Katholische Christen: Bitte beweist mir folgendes über Maria

jorgwalter57  15.10.2024, 06:29

Seit wann sind Bibelverse und Interpretationen ein "Beweis"?

Logdiix 
Beitragsersteller
 15.10.2024, 07:06

Weil die Bibel von Gott inspiriert wurde. Durch Bibelverse sollte man einen Zusammenhang erkennen, wo sich dann die Interpretation entwickelt.

jorgwalter57  15.10.2024, 08:22

Woher "wissen" Sie, dass die Bibel "von Gott inspiriert" wurde?

Logdiix 
Beitragsersteller
 17.10.2024, 09:03

Ich wünsche mir, dass man auf GuteFrage Nutzer blockieren kann, wenn sie einen auf die Eier gehen!

jorgwalter57  17.10.2024, 09:31

Nun, Sie stellen Behauptungen auf, ohne diese durch Belege nachweisen zu können, die nicht auf weiteren Behauptungen, persönlichen Meinungen/Anekdoten und Logikfehlern basieren.

Logdiix 
Beitragsersteller
 17.10.2024, 09:49

Was bringt es dir eigentlich, Leuten auf GuteFrage mit der Frage „Woher 'Wissen' sie das“ anzutanzen? Kümmere dich um deine Sachen und behalt es für dich.

jorgwalter57  17.10.2024, 12:40

Wenn Ihnen Gegenwind zu Ihren Behauptungen nicht gefällt, müssen Sie auf ein Forum mit ausschließlich Gleichgesinnten wechseln. Hier herrscht zum Glück noch Meinungsfreiheit.

Logdiix 
Beitragsersteller
 17.10.2024, 13:17

Kannst du bitte auf meinem Profil klicken, dann auf die 3 Punkte und dann auf „Nutzer ignorieren“? Wäre sehr toll!

9 Antworten

Um die Lehre der katholischen Kirche über Maria zu verstehen und mit Bibelstellen und Interpretationen zu untermauern, ist es wichtig, sowohl die biblische Grundlage als auch die lehramtlichen Aussagen der Kirche zu betrachten. Die katholische Kirche stützt ihre Lehre über Maria auf zwei Dogmen, die von den Päpsten unter Berufung auf ihre Unfehlbarkeit verkündet wurden: das Dogma der unbefleckten Empfängnis und das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Hier eine Übersicht mit Bibelstellen und Interpretationen:

1. Die Unbefleckte Empfängnis (Dogma von 1854)

Dogmatische Definition:

Papst Pius IX. definierte 1854 das Dogma der unbefleckten Empfängnis in der Bulle Ineffabilis Deus. Es besagt, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Daseins an frei von der Erbsünde bewahrt wurde.

Biblische Grundlage:

Lukas 1,28: „Und der Engel trat bei ihr ein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir!“Interpretation: Der Ausdruck „Begnadete“ wird in der katholischen Tradition so verstanden, dass Maria in einem besonderen Gnadenstand lebt, der sie vom Makel der Erbsünde befreit. Der Gruß des Engels deutet auf eine einzigartige Erwählung und Reinheit hin, die für Maria reserviert ist.

Genesis 3,15: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“Interpretation: Die katholische Lehre sieht Maria als die „neue Eva“, die mit ihrem „Ja“ zur Rettung beiträgt. Durch die besondere Gnade der Unbefleckten Empfängnis ist sie von Anfang an frei von Sünde und im Kampf gegen die Schlange (Satan) von Gott besonders begnadet.

2. Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel (Dogma von 1950)

Dogmatische Definition:

Papst Pius XII. verkündete 1950 in der Apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus das Dogma, dass Maria am Ende ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde.

Biblische Grundlage:

Offenbarung 12,1: „Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.“Interpretation: Diese Frau wird in der katholischen Tradition oft als Maria gedeutet, die in himmlischer Herrlichkeit dargestellt wird. Die Aufnahme in den Himmel wird als Erfüllung ihres besonderen Platzes im Heilsplan Gottes verstanden.

Interpretation: Diese Frau wird in der katholischen Tradition oft als Maria gedeutet, die in himmlischer Herrlichkeit dargestellt wird. Die Aufnahme in den Himmel wird als Erfüllung ihres besonderen Platzes im Heilsplan Gottes verstanden.

Psalm 16,10: „Denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich überlassen und nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sehe.“

Interpretation: Obwohl dieser Psalm in erster Linie auf Jesus bezogen wird, interpretiert die katholische Lehre diese Worte auch als Hinweis auf Maria, die aufgrund ihrer besonderen Reinheit und Erwählung nicht der Verwesung anheimfallen sollte.

3. Maria als Mittlerin und Fürsprecherin

Biblische Grundlage:

Johannes 2,1-11 (Hochzeit zu Kana): „Die Mutter Jesu sagte zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus antwortete ihr: Was willst du von mir, Frau? Noch ist meine Stunde nicht gekommen. Da sagte seine Mutter zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.“

Interpretation: Hier wird Maria als Fürsprecherin dargestellt. Sie weist Jesus auf das Problem hin und bringt die Diener dazu, auf Jesus zu hören. Dies wird von der Kirche als Hinweis darauf gedeutet, dass Maria auch heute als Mittlerin wirkt und die Anliegen der Menschen zu ihrem Sohn bringt.

