Glaubt ihr an Gott
Ich glaube an Atome. Weiche und feste Atome. Feste Atome erzeugen Energie und daraus ist alles entstanden Wir befinden uns im Nichts und im alles. Es gab nie einen externen Schöpfer.
Beste Grüße
10 Antworten
Deine Frage enthält ja ebenfalls Glaubenssätze. Z.B. verneinst du die Existenz Gottes explizit. Die empirische Unentscheidbarkeit wäre wissenschaftlich angemessener.
Die Idee Gottes existiert für jeden, nur wird sie unterschiedlich gefüllt. Man sollte sie klug füllen und dabei das Staunen nicht vergessen.
Nein.
Weiche und feste Atome.
Auweia. Fremdschäm-Potenzial.
Hallo Geschwaechter,
ja, ich glaube an Gott und will das auch gern begründen.
Zum Beispiel gibt es auch aus naturwissenschaftlicher Sicht zahlreiche Gründe, an einen Schöpfer zu glauben. Diese Argumente basieren oft auf Beobachtungen von Ordnung, Komplexität und den grundlegenden Prinzipien der Natur, die das Universum durchdringen.
Ein wichtiger Punkt ist die Feinabstimmung der Naturkonstanten. Naturwissenschaftler haben festgestellt, dass bestimmte physikalische Konstanten, wie die Gravitationskonstante oder die Stärke der elektromagnetischen Kraft, präzise Werte haben müssen, damit das Universum so existiert, wie wir es kennen.
Schon kleinste Abweichungen dieser Werte hätten drastische Folgen für die Struktur des Universums, was die Entstehung von Galaxien, Sternen, Planeten und letztlich auch Leben unmöglich machen würde. Diese Feinabstimmung kann als ein deutlicher Hinweis auf einen intelligenten Schöpfer gedeutet werden, der die Rahmenbedingungen des Universums bewusst so gesetzt hat.
Ein weiteres Argument ist das Phänomen der Ordnung und Komplexität in der Natur. Vom Makrokosmos der Galaxien bis hin zum Mikrokosmos der Atome zeigt die Natur eine erstaunliche Struktur.
Besonders bemerkenswert ist die Komplexität lebender Organismen. Die Entstehung von Leben und die Evolution von hochentwickelten biologischen Systemen scheinen extrem unwahrscheinlich, wenn sie rein zufällig wären.
Vor allem die molekulare Biologie, die uns Einblicke in die unglaublich komplexen Strukturen der DNA und die hochspezifischen biochemischen Prozesse gibt, lässt die Frage entstehen, ob solch eine Ordnung ohne einen intelligenten Designer überhaupt entstehen könnte.
Ein weiterer Grund ist das sogenannte anthropische Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass das Universum in einer Art und Weise strukturiert ist, die genau die Bedingungen hervorbringt, die menschliches Leben ermöglichen. Es sieht ganz danach aus, dass das Universum für den Menschen "gemacht" wurde, was die Existenz eines Schöpfers nahelegt.
Einige Physiker und Kosmologen verweisen auch auf das Konzept eines Urknalls, der die Entstehung des Universums vor etwa 13,8 Milliarden Jahren markiert. Während der Urknall die Entstehung des Universums beschreibt, bleibt die Frage nach der Ursache dieses Ereignisses offen.
Die Idee, dass eine Art Schöpfer oder erste Ursache notwendig gewesen sein könnte, um den Urknall auszulösen, wird in philosophischen Diskussionen oft angesprochen. Naturwissenschaftlich bleibt die Frage jedoch offen, da es jenseits des Urknalls bisher keine belastbaren empirischen Daten gibt.
Ein weiterer Punkt ist das menschlichen Bewusstsein. Obwohl die Neurowissenschaft in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht hat, bleibt das Bewusstsein eines der größten Mysterien der Wissenschaft.
Die Tatsache, dass das menschliche Gehirn nicht nur physikalische und chemische Prozesse hervorbringt, sondern auch subjektive Erfahrungen wie Gedanken, Emotionen und Selbstbewusstsein ermöglicht, veranlasst so manchen, eine höhere Quelle für dieses Phänomen anzunehmen, die über das rein Materielle hinausgeht.
Das sind nur einige wenige Beispiele von vielen weiteren, die durchaus den Gedanken an einen Schöpfer zulassen.
LG Philipp
Perfekt 👌👍👌
Wie auch immer, sobald man sich mit Gott beschäftigt, stößt man auf Widersprüche in allen Variationen. Gott ist die Summe aller Denkfehler, die man machen kann.
