Rauchen im Christentum

8 Antworten

Hallo

Ich bin auch Christ und habe selbst Jahrelang geraucht. Verboten wurde es mir nie. Nicht von der Bibel, nicht von den Eltern, nicht von der Kirche (Evangelische Freikirche).

In der Bibel im NT habe ich mal gelesen, dass wir alles tun können, es wird uns nichts Verboten. Aber nicht alles tut uns gut. Als ich das erkannt habe (so richtig erkannt habe) merkte ich, das rauchen ist nix mehr für mich. Ich brauchte es auch nicht mehr, auch aufgrund zu meiner immer tieferen Bindung zu Jesus. Aber Verboten ist es nicht. Gott liebt uns auch mit unseren Lastern.

Ich denke, dass muss jeder selbst mit Gott ausmachen ;-) Etwas zu verbieten bringt auch gar nichts und aufgrund etwas aufzugeben nur weil es eine Religion verbietet oder vorschreibt macht auch gar keinen Sinn und führt schlussendlich auch zu nichts.

LG =)

Hallo Asinis,

in der Bibel werden zwar nicht die Begriffe "Rauchen" und "Rauschmittel" verwendet, doch gibt es genügend Grundsätze, die einem in dieser Frage weiterhelfen. Hier eine kleine Auswahl dieser Grundsätze:

(2. Korinther 7:1) ".Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen."

Gott möchte also nicht, dass wir unseren Geist, d.h. unsere innere Grundhaltung verunreinigen.Wir würden jedoch gegen diesen Grundsatz verstoßen, wenn wir etwas tun würden, was uns körperlich und psychisch schaden würde. Jeder, der schon einmal den Lungenflügel eines Rauchers auf einem Röntgenbild gesehen hat, versteht, dass Rauchen eine "Befleckung des Fleisches" ist. Im Jahr 2006 bezeichnete die Weltgesundheitsorganisation den Tabakkonsum als "weltweit zweithäufigste Todesursache" mit jährlich 5 Millionen Opfern.

(Matthäus 22:37-39) "Er sprach zu ihm: „,Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn. Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

Wenn wir Gott mit ganzem Herzen und ganzer Seele - d.h. mit unserem ganzen Sein- lieben wollen, dann tun wir nichts, was unser Leben verkürzen oder unsere Sinne vernebeln würde. Ein durch Rauchen oder Drogen geschwächter Körper wäre sicher nicht mehr so gut in der Lage, Gott völlig ergeben zu dienen. Außerdem: Wie könnte man seinen "Nächsten" lieben, wenn man seiner Gesundheit durch Passivrauchen schadet? Man weiß inzwischen, dass einige sogar durch jahrelanges Passivrauchen ihr Leben verloren haben.

(Römer 6:19) " Ich rede in menschlichen Worten wegen der Schwachheit eures Fleisches; denn ebenso, wie ihr eure Glieder als Sklaven der Unreinheit und Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit dargestellt habt, so stellt jetzt eure Glieder als Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit da."

Durch Rauchen oder Drogen wird man, wie dieser Text sagt zu einem "Sklaven der Unreinheit", d.h. man gerät in eine Abhängigkeit. Der Tabak oder die Droge wird sozusagen unser "Herr", der uns befielt und wir gehorchen wie Sklaven. Ein Christ sollte hingegen ein "Sklave der Gerechtigkeit und Heiligkeit" sein, was uns nur möglich ist, wenn wir uns keinen bewusstseinsverändernden oder verunreinigenden Stoffen aussetzten.

(Sprüche 27:12) ."Der Kluge, der das Unglück gesehen hat, hat sich verborgen; die Unerfahrenen, die weitergegangen sind, haben die Strafe erlitten".