Offenbarung 5,8: „Und als es das Buch nahm, fielen die vier Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder, jeder von ihnen hatte eine Harfe und goldene Schalen voll von Weihrauch, das sind die Gebete der Heiligen.“

Interpretation:

Dieser Vers zeigt, dass die Heiligen im Himmel die Gebete der Gläubigen vor Gott tragen. Maria, als die Mutter Jesu und als von der Kirche als „Königin der Heiligen“ bezeichnet, nimmt in dieser Rolle eine besondere Stellung ein.

4. Maria als heilig und sündenlos

Biblische Grundlage:

Lukas 1,42: „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“

Interpretation: Elisabeths Worte heben die besondere Stellung Marias hervor. Ihre Heiligkeit wird durch die Tatsache unterstrichen, dass sie den Sohn Gottes geboren hat. Die katholische Kirche versteht dies als Hinweis auf ihre besondere Erwählung und Reinheit.

Lukas 1,48: „Denn siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter.“Interpretation: Diese Prophezeiung zeigt, dass Maria in besonderer Weise von allen Generationen als heilig verehrt werden soll.

Zusammenfassung:

Die katholische Lehre über Maria beruht auf einer Kombination von biblischen Texten und der Tradition, wie sie von den Päpsten und Kirchenvätern gedeutet wurde. Die beiden Dogmen, die Papst Pius IX. und Papst Pius XII. unter Berufung auf ihre Unfehlbarkeit verkündet haben – die Unbefleckte Empfängnis und die leibliche Aufnahme in den Himmel – werden als Ausdruck der einzigartigen Rolle Mariens im Heilsplan Gottes verstanden. Die Bibel selbst liefert Hinweise und Bilder, die im Lichte der kirchlichen Tradition als Grundlage für diese Lehren interpretiert werden. Die Kirche sieht in Maria eine besondere Mittlerin und Fürsprecherin, die den Gläubigen nahe ist und ihre Gebete vor Gott trägt.

Woher ich das weiß:Hobby – Schon vieles gelesen 😺🌈🐑🕊️

Logdiix 
Beitragsersteller
 15.10.2024, 19:00

Tolle Antwort! Die Zweifel sind jetzt weg.

RobinsonCruesoe  17.10.2024, 08:36

Super Antwort. Ich möchte noch ergänzen: Ein Dogma ist nicht einfach etwas, das einem Papst jetzt mal so einfällt und das es vorher nicht gab. Vielmehr ist ein Dogma das Festmachen eines Glaubensvollzugs, den es schon Jahrhunderte gab und praktiziert wurde. Sprich: Die Menschen haben immer geglaubt, daß Maria nicht woanders als im Himmel sein kann. Wenn sie aber im Himmel ist, dann muss sie auch heilig sein.

Es handelt sich um päpstliche Dogmen, über deren biblische Grundlage man tatsächlich streiten kann. Beweisen kann man es definitiv nicht!

All diese Dinge ergeben sich automatisch daraus, dass sie die Mutter Gottes ist. Weil das Wunder aller Wunder, die Menschwerdung Gottes in ihr stattfand. Die Gottesmutter Maria taucht in der Bibel nur wenig auf, damit lässt sich schlecht argumentieren. Die Gründe dafür sind sehr einfach: sie war sehr bescheiden und demütig. Die meisten Teile des neuen Testament wurden geschrieben, als sie noch lebte (!!!). Die Verfasser kannten sie persönlich!!! Daher haben sie Maria nur wenig erwähnt. Ihre Rolle wurde nicht groß erwähnt, weil nur Jesus im Zentrum stehen sollte. Genau das wollte sie selbst auch. Ihre außergewöhnliche Bedeutung wurde erst später nach und nach klar. Deswegen findet sie sich nicht in der Bibel. Wenn man aber weiß, dass sie in engem Kontakt zu den Apostel und Evangelisten stand, ist vollkommen klar, dass weite Teile des neuen Testament auf sie selbst zurückgehen! Insbesondere bei Johannes und Lukas. Das Evangelium nach Johannes ist sehr stark von Maria geprägt. Schon hier zeigt sich Ihre überragende Bedeutung, wenn auch still und bescheiden im Hintergrund. Aber dennoch mächtig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Nunja, nicht alles steht in der Bibel - selbst in der Bibel steht geschrieben - nicht alles konnte hier aufgeschrieben werden, sonst würden alle Bibliotheken der Erde nicht ausreichen.

Auch über Joseph steht ja fast nichts in der Bibel. Aber im Buchband "Der Gottmensch" aus dem Parvis Verlag - indem Jesus selbst sein Leben und das von seiner Mutter Maria Valtorta offenbart und seine Handlungen erklärt - wird vieles klar und die Jungfräulichkeit, Reinheit und Unbefleckheit Mariens besprochen.

Bitte beweist mir das mit Bibelversen

Gibt es nicht. Dies wurde etwa ab dem 5./6. Jhd. so gestaltet/geglaubt - innerhalb der kath. Kirche. Die Ostkirche feiert nur die Entschlafung Marias, nicht eine leibliche Aufnahme (in den Himmel).
Auch das Maria "sündenlos" ist hat sich erst gestaltet, auch mit dem Dogma , daß sie nicht mit der "Erbsünde" - ab ihrer Zeugung - belastet ist (unbefleckte Empfängnis !)
Ansonsten kannst du ruhig an der kath. Marienverehrung teilhaben, Gott wird da Nichts genommen.