Kommt's mir nur so vor oder ist's Tatsache?
Guten Abend allerseits,
kommt's mir nur so vor, oder ist's Tatsache, dass Dokus & Reportagen früher seriös auf das Thema eingegangen sind, das behandelt wurde? Ich schau' nämlich sehr gern Dokus & Reportagen (am liebsten auf Kabel 1 Doku, N24 Doku & N-TV) und da ist mir folgendes seit ein paar Jahren (ca. 4 Jahren eben) aufgefallen.
Früher (hab' sehr viel Content auf meiner externen Festplatte am TV angeschlossen) bemerkte man richtigen Qualitäts-Journalismus. Soll heißen: Die Doku wurde Qualitativ hochwertig produziert, um einfach auf das Thema einzugehen, das behandelt wurde.
Früher: Man hatte für den leicht verständlich erklärt, wie Vulkane entstehen, warum sie ausbrechen, was die Folgen der Ausbrüche sind, wie man sich schützen kann vor den Folgen usw. etc. pp.
Heute: Man erklärt für wenige verständlich, wie Vulkane entstehen, warum sie ausbrechen etc. pp. Dafür kommt aber in fast jedem 2. Satz diese Propaganda Phrase: "Man kann die Vulkane seismologisch überwachen - wenn man es sich leisten kann!" Oder "Man kann die bedrohten Städte frühzeitig evakuieren, wenn das Geld dazu vorhanden ist!"
Für mich klingt das nach perverser Geld-Propaganda, die aussagt: "Vergiss ja nicht, dass wir im Kapitalismus leben!" BUMM mitten eine auf die Zwölf!
Ganz nach dem Motto: Man muss es dem dummen Mensch einhämmern, damit er nicht die Gesellschaft zum besseren formt!
2 Antworten
du schaust einfach die falschen sender.
probiers mal mit arte oder den deutschen dritten programmen.
ich habe solche sätze nämlich noch nicht ein einziges mal in einer doku gehört.
was mich an solchen dokus mittlerweile wahnsinnig stört ist die ewige dramatische musik im hintergrund - und in tierdokus kommen dann noch lustige geräusche dazu, die keinerlei bezug zur realität haben.
ich würde mir an deiner stelle mal ganz alte heinz sielmann folgen ansehen.
da stellst du plötzlich fest, dass natur geräusche produziert, die man nicht wegschneiden und durch dramaturgie ersetzen muss. wenn ich das will, schaue ich einen musikfilm.
Es gibt momentan tatsächlich einige Kritik gegenüber dem aktuellen "Trend" im Journalismus, dass nicht mehr das Objekt über das berichtet wird im Fokus steht und auch nicht mehr neutral darüber berichtet wird. Stattdessen schiebt sich der Reporter selber in den Fokus, setzt sich u.a. direkt vor die Kamera und teilt dem Zuschauer seine eigenen Meinungen und Gedanken mit.
Die Kritik klammert aber aus, dass es nie so etwas wie eine 'rein objektive' Dokumentation gegeben hat oder geben kann. Die Positionierung der Erstellenden prägt immer das Endprodukt. Jetzt wid das bloß hervorgehoben. -- Wobei ich andererseits aber auch finde - insbesobdere wo dies als Erzählstrategie gewählt wird, um möglichst junge Zushaunde zu locken - dass den Reporter*innen trotzdem bei Formaten wie Strg+F zu viel Raum gegeben wird.
Auch an dich ein herzliches Danke. Warum ich Arte meide, weil ich mir sehr selten dort was finde, was mich interessiert. Und die ganzen dritten Programme, die schau' ich ganz gern, keine Sorge.
Ferner sei froh, dass dir so'n Irrsinn noch nicht unterkam. Und die Background Music, ganz ehrlich, das ist was, was mich bisher wenig stört. Aber Geschmäcker sind ja sehr verschieden.