Wie findet Ihr Linke Kommunisten?

11 Antworten

Nicht so weit entfernt von Friedrich Engels wie man vielleicht denken mag. Würde Engels heute leben wäre er genau die Art reicher Gutmensch und Möchtegern-Weltverbesserer der mit dem Elektro-Audi Q8 vor dem Alnatura vorfährt.

In diese Kategorie packe ich auch Deine geschilderten Klischee-Studis.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Ein Kommunist mit MacBook im Starbucks? Das ist wie gegen Fast Food zu meckern und dabei bei McDonald’s zu sitzen. Wer den Kapitalismus kritisiert, sollte ihn nicht gleichzeitig feiern – oder wenigstens leiser tippen.

Ich finde Kommunismus eine sehr gefährliche Ideologie die Wohlstand und Freiheit gefährden.

Soll jeder ideologisch glauben, was er möchte, solange er es friedlich und sachlich tut. Ich sehe jetzt keinen Widerspruch; man kann auch Kommunist sein und studieren.


Jojojo2001  09.05.2025, 15:23

Das MacBook und Starbucks Kaffee sind halt ein super Beispiel für den Kapitalismus.

Safilon2  09.05.2025, 15:25
@Jojojo2001

Fast alles ist ein Produkt des Kapitalismus; es gibt ja auch eigentlich kaum Alternativen.

guenterhalt3  09.05.2025, 15:29
@Jojojo2001

selbst der von Konrad Zuse erfundene Computer ist im Kapitalismus entstanden und Kaffeebohnen ernten auch arme Afrikaner.

SchopinHauer  09.05.2025, 16:59
@Jojojo2001

Was aber von Arbeitern produziert wurde. Zumal lehnen nicht alle Kommunisten den Kapitalismus ab.

Tja, wenn ein Kommunist selbst Geld hat, wird ihm Scheinheiligkeit zum Vorwurf gemacht, und wenn ein Kommunist arm ist, dann wird ihm Neid zum Vorwurf gemacht. Da könnte man doch glatt auf die Idee kommen, es geht bei solchen Polemiken gar nicht um die moralische Integrität einer Person, sondern darum, den Kommunismus insgesamt zu diskreditieren.

Der traditionelle harte Kern der kommunistischen Bewegung war jahrzehntelang vor allem die Industriearbeiterschaft, aber mit dem Verschwinden bzw. der bürgerlichen Wende der ehemals großen Arbeiterparteien kommunistischer und sozialdemokratischer Ausrichtung sind die Universitäten heute eine der letzten gesellschaftlichen Nischen, in denen kritisches Hinterfragen der bestehenden Verhältnisse noch möglich ist und (im gewissen Rahmen) gefördert wird. Da kann es nicht verwundern, dass Studenten in der bestehenden kleinen linksradikalen Bewegung überrepräsentiert sind. Es wäre wünschenswert und notwendig, dass die Bewegung besser die tatsächliche Diversität der Arbeiterklasse widerspiegelt, aber daraus kann man keinen Vorwurf gegen kommunistische Studenten machen.

Die Mehrheit der Studenten studiert schließlich für eine zukünftige Lohnabhängigkeit oder finanziert sogar ihr Studium durch gleichzeitige Lohnarbeit. Auch wenn studierte Lohnarbeiter in der Regel (nicht immer) besser dastehen als nichtstudierte Lohnarbeiter, bleiben sie in einem Ausbeutungs- und Abhängigkeitsverhältnis gefangen und der Kommunismus ist dadurch ehrlicher Ausdruck ihres Klasseninteresses.

Und solange man im Kapitalismus lebt, ist der Konsum von Waren, die unter kapitalistischen Bedingungen hergestellt wurden, unvermeidlich. Daraus ergibt sich ja gerade die kommunistische Kritik. Es geht nicht darum, abgeschieden von der Gesellschaft zu leben und ja nichts zu konsumieren oder zu besitzen, sondern darum, die Eigentumsverhältnisse zu verändern. Der Kapitalismus hat mit der Industrialisierung die Grundlage für eine kommunistische Überflussgesellschaft geschaffen, aber seine Nützlichkeit hat er schon lange überlebt.


MenschDNA 
Beitragsersteller
 09.05.2025, 15:56

Nein. Das ist keine Kritik am Kommunismus, sondern an der Heuchlei dieser Menschen. Dabei ist es doch so einfach?

Wer Kommunist ist, und gegen Kapitalismus, soll keine Großunternehmenmonopole unterstützen.

So einfach?

Also statt einem Macbook kauft mann dann irgendein billiges Ding aus China, die auch Kommunismus unterstützen.

Statt Starbucks macht man sich seinen drink selber.

Daran ist nichts unvermeidlich. Einfach eine Ausrede.

Gabel1953  09.05.2025, 18:51
@MenschDNA

Den kommunistischen Standpunkt mit einem moralischen Zeigefinger zu kritisieren ist verkehrt. Die Antwort von Diegoder stimmt.