Mindestmaße- Wie viel Platz reicht wirklich?
Hallo zusammen,
Aktuell beschäftige ich mich viel mit der Haltung von Reptilien, besonders von Phelsumen, Kronenbasilisken und Zwergwüstengeckos. Ein umstrittenes Thema, über welches ich am meisten nachdenke, ist der Platzbedarf.
Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen, welche Tiere ihr im Terrarium haltet und wie viel Platz ihr ihnen bietet.
Auch über die Meinung von Außenstehen würde ich mich freuen, was ihr von der Reptilienhaltung generell und von Mindestmaßen haltet.
Falls jemand Erfahrung mit oben genannten Tieren hat, würden mich diese Meinungen besonders interessieren. Wie viel Platz wäre bei diesen Reptilien wirklich in Ordnung?
Vielen Dank
3 Antworten
Also ich kann dir da nicht wirklich helfen, aber du batest ja auch um die Meinung, also ist hier meine:
Die Haltung von Reptilien und anderen exotischen Tieren als Haustiere ist problematisch, finde ich. Viele dieser Tiere stammen aus der Wildnis, leiden unter Stress, falscher Haltung und unzureichender Versorgung. Ihre Bedürfnisse an Temperatur, Licht und Nahrung sind oft schwer zu erfüllen. Zudem unterstützt der Kauf von Exoten häufig den illegalen Tierhandel, der Wildbestände gefährdet. Tiere sollten artgerecht leben können – das ist in einem Terrarium selten möglich. Haustiere sollten besser aus domestizierten Arten gewählt werden.
Keine offiziellen Zahlen, da gebe ich dir Recht. Aber es gibt leider auch eine gewisse Dunkelziffer.
Die meisten gängigen Reptilien benötigen einen Herkunftsnachweis oder sogar eine CITES. Ich wüsste jetzt nach einem Jahrzehnt in diesem Hobby nicht, wo ich wildfänge erwerben könnte. Ich denke mal am ehesten im Zoofachhandel. Da dies aber generell nicht unterstützt werden sollte, bezieht man seine Tiere entweder aus Auffangstationen oder Züchtern, wovon es massenhaft gibt. z.B. MS-Reptilien bietet dir eine super breite Auswahl an allem möglichen an und setzt dabei nur auf Nachzuchten. Die Wildbestände sind eigentlich nicht gefährdet durch den Tierhandel. Hier ist eher der Mensch durch Lebensraumzerstörung oder Abtötung verantwortlich. Die Tiere werden häufig als gefährlich oder schädlich angesehen und deswegen erschlagen.
Und auch die Haltung bedingt nicht wirklich Stress. Ein guter Aspekt ist die schwierige Haltung. Es bedarf definitiv einer gründlichen Recherche und Erprobung um die richtigen Haltungsbedingungen zu erreichen. Allerdings empfinden die Tiere dabei keinen wirklichen Stress. Auch eine sachgemäße und ruhige Handhabung interessiert die Tiere nicht. Besonders Boas sind sehr stressempfindlich bei ihrer Verdauung (Ich halte 2 Exemplare, welche einen besonders nervösen Magen haben). Auch diese Arten zeigen keinerlei Stresssymptome und klettern teilweise auf die Hand, wenn man das Terrarium reinigt. Regurgitation oder ähnliches tritt dabei auch nicht stressbedingt auf.
Mein größtes Problem sehe ich bei Menschen, die diese Tiere als Alleinstellungsmerkmal oder Coolnessfaktor erwerben und diese wie Hunde behandeln, ohne dabei richtig zu recherchieren. Dabei gibt es das Lager, welches Handhabung religiös ablehnt und andere, die es übertreiben. mMn ist an der Handhabung und vorsichtigen Gewöhnung des Tieres an den Menschen nichts falsch, allerdings auch nur in Maßen.
Also ich halte L. laemanctus und T. steudneri, mit Phelsumen habe ich persönlich keine Erfahrung. Nach dem Gesetz richten sich die Mindestmaße ja immer nach der Kopf-rumpflänge des Tieres, und davon ein Gewisses vielfaches in alle Richtungen. Ich finde es als generelle Richtlinie nicht schlecht, aber wenn ich jetzt z.B. den Kronenbasilisk nehme, dann ist der Körper ca. 15 cm lang, also sollte sie in einem 90x45x90 ExoTerra genung Platz haben.... Der Schwanz ist alleine halt auch nochmal 60 cm lang deswegen wirkt das doch etwas komisch wenn sie dann so da sitzt. Ich plane, ihr nach der Quarantäne ein größeres Terrarium zu bauen, in dem sie dann auch mal flitzen kann bzw. das Zimmer "kindersicher" zu machen und ihr einen frei stehenden Baum zu organisieren, wo sie dann unter Aufsicht auch mal nach draußen darf (sowas natrülich immmer mit Betreuung aber ist eben mein Büro und ich bin oft den ganzen Tag da.) Problem ist dann halt die Feuchtigkeit die Sie eigentlich bräuchte, da muss man dann ein Auge drauf haben dass sie nicht austrocknet.
bei den Zwerggeckos ist es einfacher, die mögen es ja eher heiß-trocken, ich halte eine Gruppe von 4 in einem 45x30x45 exo terra mit Klettermöglichkeiten und vielen verstecken, die sind auch sehr neugierig und zeigefreudig. einzeln könnte man die wohl auch in einem 30x30 becken halten aber kleiner würde ich nicht gehen, da ansonsten das Temperaturgefälle nicht mehr gegeben ist.
Danke für die Antwort.
Die Mindestmaße bei Reptilien richten sich meist nach der Größe der Tiere. Das ist m. E. aber ein elementarer Fehler. Da Reptilien wechselwarme Tiere sind, die ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren können. Sie brauchen warme und kühlere Bereiche. Und deshalb braucht man eine gewisse Terrariengröße, um diese verschiedenen Klimazonen nachbilden zu können.
Danke für deinen Beitrag.
Dankeschön