Sind Bourbon Whiskeys besser als ihre Single Malt Pendants aus Europa?

4 Antworten

Nein, weil für beide Varianten unterschiedliche Rohstoffe verwendet werden, daher sind sie grundsätzlich nicht vergleichbar.

Den Bourbon den man hier in Masse bekommt ist Jim Beam, leider keine geschmackliche Augenweide. Jack Daniels gehört nicht dazu, das ist ein Kentucky Straight, wird jedoch ebenso mit mindestens 51% Mais hergestellt (gesetzlich festgelegt). Bessere gibt es sicherlich, nur nicht im normalen LEH, wenn dann in einem Fachgeschäft.

Scotch wird i.d.R. aus Gerste hergestellt, daher entstehen dadurch schon andere Geschmacksnoten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde nicht von "besser" oder "schlechter" sprechen.

Eher von "anders".

Es gibt Bourbon in einer großen Bandbreite. Von den billigen Massenprodukten, deren Namen bekannt sind, bis hin zu hochwertigen Whiskeys, die mit ähnlicher Sorgfalt wie gute Malts hergestellt werden.

Bekannt ist Bourbon hier aber primär durch die Billigvarianten.

Vergleichen wir die besseren Versionen, sind wir bei Bourbons vielleicht preislich sogar bisweilen über manchem Malt aus Schottland.

Insgesamt würde ich aber Malt Whisky und bei denen die Single Malts als höherwertiger ansehen. Der Produktionsprozess ist aufwendiger, die Rohstoffe sind hochwertiger und teurer. Ein Pot-Still Brand ist etwas völlig anderes als ein Brand in einer durchlaufenden industriellen Brenneinrichtung, wie sie meist für Bourbons genutzt wird.

Es gibt auch Pot-Still Boubons, aber die fangen auf jeden Fall erst ab 40,-- pro Flasche an.

Was Blends in Deiner Frage zu suchen haben, erschließt sich mir nicht. Es gibt großartige Blends, ich durfte erst neulich einmal einen mit 28 Jahren probieren, aber da liegt die Flasche dann bei ca. 280,--.

Insgesamt sind Blends aber häufig die günstigere Variante (selbstverständlich mit nicht wenigen Ausnahmen) und sie dienen vor allem dazu, den Produktcharakter über lange Zeit wiedererkennbar zu gewährleisten. Genau das ist allerdings der Grund, warum viele Whiskyfreunde eben keine Blends trinken.

Wer sich wirklich mit Whisk(e)y beschäftigen will, wird typischerweise Single Malts oder auch gute Single Grains probieren.

Standard Bourbon ala Jack und Jim sind bestenfalls als Rohreiniger zu gebrauchen, ich habe noch keinen Bourbon kosten können der auch nur annähernd als trinkbar anzusehen war. Ein Single Malt hingegen ist in jedem Preissegment lohnenswert. Wie es bei teuren Bourbon aussieht kann ich nicht sagen, da ich noch keinen probiert habe, ich kenne aber keinen Whiskyliebhaber der Bourbon mag - wie alles ist aber auch dies Geschmackssache und ich will nicht ausschließen dass es auch Menschen gibt die Bourbon bevorzugen - die Regel bei Whiskygenießern ist es aber eher nicht.

Woher ich das weiß:Hobby

Sind denn Äpfel besser als Birnen, weil sie so schön rund sind?

Amerikanischer Bourbon schmeckt halt völlig anders als schottischer Scotch oder Irisch Whiskey. Unterschiedliches Herstellungsverfahren und unterschiedliche Zutaten ergibt auch ein unterschiedliches Getränk.

Wie kommst du darauf, dass Bourbon dadurch automatisch "besser" ist? Wie soll man etwas pauschal als besser bezeichnen können, wenn es doch rein um den Geschmack und Geruch geht, was jeder Mensch subjektiv anders empfindet?