Ins Ausland nach der Ausbildung?

1 Antwort

Um sagen zu können, was ich an deiner Stelle tun würde, müsste ich erheblich mehr Infos haben, angefangen damit ob wir überhaupt von Deutschland reden. Ich glaube nämlich wegen der Berufsbezeichnung und wegen früheren Fragen von dir, dass du aus der Schweiz kommst und dort gibt es natürlich alleine von den Ausgangsbedingungen in puncto Ausbildung und Berufseinstieg Unterschiede. Nur mal ein Beispiel: Jemandem aus Deutschland würde ich in deinem Alter empfehlen, einen Freiwilligendienst (und zwar einen bestimmten, das kann nicht irgendeiner sein) für soetwas zu machen, weil er oder sie sich damit das Kindergeld erhalten kann, was finanziell natürlich einen Unterschied macht; wie sich das in der Schweiz verhält, weiß ich aber nicht.

Dann kommt es zum Beispiel auch auf die Wohnsituation an: Wenn man aktuell eh noch bei den Eltern wohnt und auch hinterher wieder dorthin zurück könnte, hat man erheblich mehr Freiheit für solche Projekte.

Und natürlich die genaue finanzielle Situation spielt eine Rolle.

Da ich das alles nicht weiß, hier nur ein paar allgemeine Gedanken.

Ich wollte schon immer mal ins Ausland gehen und in Tierheimen helfen.

Ich finde, dass die beiden Vorhaben „Ich will in meinen jungen Jahren ins Ausland und dort eine coole Zeit verbringen und was erleben“ und „Ich möchte mich für Tierwohl einsetzen“ nicht besonders gut Hand in Hand gehen, so sehr sie beide für sich genommen verständlich und löblich sind. Gerade, wenn man zum ersten Mal in ein Ausland fährt, sollte man sich gönnen, sich auf die positiven Seiten dieses Landes zu konzentrieren, damit es eben auch ein schönes Erlebnis wird. Tierheime ganz besonders in bestimmten Ländern sind so gesehen die Manifestation der gesellschaftlichen / moralischen Probleme, die in diesem Land offensichtlich (auch) existieren. Wenn man in einem rumänischen Tierheim arbeitet und dort tagein tagaus mit den vierbeinigen Opfern von gesellschaftlich und juristisch offensichtlich hingenommener Tierquälerei zu tun hat, bekommt man bei diesem Aufenthalt unweigerlich einen einseitig negativen Eindruck von diesem Land. Ich bin eine große Fürsprecherin von Auslandsaufenthalten zur Erweiterung des Horizonts und Förderung der Völkerverständigung, aber gerade deshalb sollte die erste Reise in ein Land von Positivität gegenüber diesem Land geprägt sein, und man sollte sich die kritische Auseinandersetzung mit diesem Land für später aufheben, wenn man eben zum wiederholten Mal hinfährt, und zunehmend tiefere Einblicke gewinnt und deshalb negative Aspekte eben auch besser einordnen kann. Die Völkerverständigung geht halt leider genau schief, wenn die Auseinandersetzung mit sensiblen Themen zu früh erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo man „das große Ganze“ eben noch nicht überblicken kann sondern nur den Tunnelblick auf einen bestimmten Aspekt hat….

Es gibt ja genug Tierheime zumindest in Deutschland (in der Schweiz aber sicher auch), die Angebote zur freiwilligen Mitarbeit dankend annehmen, und ich finde das sollte man mit Priorität tun und die Reise ins Ausland dann eben anders gestalten.

Zu zweit ist es natürlich schöner und man hilft sich untereinander und so.

