Haben Bankkaufleute eine Zukunft?

3 Antworten

Ja, eine Zukunft wird es geben, genauso wie es immer Bankgeschäfte geben wird. Das Berufsbild ist derzeit einem grossen Wandel unterworfen - den klassischen Banker, den man früher im Service oder als Berater vorgefunden hat, gibt es fast heute schon nicht mehr, die Aufgaben haben sich durch die Digitalisierung verändert und natürlich ist der Bedarf an Zweigstellen im Moment abnehmend. Aber dafür ergeben sich andere Stellen in der Bank, durch die Digitalisierung entsteht Kontrollbedarf oder anderer Verwaltungsaufwand.

Was aber wirklich ätzend ist, ist der ausufernde und allgegenwärtige Regulierungswahn - egal ob man davon betroffen ist, ob es überhaupt eine Eintrittswahrscheinlichkeit gibt, man muss sinnlose Zahlen- und Datenfriedhöfe pflegen und melden, die Anforderungen an Berichterstattung und die Prüfung sind so ausufernd, dass man immer mehr Leute braucht, die kein Geld mehr für die Bank verdienen, sonderen damit beschäftigt sind, den Schwachsinn, den sich irgendein Knallkopf, der gefühlt noch nie in der Praxis gearbeitet hat, am grünen Tisch ausgedacht hat, abzuarbeiten - und berechnen darf man dafür automatisch nichts. Nicht falsch verstehen, Prüfung gab es schon immer und ist auch gut und richtig, aber das was heute passiert und gefordert wird, entbehrt für mich inzwischen jeder rationalen Grundlage.

So leid es mir tut und ich habe bis vor zwei Jahren da anders argumentiert: ich würde unter diesen Umständen heute nicht mehr zur Bank gehen, es macht einfach keinen Spass mehr, da zu arbeiten, es ist ein einziges Spiessruten laufen geworden. Ich sehe hier die Tendenz, dass viele Mitarbeiter keine Lust mehr da drauf haben und lieber weggehen. Das wird in Zukunft imho das Hauptproblem der Banken sein, Leute zu finden und auch unter diesen Umständen zu halten.

Meine Meinung dazu.

Jeder Beruf hat eine Zukunft, auch wenn es eine miese ist.

Ich habe selbst Bankkaufmann 1984 gelernt und denke, dass ich die beste Zeit in dem Beruf hatte...Die Schalterhallen voller Kunden und sehr hohe Zinsen. Somit Geschäfte bis zum Abwinken ohne ein Finger zu krümmen und ohne sich zu bemühen.

Das Umfeld hat sich um 180 Grad gedreht: Kaum noch Kunden kommen in die Filiale. Wenn dann sind es nur noch Senioren. Zudem sind die Zinsen sehr niedrig... Wie viel Verträge glaubts Du noch jemanden andrehen zu können der weit über 60 ist? Von den jungen kommt kaum einer. Die mußt Du locken, wenn es überhaupt noch junge Kunden gibt die bereit sind Kontoführungsgebühren zu zahlen... Meine Tochter ist mit 23 Jahren von der Sparkasse weg, da die Gebühren verlangt haben zur ING Diba. Die Sparkasse hat nur noch 3 Vormittage in der Woche auf, toll was? Wie willst Du da als Kundenbertreuer Geschäfte machen? Geht nur indem Du noch bestehende Kunden zum Gespräch lockst. Viel Spaß dabei! Zudem gehört Du ab 50 Jahren auf die Abschußliste. Für die Bank bist Du dann zu teuer und zu langsam...so einige in unserem Ort haben so ab 50 ihren Job verloren. Was macht man danach?

Hier meine Karriere, die heute so kaum noch möglich ist:

Ich hatte mit 16 null Ahnung...das war 1983…Abi machen und studieren wollte ich nie... daher:

Test bei der Arge gemacht und es sollte was Kaufmännisches werden.

Habe mich auf Anhieb auf Bankkaufmann entschieden ohne was vom Beruf zu wissen.

Habe 13 Bewerbungen geschrieben und 12 Absagen bekommen nur 1 Zusage bei meiner Wunschbank.

Nach der 10. Klasse Ausbildung begonnen.

