Badumbau, Stunden explodieren
Hallo allerseits,
ich habe ein Angebot einer Sanitärfirma erhalten und angenommen. Daraufhin erhielt ich eine Auftragsbestätigung und es wurde losgelegt.
Bei der Arbeit stellte ich fest, das die Handwerker mehr machten als abgesprochen (Ich mache es gründlich) und sich somit die Stunden erhöhten. Als ich den Bauleiter darauf ansprach, hieß es "das passt schon".
Ich hatte für ca. 16qm Boden und Wandfliesen eine Zeit von 16 Stunden im Angebot und final sind es nun 62 Stunden.
Auch für Malerarbeiten galt der Wert von 16 Stunden, welche aber zum Schluss bei 68 Stunden lag. Somit ist der Preis vom 8.000 € auf 16.000 €
ich bin gerne bereit, die Stunden zu verdoppeln, aber zu vervierfachen?
Hat einer dazu eine Meinung für mich.
Brief an die Firma geht raus und ich bin komplett mit den Kosten (die auch etwas höher sind) einverstanden. Nun die Stunden nerven mich.
Danke für eure Infos und euer Input
4 Antworten
Formal ist der Auftragnehmer an die im Angebot genannten Stunden gebunden und muss wenn es nennenswert mehr werden (üblicherweise 10-20%) ein Nachtragsangebot abgeben und sich dafür eine separate Beauftragung von dir holen.
Wenn Arbeiten notwendig werden, die nicht im Angebot enthalten sind, kann auch vereinbart werden, dass diese Stunden auf einem separaten Stundennachweis aufgeführt werden, der dann von dir gegengezeichnet wird (=Regie-Zettel).
Nachtrag hat es nie gegeben. Das Bad hat keiner Herausforderungen gehabt und alles war einfach.
Du bist auf den Klassiker reingefallen. Du hättest natürlich einen Pauschalen Preis ausmachen müssen. Je langsamer die sind, um so mehr verdienen sie...wer möchte nicht so arbeiten.
Das Problem, ein Angebot ist nicht wirklich rechtlich bindend und das wissen die auch.
Gehe jeden Millimeter mit einer Lupe ab und bemängle das kleinste bisschen. So kannst du noch Abzüge machen.
Da gibt es immer leicht krumme Fliesen und ungleichmäßige Fugen...mit einer Metallkugel jede Fliese abklopfen ob auch der Kleber richtig dran ist...
da muss es viel lockeres geben. Wir reden von 8.000 Euro Differenz ;-) Wobei ich ihm sogar 100% Mehrstunden (also 32 Stunden) pro Gewerk zubilligen würde, da es wirklich gute Arbeit war
War ja auch nur eine Idee für dich...du zahlst es ja und bestimmst ganz allein wie es weitergeht.
Ich würde den Auftragnehmer mal damit konfrontieren, wie solche Mehrpreise zustande kommen, wenn es eigentlich eine problemfreie Baustelle war.
Wenn Leistungen nach Stundenlohn ausgeführt werden, dann sind die zum einen vorab anzuzeigen und dann sind auch entsprechende Stundenlohnzettel einzureichen (zumindest wenn die VOB vereinbart ist).
Ich hatte für ca. 16qm Boden und Wandfliesen eine Zeit von 16 Stunden im Angebot
Wenn hier auch Abbruch und Ausgleich drin sind, erscheinen mir die 16 Stunden fast ein bisschen wenig, die 62 Stunden sind wiederum deutlich zu viel.
Selbiges gilt übrigens für die Malerarbeiten. In 68 Stunden tapezieren und streichen unsere Maler eine gesamte Wohnung mit 100m². So groß wird dein Bad ja dann nicht sein ;-)
Das ganze lässt sich dann auch auf die Gesamtkosten übertragen. Ich weiß nicht, wie der konkrete Umfang des Umbaus aussieht, aber wenn hier auch Sanitärinstallationen erneuert worden sind (also Gesamtumbau), dann wären die 8.000 EUR ein absoluter Schnapper gewesen. Tendenziell liegen unsere Umbauten dann eher bei 12.000-14.000 EUR, bei vergleichbaren Größen.
Tendenziell riecht es danach, dass hier ein bewusst günstiges Angebot gemacht worden ist, um den Zuschlag zu erhalten.
Abbruch und Ausgleich war Eigenregie und nicht im Paket enthalten. Wände sind Fermacell und verspachtelt wurde auch selber. Anschlüsse sind geblieben und wurden nicht versetzt. Ein Badewannenanschluss und Abfluss wurden totgelegt.
Der Maler hatte ca. 10qm Decke und 20 qm Wand Arbeit
Der Maler hatte ca. 10qm Decke und 20 qm Wand Arbeit
Das wäre dann wirklich und ziemlich locker in 16 Stunden erledigt gewesen. 68 Stunden für 20m² sind da eine absolute Frechheit.
Abbruch und Ausgleich war Eigenregie und nicht im Paket enthalten.
Ok, dann könnten die 16 Stunden auch passen.
Wie gesagt: Den Auftragnehmer damit konfrontieren.
Der Nachteil, wenn man sich ohne fachliche Beratung Angebote machen lässt.
Der Stundenanstieg muss begründet sein und Stundenzettel müssen, um anerkannt zu werden, von dir spätestens nach 3 Tagen unterschieben worden sein.
Stundenzettel hat es nie gegeben. Ich habe mir allerdings die Stunden selber notiert. Allerdings holt man sich ja Angebote ein, wenn man keine Ahnung hat.
Das Problem bei Angeboten ist, dass sie oft Interpretationsmöglichkeiten bieten.
Wenn die Stunden nicht unterschrieben sind, kann man damit drohen, die alle nicht zu akzeptieren.
da ist leider oder zum Glück nicht viel schlecht gelaufen. Die Arbeit ist super geworden.