Gab es in deinem Leben eine Situation, in der du plötzlich viel stärker warst, als du vorher geglaubt hast?
Gab es in deinem Leben eine Situation, in der du plötzlich viel stärker warst, als du vorher geglaubt hast?
Manchmal merken wir erst in den schwierigsten Momenten, was wirklich in uns steckt. Vielleicht war es ein Schicksalsschlag, eine Krankheit, ein Verlust oder eine Krise im Beruf. Oft glaubt man vorher, so etwas niemals aushalten zu können. Und dann steht man plötzlich mittendrin, kämpft sich Schritt für Schritt durch und stellt hinterher erstaunt fest, dass man doch mehr innere Kraft hat, als man dachte.
Mich würde interessieren, ob ihr solche Erfahrungen kennt. Gab es bei euch eine Situation, in der ihr über euch hinausgewachsen seid, obwohl ihr euch das vorher nicht zugetraut hättet? Und was hat euch in diesem Moment die Kraft gegeben, weiterzumachen?
2 Antworten
Ja, das ist mir in meinem Leben passiert!
Ich musste als junger Mensch einen heftigen Tiefschlag einstecken und wusste lange Zeit nicht wie es weitergeht und wie gut es wird. Meine Prognossen für meine Tätigkeit waren negativ.....ich habe für mich erst einmal keine Langzeitprognosen gemacht sondern abgewartet und jeden Tag das Beste aus den Möglichkeiten gemacht.....
Mit dieser "Schritt für Schritt" Technik habe ich mich hochgezogen und alle! Ziele erreicht.
Es gab mehrere Situationen in meinem Leben, bei denen ich die Führung übernehmen musste, obwohl es eigentlich gar nicht meine Aufgabe/Funktion war.
Als mein Vater im Sterben lag (er hatte eine schwere Lungenentzündung bekommen) habe ich daheim eine Infusionstherapie mit Antibiotika versucht, aber es half ihm nicht mehr. Ich saß an seinem Sterbebett und habe seine Hand gehalten. Kurt vor Mitternacht hat er seinen letzten Atemzug getan. Ich habe ihm die Augen geschlossen und meine Mutter geweckt. Sie war auch krank zu der Zeit und ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen habe ich seinen Leichnam zusammen mit einem Mitarbeiter des Pflegedienstes selbst versorgt, gewaschen und angekleidet. Der Hausarzt kam erst nach seiner Sprechstunde um amtlich den Tod festzustellen. Alles blieb sehr entspannt. Wir hatten vorher alle besprochen, dass er nicht mehr ins Krankenhaus wollte und musste - er durfte friedlich zu Hause sterben.
Davor hatte ich vorher immer Angst und war schon überrascht über mich selbst wie gut ich damit umgehen und meiner Mutter beistehen konnte. Schwer war nochmal am Morgen meinen älteren Bruder anzurufen und ihm zu sagen, dass der Vater gestorben ist.