Nach der Ausbildung über 3 Jahren lang Tätigkeit in der Bank gesucht und geprüft was mir Spaß machen könnte. Ich hatte gute als auch schlechte Phasen in der Bank und wurde 1 x fast entlassen, dennoch habe ich die Kurve noch bekommen.

Durch Zufall und mit Glück in die Börsenabteilung gekommen danach ins Investment Banking.

Karriere bis zum Prokuristen gemacht.

Seit 2007 arbeite ich nicht mehr.

Nur zur Info:

Beruf Bankkaufmann- Tätigkeiten:

Habe Bankkaufmann gelernt und hat in der Regel sehr viele Tätigkeiten.

Es gibt nicht "den" Bankkaufmann.

man kann den Beruf erlernen und dann ist man für unterschiedliche Tätigkeiten geeignet in denen man sich weiterbilden kann.

Du kannst danach:

  • als Serviceberater am Schalter tätg sein
  • Dich zum Privatkundenbetreuer weiter bilden
  • Dich zum Kreditberater weiter bilden
  • Dich zum Kreditsachbearbeiter weiter bilden
  • Dich zum Firmenkundenberater weiter bilden
  • Dich zum Baufispezialisten weiter bilden
  • Dich zum Vermögensberater weiter bilden
  • Dich für das Investment Banking qualifizieren, das habe ich gemacht.
  • Dich zum Fondsmanager weiter bilden
  • Dich zum Personaler in der Personalabteilung weiter bilden
  • Revionsmitarbeiter werden
  • ins Controlling gehen
  • in der Auslandsabteilung tätig werden
  • im Devisenhandel tätig werden
  • sich für den Zahlungsverkeher qualifizieren
  • sich hoch arbeiten und Führungskraft werden um eine Zweigstelle oder Filiale zu leiten.
  • und vieles mehr...so genau weiß ich das nicht mehr, denn ich bin seit 2007 nicht mehr dabei.

Nun viel Spaß heraus zu finden ob Dir davon was Spaß macht.

Wer sich in keinem der oben genannten Bereiche / Tätigkeiten sieht...sollte lieber einen anderen Beruf lernen....

Selbst war ich nach der Ausbildung Privatkundenbetreuer, dann Wertpapiersachbearbeiter, dann Sales in der Börsenabteilung, dann zuletzt Global Fixed Income Sales im Investment Banking der Bank.....wo ich dann Prokurist wurde.

Wie das heutzutage ist mußt Du selbst heraus finden, denn ich bin seit 2007 nicht mehr dabei und damals konnte man auch noch ohne Abi und Studium gut Karriere machen.

Ich war Global Fixed Income Sales...in einer Bank.

  • Ich habe die Kunden (hautsächlich ausländische Banken) über aktuelle neue Marktereingisse informiert.
  • Habe neue Anleiheemissionen angeboten und verkauft.
  • Habe den Kunden Tradingideen gezeigt.
  • War dafür im ständigen Kontakt mit unseren Trader..
  • Habe Orderaufträge von Kunden ausgeführt.
  • Habe Kunden individuelle Finanzvorschläge gemacht. Habe Kunden in der Schweiz und Luxemburg besucht und habe sie zum Essen eingeladen.
  • Bin mit Kunden auf Events gegangen.
  • Habe Kunden Researchinformationen zukommen lassen.
  • Habe neue Kunden aquiriert...

Im Großen und Ganzen wars das...damit hatte ich den ganzen langen Tag zu tun und nie Langeweile...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das wird eine sehr schwierige Frage in den ganzen Ausprägungen des hinterfragten Karriereweges zumindest für klassische Standardausbildungen im einfachen beratendenden Kundenverkehr.

Vermutlich wird es dazu parallel auch zunehmend die bankennahen Versicherungsdienstleister im direkten Kundenkontakt bei Filialstandorten so mit betreffen. Mir scheint der Markt zumindest für Einsteigerkarrieren in Relevanz zu immer weiter stattfindendem Filialabbau echt etwas riskant für eine junge Einstiegsausbildung im Plan, direkt bei der ausbildenden Bank auch ausgebildet bleiben zu können.