Bin ich der einzige der diese Doppelmoral hasst?

5 Antworten

Einerseits ja, es ist heuchlerisch, wenn man durch den Konsum tierischer Produkte die schlechte Behandlung der Tiere dafür indirekt fördert. Andererseits nein, ich denke schon, dass jemand, der aktiv, direkt und selbst Tiere quält, noch mal eine ganz andere Red Flag dadurch hat.

Beim Konsum tierischer Produkte findet die Qual ja außerhalb der direkten Wahrnehmung der jeweiligen Person statt. Man sieht es nicht, hört es nicht und führt es auch nicht selbst aus. Es ist eher ein abstraktes Konstrukt, etwas, was man auf der rationalen Ebene zwar vielleicht weiß, aber eben auch sehr gut verdrängen kann, wenn man das Lebensmittel isst. Zudem steht hierbei nicht die Freude an der Qual im Fokus, sondern das Stillen des Hungers oder des geschmacklichen Genusses. Ist es deshalb okay und gut? Nein, natürlich nicht.

Aber wenn jemand wirklich rein um des Quälens willen ein Tier quält, dann sieht und hört diese Person ja direkt in dem Moment, wie ein anderes Lebewesen durch das eigene Tun Schmerzen und Leid empfindet. Und das Ziel ist dabei eben nicht, satt zu werden oder etwas leckeres zu genießen, sondern sich einzig und allein am Leid dieses anderen Lebewesens zu ergötzen. Das deutet auf ein ganz anderes Ausmaß an Problemen in Charakter, Persönlichkeit und Psyche dieses Menschen hin, ein Ausmaß, was für Tiere bereits gefährlich ist und es oft auch für andere Menschen werden kann und wird.

Es ist quasi kognitive Dissonanz vs. Sadismus (die üble Form, nicht die mit Konsens in sexueller Hinsicht). Das eine ist ärgerlich und sollte durchaus zur Selbstreflexion anregen, das andere hingegen ist kreuzgefährlich und moralisch-ethisch in keiner Weise zu rechtfertigen....

Qual ist i.d.R. ein vermeidbarer Aspekt. Wer Pferde auf der Weide mit Messer verletzt, macht das aus freiem Willen und nur mit dem Wunsch, einem Lebewesen leid zuzufügen. Solchen Menschen soll das gleiche widerfahren und für diese habe ich keinerlei Mitleid.

Wenn man ein Tier überfährt, dann meist, weil man ihm nicht ausweichen kann. Das ist dann ein nicht gewollter Unfall. Für das Tier ist das zwar auch tödlich, aber oft genug stirbt es auch sofort. In diesen Fällen gibt es keine lange Qual und der Vorsatz dazu besteht nicht.

Wir töten Tiere, um den Hunger zu stillen, könnten aber auch relativ gut völlig fleischlos leben. Hier besteht auch kein Vorsatz zur Qual, aber man verschließt sich oft der Tatsache, dass die Haltung auch der Tötungsvorgang längst nicht so schmerzlos abläuft, wie es möglich wäre. Da steht immer der Profit im Vordergrund und das ist zum einen den Konsumenten, und zum anderem den Erzeugen anzulasten. Primär gibt aber auch hier keinen Vorsatz, ein Tier zu quälen.


Inkognito-Nutzer   28.08.2025, 09:39

Und was wenn man ein Pferd mit einem Messer sticht um es zu grillen und essen?

sumpfbub  28.08.2025, 10:05
@Inkognito-Beitragsersteller

Dann ist das ein üblicher Schlachtvorgang, wie er täglich hunderttausendmalig auf der Welt geschieht. Es ist dann in der Hand des Schlächters zu entscheiden, wie qualvoll er diesen Vorgang durchführt.

Wir alle sterben früher oder später; der Tod gehört dazu. Es ist nur immer die Frage, wie er eintritt. Mit Glück stehst Du im Zentrum der Atomexplosion. Mit Pech liegst Du monatelang im Gulag von Putin und wirst permanent gequält.

Als Mensch haben wir die Pflicht, die Tötung des Hungers wegen so schnell und schmerzlos wie irgend möglich zu gestalten. Dass es leider gar nicht so wenige Nullhirne gibt, die das ignorieren, ist überhaupt nicht zu entschuldigen.

Wie oben schon erwähnt, wünsche ich alle jenen eine mindestens ebenso lange Fahrt ins Jenseits, wie sie sie ihren Opfern bereiten.

Tiere quälen ist nicht gleichzusetzen mit dem Verzehr dafür geschlachteter Tiere und auch nicht mit dem versehentlichen Überfahren von Tieren.

lg up

Das ist keine Doppelmoral.

Tiere um der Qual willen zu quälen ist was komplett anderes als das Leid was Tiere in der Fleischproduktion erfahren hinzunehmen, um sich natürlich zu ernähren.

Da hast du es im Leben aber schwer!

Ca. 90 Prozent der Menschheit bringt den eigenen Hund zum Tierarzt und isst dann zum Mittag ein Schweinefilet.

Ist das Doppelmoral? Ja!

Ist das ganz normal und betrifft praktisch die gesamte Bevölkerung? Ja!


Inkognito-Nutzer   28.08.2025, 09:34

Dagegen habe ich auch nix gesagt. Ich finde es keine Doppelmoral Haustiere lieb zu haben und Nutztiere lieb zubereiten.

Inkognito-Nutzer   28.08.2025, 09:38
@nebukadnezar572

Falsch. Ich esse Fleisch und deshalb beschwere ich mich nicht über Tierquälerei, weil ich kein Heuchler sein will.