Ein Unbeschreibliches Gefühl
Ich hatte nie wirklich viel Glück im Leben - oder vielleicht habe ich es einfach nie richtig erkannt. Besonders in Beziehungen habe ich oft versagt, bin gescheitert, manchmal an anderen, aber meistens an mir selbst. Doch da war sie eine Frau, mit der ich wirklich glücklich war. Eine kurze Zeit, gemessen an einem ganzen Leben, aber sie war echt. Und dann ging sie. habe ich versagt ? Aber war die Leere, die sie hinterließ, nicht schon lange zuvor da? Doch ab dem Moment wurde sie greifbar. Sie bekam ein Gesicht, eine Stimme und einen Schmerz. Ich mache derzeit eine Ausbildung. Eigentlich ein Fortschritt, ein Schritt in die Zukunft. Doch auch dort reihten sich zuletzt Rückschläge aneinander. Finanziell läuft es nicht gut ich bin konfrontiert mit Geldsorgen, Betrug, Abzocke. Und als sei das alles nicht genug, kamen familiäre Abschiede hinzu, Verluste, die Lücken hinterlassen, die kein Geld der Welt füllen kann doch ich fühle nicht. Und doch: Ein kleiner Lichtblick ich habe vor kurzem meinen Führerschein bestanden. Ich habe eine Freundin gefunden. Sie ist liebevoll, bemüht, verständnisvoll. Es ist ihre erste Beziehung etwas Wunderschönes, das aber auch seine Herausforderungen mit sich bringt. Zwischen all dem Chaos gibt es kleine Erfolge, kleine Freuden, kleine Inseln im Ozean des inneren Sturms. Ich habe versucht, mich an diesen kleinen Dingen festzuhalten Urlaub, spontane Reisen, Zeit für mich, liebe. Doch was bleibt, ist diese unaussprechliche Leere. Ein Gefühl, als wäre in mir etwas gestorben. Als hätte mein Herz aufgehört zu lieben, mein Geist aufgehört zu leben. Ich analysiere, denke nach, schreibe, reflektiere aber ich finde keine Antwort. Ich will mich nicht verletzen. Auch wenn Gedanken daran kamen es war nie aus dem Wunsch heraus, zu sterben. Vielmehr war es die Suche nach einer Antwort. Ich wollte wissen, ob ich wirklich gehen wollen würde wollte den Moment der Entscheidung spüren. Ich nahm eine Waffe in die Hand nicht, um zu sterben, sondern um zu verstehen. Doch ich konnte nicht abdrücken. Etwas in mir kämpft weiter, hält mich zurück - ein Funke, der sich weigert zu verlöschen. Die Waffe habe ich danach ordnungsgemäß entsorgt aber mit ihr auch die Hoffnung auf eine Antwort. Aber wenn es nicht um Tod, nicht um Beziehungen oder äußeren Frieden geht, nicht um ruhe oder Stille - worum dann? Was ist es, das mich so fühlen lässt? Woher kommt diese Leere, diese Stille im Inneren, die so laut schreit? Ich habe eine Familie, die mich liebt. Eine Freundin, die sich Mühe gibt. Ich habe ein Zuhause, Nahrung, Wasser, Ausbildung, Freunde. Ich habe mehr als viele andere. Und doch reicht es nicht. Ich fühle mich oft dumm, obwohl ich weiß, dass ich es nicht bin. Ich denke, ich sei faul, obwohl ich nur 60 % gebe - doch sie fühlen sich an wie 100 %. Und selbst in der Beziehung, obwohl sie voller Fürsorge ist, fühle ich mich nicht ganz gesehen. Vielleicht, weil ich selbst nicht weiß, was ich brauche. Schon in der Schule, gute Noten geschrieben, einen erfolgreichen Abschluss gemacht, niemals Drogen genommen, kaum Alkohol. Ich war höflich, hilfsbereit, zielstrebig. Und trotzdem bleibt die Frage: Was bringt all das, wenn man nicht mehr weiß,
wie man lebt?
