Transmaxxing - gibt es das auch "von Frau zu Mann"?
Heute habe ich das erste Mal von "Transmaxxing" gehört, also davon, dass sich Männer zu Frauen erklären ("Selbstbestimmungsgesetz"), nicht weil sie sich "im falschen Körper" fühlen, sondern weil sie glauben, dadurch Vorteile zu erhalten. In "verschärfter" Form auch mit entsprechender Behandlung (Hormone, OPs,...).
Meine Frage dazu ist, ob es das auch "umgekehrt" gibt, und wie dies bezeichnet wird? Immerhin leben wir ja nach weit überwiegender Aussage in einem Patriarchat, in dem also Männer gegenüber Frauen Vorzüge genießen. Daher sollte das Konzept doch grundsätzlich nicht funktionieren (können), umgekehrt aber schon? Es gibt ja zumindest immer wieder fiktionale Beispiele für weibliche "Transmaxxer", wie "Mulan" oder Shakespeares "Was ihr wollt" (Viola/Cesario).
Und welche Vor- und Nachteile hat das Eurer Meinung nach (für den "Transmaxxer", für die Geselllschaft)?
1 Antwort
Wir leben hier in keinem Patriarchat. Auch wenn die Menschen um dich herum das zu denken scheinen.
Man nennt das FTM und ist eigentlich recht bekannt.
Außer vielleicht bei:
https://queer-lexikon.net/2024/01/02/transmaxxing/
https://www.bedeutungonline.de/was-ist-transmaxxing-bedeutung-definition-erklaerung
https://diversmagazin.de/glossar/transmaxxing/
und auf Englisch auch bei: https://www.reddit.com/r/transmaxxing/
Oder stört die regelmäßig gebildete Ableitung "transmaxxend", weil (auch) nicht im Duden zu finden? Dann eben umständlicher: Warum gibt es Männer, die (im Patriarchat, siehe die vorstehend genannten Vorzüge des Männlichseins) glauben, Frauen hätten so große Vorteile, dass es sich lohne, sich zur Frau zu erklären, aber umgekehrt keine Frauen (insbesondere keinen Begriff für Frauen), die in dieser anscheinend auf Vorteile für Männer ausgerichteten Welt nicht die Vorteile nutzen wollen, die ihnen eine einfache Erklärung auf dem Standesamt bieten könnte?
Das Problem ist, wenn mit Fantasiebezeichnung um sich geworfen wird, versteht es kaum einer u8nd man findet auch nichts passendes im Netz, da es ja jeder anders nennt.
Der Unterschied scheint mir zu sein, dass manche Männer (MTF) und manche Frauen (FTM) meinen/fühlen, im falschen Körper geboren zu sein. Bei diesen ist eine "Transition", egal in welche Richtung, wohl sinnvoll.
Meine Frage bezieht sich aber auf "transmaxxende" Männer, die sich als Männer fühlen, aber Vorteile "mitnehmen" wollen, die sie bei Frauen sehen/ zu sehen glauben, und deshalb ihren Geschlechtseintrag ändern lassen. Trotzdem sehen sich diese Menschen selbst ja weiterhin als männlich an.
Müsste es nicht auch umgekehrt "transmaxxende" Frauen geben, die die Vorteile der Männer (gern zitierte Beispiele: Gender pay gap, weniger unbezahlte Carearbeit der Männer, höhere (und längere) Altersarmut und stärkere sexuelle Belästigung der Frauen) "mitnehmen" wollen und deshalb ihren Eintrag "transmaxxend" ändern, OHNE sich selbst weniger als Frau zu fühlen?