Das gilt für das Vorhaben „sich im Tierschutz engagieren“ sicherlich, für das Thema „Auslandsaufenthalt“ eher weniger. Jeder Kontakt zu Landsleuten führt erfahrungsgemäß dazu, dass diese beispielsweise dann auch nur in der eigenen Sprache sprechen und das Ausland nur voreingenommen erleben. Deshalb wird beispielsweise auch im Schüleraustausch nicht zugelassen, dass zwei Bewerber, die sich bereits kennen, gemeinsam platziert werden. Häufig steckt hinter diesem Wunsch eben auch ein Form von Angst, es alleine nicht zu schaffen, und das wiederum führt dazu, dass einer von beiden die „Führungsrolle“ übernimmt und der andere sich dann darauf verlässt und das mag vielleicht für die beiden ok sein, ist aber halt nicht das, was man mit Auslandsaufenthalten eigentlich bezweckt.

TPAs werden immer überall gebraucht und die Jobangebote sind meistens ab sofort anfangen zu arbeiten

Auch wenn es eine große Nachfrage nach Berufen gibt, heißt das nicht automatisch, dass man sich darauf verlassen kann, auf jeden Fall problemlos einen Job zu bekommen. Vielleicht kommen auf die vielen Stellenausschreibungen ja auch sehr viele Bewerber, die die Nachfrage locker bedienen… Ich denke zwar grundsätzlich, dass eine Auslandsstation insbesondere mit berufsbezogener Tätigkeit positiv für den anschließenden Berufseinstieg ist, andererseits wage ich zu bezweifeln, dass man als Freiwilliger in einem Tierheim wirklich Aufgaben bekommt, die üblicherweise zum Aufgabenfeld von Tierarzthelfern gehören… Tierheime nehmen medizinische Behandlungen der Tiere ja auch nicht selbst vor, sondern beauftragen damit Tierärzte. Das wäre also ungefähr so, als würde eine ausgebildete Kinderkrankenschwester Freiwilligenarbeit in einem Kindergarten machen. Klar, hat beides mit Kindern zu tun, sind aber trotzdem zwei verschiedene Aufgabenfelder.


Lavendelmond 
Beitragsersteller
 30.05.2025, 07:13

1. Ich wohne in der Schweiz, ja, und ich verdiene auch Geld in der Ausbildung

2. Ich wohne bei meinen Eltern und sie würden mich vielleicht auch mit dem Geld unterstützen

3. Ich würde schon sagen das ich genug Geld habe, wenigstens für einen Monat. Sagen wir och hätte nach der Lehre im Konto 34'500 Fr. Und wir würden in ein Land gehen wo nicht alles so teuer ist.

4. Ich verstehe was du meinst, aber wir würden sowieso in Europa sein und wir beide waren schon in vielen Ländern, vielleicht gehen wir in eins von diesen. Auch würden wir natürlich an freien Tagen die Stadt besuchen und so. Das auf jeden Fall! Nur aushelfen hab ich nicht vor.

In der Schweiz gibt es zwar Tierheime, die akzeptieren aber nicht alle freiwilligen und im Ausland gibt es noch ein grösserer Mangel an Fachkräften für Tierheime und viel mehr Tiere zum betreuen und Erfahrungen sammeln.

5. Ich verstehe was du meinst, doch wir würden sowieso Englisch reden müssen mit den Leuten und wir haben besprochen das wenn ich mitkomme das wir alles absprechen und alles zusammen entscheiden werden etc. Das hat die mir mehr als klar gemacht und ich vertraue sehr darauf, ich kenne sie. Und es geht ja nicht nur um das, sondern auch sich in einer neuen Ungebung zu zweit zurechtzufinden das wir wenigstens etwas vertrautes haben und vor Alem auch wegen den Kosten weil es natürlich halb so teuer wird wenn wir sie teilen.

6. Ich weiss doch das es nicht so einfach ist, das ist mir bewusst. Ich werde mich sowieso genug früh bewerben.

Und ich weiss natürlich das wir nicht die gleichen Aufgaben bekommen werden, um das geht es eben genau, um harte Arbeit zu leisten und mal andere Erfahrungen sammeln. Das ist auch sehr gut für unsere Zukunft.