Wie soll man weitermachen? Warum trifft es ausgerechnet mich - einen Menschen, der doch eigentlich immer emotional stabil war? Ich weiß es nicht. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger Sinn ergibt es.Soll ich mich trennen? Auswandern? Schlafen, vergessen? Doch nichts funktioniert. Ich habe alles versucht. Und trotzdem bleibt es. Warum? Warum will ich mich trennen, obwohl es keinen Grund gibt? Warum will ich schlafen, obwohl ich längst ausgeschlafen bin? Ich weiß, es war viel in meinem Leben los ,und dennoch.. Kann das wirklich der Grund sein für diese Leere? Es sind tausend Gedanken, unzählige Emotionen - aber nichts davon ergibt Sinn. Warum fühlt sich mein Lachen falsch an, obwohl ich lache? Warum diese Leere, obwohl ich doch glücklich sein müsste? Oder bin ich es nicht? Ist das alles eine Depression? Und wenn ja was ist dann überhaupt noch echt? Ich will nicht sterben, nicht trauern, nicht weinen. Aber ich bin auch nicht glücklich. Also was will ich dann? Mein Zittern - es begleitet mich mein ganzes Leben. War es der Anfang von allem? Ein Symptom? Eine Warnung? Warum lernen wir solche Dinge nicht in der Schule wo sie doch so wichtig sind? Warum ist es so schwer, darüber zu sprechen, obwohl es befreiend wäre? Warum müssen Männer immer stark sein, warum darf niemand Schwäche zeigen? Wer hat das entschieden? Und warum halten wir uns daran? Bin ich allein mit diesen Gedanken? Tausend Fragen, keine Antwort. Und alles endet mit dem großen, stillen: Warum?
Ich werde mir jetzt psychologische Hilfe holen bevor mein Gehirn an einem intellektuellen Hiroshima zerbricht. Und das rate ich jedem, der sich in diesem Text wiedererkennt. Ich lasse euch diesen Gedankenstrom hier
Es tat gut.
Passt auf euch auf und bleibt gesund. <3
3 Antworten
Danke fürs Teilen. Ich erkenne mich da ziemlich gut wieder in dieser Leere, die du beschreibst. Auch wenn alles eigentlich gut ist, obwohl ich das zurzeit nicht behaupten kann. Zurzeit läuft alles schief. Trotzdem ist diese Leere da, nie ist man so wirklich glücklich. Als würde man etwas suchen oder es fehlt etwas. Was es ist, wüsste ich auch gerne. Tatsächlich fehlt mir einiges, aber es kommt mir so vor, dass es nie enden wird. Selbst wenn das erfüllt wird, werde ich dennoch nie 100% zufrieden sein. Vielleicht liegt es an meiner tatsächlich diagnostizierten Depression, vielleicht hält mich das so zurück. Ich leide daran seit vielen Jahren, lange Zeit keine Hilfe geholt und jetzt holt es mich ein und alles kommt mir so unmöglich vor. Vielleicht hat dieses Mindset, welches ich seit Jahren habe, diese Leere verursacht. Immer auf der Suche nach einem Ausweg, einer Antwort, aber nie gefunden. Irgendwann kann man nicht anders, als alles zu hinterfragen, sich selbst und sein Leben. Aber auch das ergibt keine Lösung, nur mehr Gedanken.
Ich bin zwar eine Frau, aber auch ich hab immer das Gefühl gehabt, dass ich stark sein muss. Ich war immer als die immer lachende Person bekannt, die die ohne Grund einfach immer lacht. Ich wollte nicht dieses Bild zerstören und mein Umfeld hat mir nie das Gefühl gegeben, dass es okay ist zu weinen oder mal traurig zu sein. Wenn ich traurig war, wurde es ignoriert oder man lies mich alleine. Dabei wollte ich, dass man mich aufmuntert oder einfach für mich da ist. Ich hab es mir angewöhnt alleine damit klarzukommen und wie soll ich dann anfangen darüber zu reden. Ich kenne es nicht anders, aber ich hab es endlich geschafft in Therapie zu gehen.
Daher, falls das hier jemand liest. Wenn ihr dieses Gefühl kennt, öffnet euch und sucht euch die Hilfe. Ihr müsst nicht immer stark sein und diese Leere oder sonstiges Gefühl wird vergehen. Ihr schafft das.
Möglich ist irgendeine Organ- und/oder Stoffwechselstörung oder eine Fehlernährung oder Lebensumstände und Umweltstörungen als Ursache der depressiven Stimmung.
Nun komm mal wieder runter von der Gefühlsduselei. Das Streben nach Glück ist eine emotionale Sackgasse, die eine ausgewachsene Depression werden kann. Zufriedenheit ist das einzig sinnvolle Ziel, Wertschätzung mit Deinem sozialen Umfeld, mit Deinem Habitat, mit der Vielfalt an Ernährung, mit dem Ballast, den man anhäuft, weil man nicht loslassen will.
Du bist in einem Fluss, der Dich Richtung Ozean mitnimmt, aber die Richtung mißfällt Dir. Dann schwimm halt stromaufwärts, nach dem Ablaichen wartet der Tod.
Ohne Genussfähigkeit keine Zufriedenheit. Lerne daraus.