Könntet Ihr Euch vorstellen, ein Leben als ungeouteter Schwuler zu verbringen?

4 Antworten

Ich könnte das nicht. Ich bin geoutet und lebe in einer schwulen Beziehung. Alle die mir wichtig sind wissen das auch. Und viele weitere vermuten es wahrscheinlich, wenn ich mit meinem Freund durch dei Stadt laufe oder so

Nein ich könnte das nicht.

Ist vlt kein gutes Bsp aber wenn von mir ständig verlangt wird mich wie eine "Frau" zu verhalten (identifiziere mich als non binary)oder wann ich denn meinen ersten Freund haben werde (bin aroace ) fühle ich mich sehr unwohl.

Ich warte bus ich aus der Schule bin u d damit rauskommen kann. Wer es dann nicht respektiert tschüss.

Aber so wie ich jetzt seit 17 Jahren lebe will ich auf keinen Fall. Das pack ich nicht.


Patnonbinary 
Beitragsersteller
 16.08.2025, 20:53

Das ist gut so. Lebe wie du bist.

Ja, es ist möglich, kann aber zu psychischen Problemen führen.

Woher ich das weiß:Hobby

Zu deiner generellen Frage: Nein. Ich kann mir ein Leben als ungeouteter schwuler Mann nicht vorstellen.

Zufällig habe ich das Glück, dass ich nicht in den 90er oder vorher groß geworden bin, weil damals das Thema Outing und co. noch ein heikles Thema war (bin 22). Allerdings, da bin ich mir sicher, ich wäre trotzdem nicht eine Ehe mit einer Frau eingegangen, wenn ich für die Frau nichts empfinde. Leider kenne ich einige schwule Männer, die Ü50 sind, die von einer geschiedenen heteronormativen Ehe kommen.

Ist so ein Leben für jemanden möglich, wenn man schon recht früh sicher ist, welche Sexualität man hat?

So ein Leben ist möglich, ob das aber einen langfristig glücklich macht, ist die andere Frage.

Angeblich, das sagen jedenfalls Experten, sollen ungeoutete Männer, die nicht zu sich selbst stehen, homophob sein und psychisch labil sein, weil sie ständig eine Rolle spielen müssen, um nicht aufzufallen. Schlechte sexistische Gags oder der eine intensive Blickkontakt, usw. Am Ende des Tages lag's am Alkohol oder an anderen schlechten Ausreden.

Auch manche junge Erwachsene (selten) sind in ihren 20er überfordert. Irgendwann trifft die ungeoutete Person eine offene Person... Tja. Menschen, die sich ihrer sexuellen Orientierung nicht sicher sind oder sie verstecken, erwidern die Liebe und blocken gleichzeitig ab. Das ist für beide Seiten garantiert mental sehr frustrierend.

Ich bin mir doch ziemlich sicher, dass jeder homosexuelle Mensch mind. einen anderen ungeouteten kennt. Es ist kurios und merkwürdig, wenn ein offen schwuler Mann diese Erfahrung nicht hat.

Ich persönlich würde mir an deiner Stelle die Frage stellen, was eigentlich deine Frau zu deiner plötzlichen Erkenntnis sagt. Ich denke, sie wird es eher mental mitnehmen und vor ihrer Familie ist das einfach peinlich.

Fazit:

Ob du dich mit 50 outest oder ob du jugendlich wärst, spielt absolut gar keine Rolle. Hauptsache du bist glücklich.

Kümmere dich lieber um deine Mitnehmen oder deinen potentiellen Flirt, um sie nicht in unangenehme Situationen zu bringen. Deine Frau wird zukünftig das Spiel spielen, welches normalerweise ungeoutete Menschen tun. Das ist nicht schön. Eine Ehe vorgaukeln...

Für alle ist es (sry) beschißen schmerzhaft, wenn du nicht fähig bist, für dich selbst einzustehen.

Entschuldige, dass ich das so direkt formuliert habe, aber es ist leider die Realität und man kann sich nicht einfach da raus reden. Trau dich, wenn du dir sicher bist.