Einerseits werden jetzt viele Gläubige auf einige der natürlichen Phänomene deuten und behaupten, dies sei doch so etwas wie ein Beweis für Gott, seine Signatur. Andererseits will Gott diese doch nicht so offensichtlich machen, dass man ihn dadurch identifizieren könnte.
Wir haben also offensichtliche Zeichen Gottes, die alles andere als offensichtlich sind. Die offensichtlichen Beweise für Gott sind nicht offensichtlich, weil Gott uns unseren freien Willen lassen will. Dann will Gott noch, dass wir an ihn glauben, wenn wir es tun, wird er uns belohnen, wenn nicht, eventuell bestrafen.
Aber wenn ich Dir sage, tue A oder B, aus freiem Willen, aber wenn Du A tust, wirst Du belohnt, bei B bestrafe ich Dich für Deine falsche Wahl. Das ist das exakte Gegenteil von freiem Willen: Wenn ich Dir die freie Wahl lasse, dann bedeutet dies, dass weder die eine noch die andere Wahl negative Konsequenzen haben darf, sonst ist die Wahl nicht frei, sondern, je nach Belohnung und Strafe, massiv beeinflusst.
Gott versteckt sich, aber heißt das nicht, dass er nicht gefunden werden will? Warum müssen wir diesen Willen infrage stellen?
Besonders lustig finde ich die Vorstellung, dass wir nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden. Das kommt oft von Leuten, die sonst behaupten, man dürfe sich kein Bild von Gott machen, was für sie offensichtlich nicht gilt, sondern nur für alle anderen.
(Aber auch bekennender Atheist bekomme ich Angst bei dem Gedanken dass wir das Ebenbild Gottes bzw der 3 christlichen Götter sind! Wir brauchen nur anschauen was wir mit unserer Erde aufführen!)
Eine mehr kontrafaktische Behauptung als diese wird schwer zu finden sein. Nehmen wir mal die Welt, wie sie vor 100.000 oder mehr Jahren war, als es nur wenige Menschen gab.
Oder nehmen wir eine Zeit davor, als es überhaupt keine Menschen gab. Nun nehmen wir einen beliebigen Homo sapiens, und bestimmen durch Zufall eine Koordinate auf dieser Welt. Dort setzen wir ihn aus, aber ohne irgendeine kulturelle Errungenschaft. Also ohne Kleidung, Waffen, Werkzeuge, Nahrungsvorräte etc.
Wie lange, denkt Ihr, wird dieser Mensch überleben? In den meisten Fällen wird er nach zehn Minuten tot sein, mit viel Glück kann er eine Stunde überleben, aber den Tag wird kaum einer überstehen. 70 % der Erde sind von Wasser bedeckt, einiges davon so kalt, dass sich selbst der weltbeste Schwimmer keine zehn Minuten über Wasser halten kann. Wo es warm ist, wimmelt es von Raubtieren. Einige Stellen sind so heiß, dass man nach kurzer Zeit verbrennt, andere sind so kalt, dass man erfriert.
Diese Welt ist für Menschen extrem lebensfeindlich. Der einzige Grund, warum wir nicht gleich am ersten Tag sterben, ist der, dass wir eine Zivilisation geschaffen haben, als gemeinsame Anstrengung, über tausende von Generationen harter und oft entbehrungsreicher Arbeit.
Das ist für uns so selbstverständlich, dass wir blind demgegenüber sind: Wir überleben nur als Gemeinschaft. Robinson Crusoe konnte nur überleben, weil Erzeugnisse seiner Kultur angeschwemmt worden waren, obwohl wenigstens das Klima erträglich war. Selbst er war von Gemeinschaft abhängig.
Im restlichen Universum sieht es noch viel schlimmer aus: Dehnt man das Experiment auf das Universum aus, dann wird man die ersten 30 Sekunden nicht überleben — dann fängt das Blut an zu kochen. Wenn man sehr, sehr viel Glück hat, kommt man in die Nähe einer Sonne und verbrennt nach wenigen Sekunden zu Asche.
Aber das alles wurde für uns geschaffen. Hat jemals einer eine Behauptung gefunden, die lächerlicher ist als diese? Die mehr allen Fakten widerspricht? Dagegen ist die Behauptung, die Erde sei flach und werde von Reptiloiden beherrscht, vergleichsweise noch der Inbegriff göttlicher Wahrheit! Ich würde eher alle Verschwörungstheorien glauben, auch die schwachsinnigsten vorstellbaren, als dass diese Welt für uns von einem wohlwollenden Gott geschaffen wurde. Der sich dann vor uns versteckt.