Das "Unglück" sind z.B. die mit dem Rauchen und dem Genuss von Drogen einhergehenden gesundheitlichen Gefahren wie Herzkrankheiten oder Atemwegserkrankungen. Jeder kennt inzwischen diese Risiken. Wäre es wirklich weise, diese Gefahren einfach zu ignorieren und so weiterzumachen wie bisher, um dann schließlich die Folgen zu ernten?

Es ist nicht verboten in dem Sinne. Aber wer süchtig ist - egal nach welchem Rauschmittel - stellt den Konsum desselben über Gott. Also das Rauchen oder was auch immer ist dann wichtiger als die Beziehung zu Gott. Denn Sucht macht unfrei und Jesus hat uns ja frei gemacht.

Ihr sagt: "Mir ist alles erlaubt!" Mag sein, aber nicht alles ist gut für euch. Alles ist mir erlaubt; aber das darf nicht dazu führen, dass ich meine Freiheit an irgendetwas verliere. (1. Kor 6,12)

Wer also ab und zu mal eine Zigi raucht oder mal ein Bier trinkt, verstösst also nicht gegen Gottes Willen. Jeder muss einfach seine Grenzen kennen.

geschoepf  21.06.2014, 19:33

Ja aber ... "Gute Frage" ist definitiv auch eine Sucht - ehrlich!!

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annie80  21.06.2014, 19:41
@geschoepf

Ja, da hast du recht. So wie viele andere Sachen auch. Meistens sind wir uns dessen gar nicht bewusst, denke ich.

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Laut Bibel ist alles erlaubt, aber es ist nicht alles gut für uns. "Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles nützt. Alles ist mir erlaubt, aber ich werde mich von nichts beherrschen lassen." (1. Kor. 6, 12)

Der Zweite Teil des Verses zeigt, dass es vor allem auch um die Folgen von Rauchen (und anderen Giften) geht, nämlich der Suchtfaktor und damit verbunden der Kontrollverlust. Wenn ich von etwas abhängig bin, lasse ich mich und mein Leben davon bestimmen. Manche sagen, dass dies bereits dem "Götzendienst" nahe kommt, da das Suchtmittel ja dann einen sehr hohen Platz in meinem Leben hat. Gott sagt aber, dass Er Nummer 1 sein will (1. Gebot, 2. Mose 20, 3).

Und dann geht es auch darum, wie ich mit mir und meinem Körper umgehe. Wenn ich davon ausgehe, dass es ein kostbares Gut ist, von Gott geschaffen und mir geschenkt, möchte ich ihm doch keinen Schaden zufügen... Jesus nennt und ein "Gebot", nämlich, dass wir Gott lieben sollen und unseren Nächsten, wie uns selbst. (Lukas 10,27) Wenn ich jemanden liebe, füge ich ihm doch nicht absichtlich Schaden zu...?

"Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid?" (1.Kor. 6,19) Hier wird auch nochmal deutlich, welchen Wert unser Körper hat und dass es wichtig ist, gut mit ihm umzugehen.

Jetzt ist es aber so, dass Rauchen und andere Süchte und negative Gewohnheiten ja häufig nicht von jetzt auf gleich beendet sind. Jesus kann und möchte auf diesem Weg helfen, wenn du das auch möchtest. Aber fest steht: Egal, ob du rauchst, Drogen nimmst, oder nicht: Gott liebt dich. "Denn ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch irgendwelche Gewalten, weder Hohes noch Tiefes4 oder sonst irgendetwas können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt." (Römer 8,38+39)

Also wer jemand Anderen schief anguckt, weil dieser nach dem Gottesdienst vor der Kirche steht und sich erstmal ne Zigarette ansteckt, hat (meiner Meinung nach) diesbezüglich noch nicht alles verstanden...

annie80  20.06.2014, 19:03

Ich hätte erstmal alle Antworten lesen sollen, dann hätte ich mir meine sparen können :-)

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Zu Jesus Zeiten war Tabak im Nahen Osten und in Europa noch völlig unbekannt - wie sollte das verboten sein? Und zum Abendmahl gehört Wein.