„Überall – nur nicht in Deutschland“
Mein Bruder ist vor rund 15 Jahren mit seiner Familie aus Deutschland ausgewandert. Alle sind sehr gebildet – er promovierte damals, seine Kinder sind nun ebenfalls auf dem Weg dorthin. Durch seinen Beruf zog die Familie in den letzten Jahren mehrfach um: mal zwei Jahre nach Dänemark, dann in die Schweiz, weiter nach Italien, Belgien und zuletzt in die Niederlande.
Wenn sie zu Weihnachten oder Geburtstagen nach Deutschland zurückkommen, müssen sie regelmäßig schmunzeln: Stundenlang reisen sie problemlos mit dem Zug durch halb Europa – doch sobald sie die deutsche Grenze erreichen, beginnt das Chaos. Damit das hier nicht in einer endlosen Bahn-Schelte endet, lasse ich das Thema an dieser Stelle beiseite.
Am Zielbahnhof angekommen, gibt es oft nicht einmal Empfang, um uns kurz anzurufen.
Neulich erzählte er mir, dass er aktuell zahlreiche internationale Jobangebote erhält. Auf meine Frage, welches er annehmen würde, kam seine Antwort ohne Zögern:
„Alle – außer welche in Deutschland.“
Ich finde das mittlerweie wirklich sehr traurig :(
3 Antworten
Klar kann man über vieles meckern aber am Ende des Tages geht es den meisten in deutschland wirklich gut.
Nicht, dass ich die Deutsche Bahn loben wollte. Das ist ein Sauhaufen, der vor allem von oben her nichts auf die Reihe bekommt.
Aber: Dann ist der Bruder in Italien wohl nicht mit dem Zug gefahren.
Und ich hatte noch NIE einen Bahnhof, auf dem ich keinen Handy-Empfang hatte. Oder meinte er einen Empfang mit Blumen und Rotem Teppich?
Was soll denn da traurig sein, bis suf die Tatsache vielelicht, das er sich in Deutschland keinen vernünftigen Leihwagen und ein funktionstüchtiges Mobiltelefon leistet.