Also, entweder hat Gott keine Signatur hinterlassen, weil er sich furchtbar seiner eigenen Pfuscharbeit so schämt, dass er auf keinen Fall möchte, dass wir ihn damit in Verbindung bringen.
Oder der Pfusch selbst ist seine Signatur, nicht nur die Teile, die oberflächlich betrachtet schön aussehen, wenn man sie vom gemütlichen Refugium seines Zimmers betrachtet, das von Menschen geschaffen wurde, weil diese Welt so extrem lebensfeindlich ist. Dann ist er entweder bösartig, oder Menschen sind ihm vollkommen gleichgültig. Auch im letzteren Fall gäbe es keinen Grund, sein Werk zu signieren — für uns, die er doch sowieso ignoriert?
Warum sollte Gott sich um uns scheren und eine Signatur hinterlassen, wenn er uns doch sowieso wie den Dreck behandelt, von dem wir stammen? Damit wir wissen, welchem unsäglichen Widerling wir unsere Existenz verdanken?
Warum sollte Gott sich um uns scheren und eine Signatur hinterlassen, wenn er uns doch sowieso wie den Dreck behandelt, von dem wir stammen? Damit wir wissen, welchem unsäglichen Widerling wir unsere Existenz verdanken?
Aber die beste Erklärung ist natürlich die offensichtlich plausible: Gott hinterließ keine Signatur, weil es ihn nicht gibt.
Weil diese Welt so feindlich ist, wünschen wir uns natürlich eine bessere, noch besser als die, die wir uns selbst erschaffen können. Statt darauf zu hoffen, dass wir das hinbekommen, projizieren wir diese oft enttäuschte Hoffnung auf ein Jenseits. Gott ist Ausgeburt dieser Hoffnung, die nur deswegen existiert, weil diese Welt so schlimm ist.
Das ist das Paradoxon des Glaubens, dass genau die Umstände, die uns hoffen lassen, auch genau die sind, die eine jede Hoffnung vernichten. Dass Menschen so jedes klare Denken vermissen lassen, ist auch der Hauptgrund dafür, dass es in unserer Gesellschaft nicht immer zum besten steht:
Denn bedenke, dass Dummheit mehr Schaden anrichtet und mehr Menschen tötet als die gesamte menschliche Boshaftigkeit. Wenn es einen Gott gäbe, der sich eher um menschliche Boshaftigkeit kümmert als um menschliche Intelligenz — sogar fordert, dass wir unsere Vernunft an den Kirchentüren abgeben — ist ganz sicher boshaft.
Da hoffe ich lieber, dass es ihn nicht gibt. Ich möchte auch keinen Gott verehren, der menschliche Vernunft verächtlich macht, und mit Gläubigen, die das in seinem Namen bei mir versuchen, habe ich wenig Geduld. Es ist die menschliche Vernunft, die uns unser halbwegs akzeptables Leben ermöglicht, wenn nicht immer wieder die Unvernünftigen da hineingrätschen würden, weil sie vollkommen unrealistische Hoffnungen haben. Man darf ja viel hoffen, aber man sollte nicht hoffen, dass die eigene Dummheit belohnt wird.
Seht Euch die Welt mal wirklich an, und nicht verstellt durch eine rosarote Zivilisationsbrille, angetrieben durch unrealistische Hoffnungen. Wenn es einen Gott gäbe, der uns ewig leben lassen möchte, würden wir nicht sterben. Punkt.
Wir nennen uns intelligent und meinen in überbordender Hybris, alles sei für uns geschaffen worden, weil da ein Gott ist, der uns liebt. Wenn es so einen Gott geben würde, sähe diese Welt anders aus. Und man komme mir nicht mit dem Unsinn der durch Ungehorsam verdorbenen Welt, das ist mit der dümmste, absurdeste, unlogischste Quatsch, den Christen sich je ausgedacht haben, und so offensichtlich kontrafaktisch, dass man kaum eine dafür angemessene Beleidigung findet, die nicht noch viel zu höflich ist.
Kurz und gut, Gott ist der Unsinn, über den hinaus man sich keinen größeren Unsinn mehr vorstellen kann.
Gott ist daher alles, aber deswegen ist er zugleich auch nichts.
Es gab nie einen externen Schöpfer
Ich will mich gar nicht auf irgendeine Seite schlagen, aber Fakt ist, Dein Herz schlägt gerade, und Du machst es nicht. Deine Atmung eigentlich auch nicht, keinen einzigen der vitalen Prozesse. Ich sage nicht, dass ein Gott das macht oder geschaffen hat, aber was ich sagen will: wenn wir so sind, dass in diesem Moment alles Lebensnotwendige für uns geschieht, dann sollten wir den Blick etwas senken.