Sollte man es kontrollieren, dass eine psychisch kranke Person, die Medikamente nimmt?
Ein früherer Kumpel von mir hört Stommen. Diese hört er immer, werden aber mit Medikamenten etwas gedämpft. Er setzt diese aber immer wieder ab. Einmal hat er gemeint, dass die Nachbarin in der Wohnung unter ihm über ihn redet und er das durch die Wände hören kann. Morgens um kurz nach 7 ist er dann mit nem Messer runter und hat gegen die Wohnungstür gehämmert und gerufen, dass er sie absticht, wenn sie nicht aufhört, über ihn zu reden. Sie rief natürlich die Polizei und er wurde in eine Klinik gebracht einige Tage.
Ebenso ein Bekannter von ihm. Der hat wegen dem Absetzen der Tabletten seine eigenen Geräusche in der Wohnung für die eines Einbrechers gehalten un sich dabei selber verletzt mit einem Küchenmesser.
Auch eine frühere Kollegin hat ihre Tabketten abgesetzt. Sie ist dann bei der Arbeit ausgeflippt und hat mit einem Stuhl geworfen.
Oder ich war mal nachts in einem Krankenhaus. Der mann vor mir an der Anmeldung meinte, er sei hier, weil er Angst hat, sein Spiegelbild tritt aus dem Spiegel und bringt ihn um. Er wirkte normal sonst. Bei dem weiß ich sber nicht, ob es vom Absetzen kommt oder ob er sich was eingeworfen hat. Lustig war irgendwie, der ist in der Klinik irgendwie entwischt und man hat ihn dann gesucht im Gebäude.
Zu einer Bekannten meinte die Polizei mal, sie glauben nicht, wie vieke Psychopaten in der Stadt rumlaufen und wir könnrn nichts machen.
Könnte man das nicht besser kontrollieren in solchen Fällen?
Man liest ja auch öfters von Fällen, zumindest hier in meiner Stadt, wo Menschen in einem psychischen Ausnahmezustand sind oder wegen Drogen ein auffälliges verhalten haben. Dass die Polizei dann Wohnungen oder Häuser stürmen muss. Das könnte man damit doch minimieren
3 Antworten
Grundsätzlich ist es erstmal wichtig zu sagen, dass es rein logistisch nicht möglich ist, alle Menschen, die Psychopharmaka nehmen, zu kontrollieren. Da ist das Spektrum extrem groß und bei weitem nicht jede psychisch erkrankte Person ist ohne Medikamente gefährlich! Das betrifft die allerwenigsten.
Dann müsste man anfangen zu unterscheiden, welche psych. Erkrankungen da relevant sind und welche nicht. Du sprichst hier von psychotischen Symptomen, die durch Drogenkonsum oder eine klassische Schizophrenie auftreten. Diese Menschen leben eh schon mit einem krassen Stigma, was durch so eine Kontrolle verschärft werden würde.
Außerdem dürfen Erkrankte nur unter ganz bestimmten Umständen gezwungen werden, Medikamente zu nehmen, was nur in seltenen Fällen im stationären Setting passiert und auch ein bürokratischer Aufwand ist. Andernfalls ist es erstmal tatsächlich ihr gutes Recht, Medikamente nicht (mehr) zu nehmen.
Ein sehr sehr großer Anteil der Menschen mit psychotischen Erkrankungen setzt mind. 1x die Medikamente ab, teils aus fehlender Compliance (weil sie nicht verstehen können, dass sie krank sind und nicht wirklich alle eine Verschwörung planen zb), aber zum beispiel auch wegen Nebenwirkungen, die im Alltag stark beeinträchtigen.
Es ist schlimm, wenn es dann zu fremd- oder selbstgefährdendem Verhalten kommt, aber das wird durch Zwangseinnahmen und Kontrollen kaum besser werden.
Was viel wichtiger ist, wir brauchen mehr Kapazitäten für ambulante und aufsuchende psychiatrische Arbeit, für regelmäßige Check-Ups von Menschen, die durch ihre Erkrankung(en) ihr Leben nicht so gut alleine meistern können!
Solche Personen kommen idR in die geschlossene Abteilung, weil sie eine Gefahr sind.
Man kann schwer Leute zwingen Medis zu nehmen und noch schwerer so was umsetzen, außerhalb einer Klinik.
Wer Hilfe braucht und möchte, kann einen Pflegegrad beantragen und dann kommt jemand vorbei, der die Medikamente verabreicht, bzw die Einnahme kontrolliert.
Aber diese Leute laufen nach paar Tagen oder wochen wieder frei rum
Wie soll das funktionieren? Wenn man mit der Person unter einem Dach lebt dann sollte man es schon kontrollieren. Ansonsten ist es schlicht unmöglich.
Würde das den oben geschilderten Personen denn helfen?