Was haltet ihr davon?
Der Kontakt zu meiner Schwester ist "eingeschlafen". Anfang l2019 hatte Sie völlig unerwartet einen Herzinfarkt, gleichwohl sie nicht raucht, Alkohol trinkt und sportlich ist. Ich muss gestehen, ich habe mich "nur" telefonisch gemeldet (wir wohnen rd. 25 km entfernt); mein Eindruck war, sie bekommt das geregelt und außerdem "hatte sie viel um die Ohren" (Reha etc.). Inzwischen ist sie wieder "fit". Zudem machte sie mir in einem der wenigen Telefonate Vorwürfe, die ich aber wegen ihrer Gesundheitslage lediglich "sanft" zurückgewiesen habe (also kein Streit). Wir sehen und sahen uns zuvor seit Jahren "nur" zu offiziellen Anlässen (Geburtstag etc.) Mich persönlich stört das nicht so sehr und ich habe auch kein Bedürfnis, wieder das volle "Geschwister- und Familyprogramm" zu fahren (ich bin Mitte 40, sie 50). Ich habe viel um die Ohren und so wie ich über Familienangehörige erfahren, auch sie.
Nun hat sie zufällig einen Arbeitskollegen meines Partner getroffen und dem gegenüber gesagt "sie sei traurig das wir (mein Partner und ich) uns nicht mehr melden".
Ich meine, der Weg zu einer Kontaktaufnahme ist in beide Richtungen gleich.
Wie würdet ihr mit solcher Situation umgehen?
1 Antwort
Ich mache und würde das so machen, das ich hin-und wieder mich ...und wenn es nur telef. ist .... melden würde.
Klar kann man nun sagen, warum muß ich immer den ersten Schritt machen ...
aber ich habe da so einen Kumpel, der sich wirklich von sich aus nur 3-4x im jahr telefonisch meldet. Aber wenn ich ihn mal brauche, ist er da.
Tja, das ist einfach nicht böse von ihm gemeint, er ist "halt ein Schloddrian".
Ich mache immer den ersten Schritt im telef. Kontakt, aber ich bin da nicht böse oder gar verärgert wegen, er ist eben so und das nehme ich hin.
Denn wenn man einen Freund braucht und er Dich dann nicht 8wirklich) im Stich lässt, das ist das Entscheidende. Der Rest ist der Zuckerguss auf der Torte ;-)
Danke für die Antwort.
Zum ersten Absatz: Ja, im Kern hasste damit recht. Mit der Schwester hatte ich früher mal einen engeren (tel.) Kontakt. Das war aber primär irgendwie durch mich aufrecht erhalten und initiiert worden. Als ich es dann einfach mal gezielt "schleifen" lasse habe, nahm das irgendwie seinen Lauf mit dem jetzigen Zustand.
Dein Beispiel mit Kumpel/Freunden kenne ich und habe ich auch. Mit denen treffe ich mich manchmal nur 2 oder 3 Mal im Jahr, Telefon gar nicht, manchmal WhatsApp. Wie es immer so schön heißt, Freunde kann man sich aussuchen. Das läuft auch alles gut. Einen Freundeskreis sucht/bildet man sich ja, weil man eben gleiche Interessen/Themen usw. hat. Aber es ist - zumindest für mich - etwas anderes, als mit der Schwester/Familie.
Wenn mich es traurig machen würde, zu einem Fam.-Mitglied wenig Kontakt zu haben (habe ich aber nicht:)), dann würde ich mich melden und einfach mal Fragen, wie es ihm geht und das er mit fehlt etc. Die Sache über einen Arbeitskollegen des Partners zu äußern "bin traurig, die melden sich ja nicht", wohlwissend, dass der Arbeitskollege das natürlich weiter gibt, führt zumindest bei mir zu einer weiteren Verkantung und "Null-Haltung". Und dazu ist das Unangenehm und eine blöde Lage, wen man sich später mal zu den offiziellen Anlässen trifft.
Ach, ich mag dafür eigentlich gar keine Denkzeit mehr einsetzen:)).