Ich würde gern meine Ärztin um ein Cannabis Rezept bitten?

Tamtamy  31.07.2025, 08:13

Kann es sein, dass du statt 'Skilifte' das medizinische Problem 'Skoliose' meinst?

Skylar133279 
Beitragsersteller
 31.07.2025, 08:33

Genau sorry

3 Antworten

Sonst click dir halt im Internet was, so lange das noch geht.

Kann sein, dass deine Hausärztin dir was verschreibt. Zu 99,9% aber auch nur auf Privatrezept. Da machen die 15-20€ für so nen Tele Anbieter auch keinen Unterschied mehr.

Hey, du beschreibst das wirklich sehr nachvollziehbar – und du hast ja schon alles versucht, was Schulmedizin und Therapie hergeben. Dass du nach so vielen Jahren endlich etwas gefunden hast, das hilft, ist absolut ein Grund, mit deiner Ärztin offen über ein Cannabis-Rezept zu sprechen.

Wichtig ist:

  • Alles dokumentieren: Schmerzverlauf, Häufigkeit, Trigger (z. B. Wetterwechsel)
  • Ehrlich bleiben: auch sagen, dass Schmerzmittel wie Ibu dir den Magen ruinieren
  • Und ruhig auch erwähnen, dass du Cannabis getestet hast und endlich schlafen konntest – das zeigt, dass es einen echten Nutzen hat.

Auf einem Blog habe ich mal eine gute Übersicht gefunden, was man als Schmerzpatient wissen sollte, bevor man mit der Ärztin spricht – vielleicht hilft dir das weiter:

👉 www.weedseeds4u.info/blog

Alles Gute dir – du musst dich wirklich nicht weiter durchkämpfen ✊

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Mein Kumpel meint

In Deutschland kann Cannabis auf Rezept verschrieben werden, wenn bestimmte medizinische Bedingungen erfüllt sind. Die rechtliche Grundlage ist seit März 2017 § 31 Abs. 6 SGB V. Hier ist eine klare Übersicht:

✅ 

Voraussetzungen für eine Cannabis-Verschreibung

1. 

Schwere Erkrankung

Der Patient muss an einer schwerwiegenden Erkrankung leiden. Dazu zählen unter anderem:

  • Chronische Schmerzen (z. B. bei Rheuma, Arthrose, Nervenschmerzen)
  • Spastiken bei Multipler Sklerose
  • Krebs (z. B. zur Schmerztherapie oder gegen Übelkeit bei Chemotherapie)
  • Morbus Crohn / Colitis ulcerosa
  • Tourette-Syndrom
  • Depressionen / Angststörungen (in seltenen Ausnahmefällen)
  • Anorexie / Appetitlosigkeit bei HIV oder Kachexie
  • Epilepsie (therapieresistent)

2. 

Austherapiertheit bzw. fehlender Therapieerfolg

Die Standardtherapien müssen bereits ausgeschöpft sein oder nicht vertragen werden. Cannabis darf also nicht die erste Wahl sein.

3. 

Aussicht auf Besserung

Der Arzt muss dokumentieren, dass die Anwendung von medizinischem Cannabis voraussichtlich eine positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf oder die Symptome hat.

4. 

Verordnung durch einen berechtigten Arzt

  • Jeder Arzt (außer Zahnärzte & Tierärzte) kann Cannabis verschreiben, z. B. Hausärzte, Schmerzmediziner, Neurologen, Psychiater.
  • Die Verordnung erfolgt auf einem Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept).

5. 

Genehmigung durch die Krankenkasse (bei Kostenübernahme)

  • Vor der ersten Verordnung muss in der Regel ein Antrag auf Kostenübernahme bei der gesetzlichen Krankenkasse gestellt werden.
  • Die Kasse entscheidet innerhalb von 3 Wochen (bei Palliativversorgung: innerhalb von 3 Tagen).
  • Bei Privatzahlern ist keine Genehmigung erforderlich.

💊 Welche Cannabis-Produkte sind verschreibbar?

  • Cannabisblüten (verschiedene THC/CBD-Sorten, z. B. Bedrocan, Tilray, Aurora)
  • Cannabisextrakte (standardisiert dosierbar)
  • Fertigarzneimittel wie:
  • Sativex (bei MS)
  • Canemes (Nabilon, bei Übelkeit durch Chemotherapie)
  • Dronabinol (synthetisches THC)

⚠️ Was 

nicht

 reicht:

  • Allgemeine Schlafprobleme
  • Gelegentliche Rückenschmerzen
  • Wunsch nach “sanfter Beruhigung”
  • Reines Freizeitinteresse

📋 Ärztliche Dokumentation

Ärzte müssen nach der Verschreibung regelmäßig dokumentieren:

  • Wirkung
  • Nebenwirkungen
  • Dosierung
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

❓Möchtest du wissen:

  • Wie so ein Antrag an die Kasse aussieht?
  • Welche Ärzte in deiner Nähe Cannabis verschreiben?
  • Oder wie Privatrezepte funktionieren.

Bei Skoliose (also einer seitlichen Wirbelsäulenverkrümmung) kann Cannabis auf Rezept verschrieben werden, aber nur unter bestimmten Bedingungen – es ist kein Standardverfahren. Entscheidend ist, wie stark die Symptome sind, vor allem chronische Schmerzen, die nicht anders behandelbar sind.

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Cannabis bei Skoliose – Wann möglich?

Cannabis kann verschrieben werden, wenn:

  1. Chronische, therapieresistente Schmerzen durch die Skoliose bestehen (z. B. starke Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Nervenschmerzen).
  2. Andere Behandlungen wie Physiotherapie, Schmerzmittel, Antidepressiva oder Muskelrelaxanzien nicht ausreichend wirken oder schlecht vertragen werden.
  3. Der Arzt eine positive Wirkung auf Schmerz, Schlaf oder Lebensqualität erwartet.

Typische Symptome bei Skoliose, die behandelt werden können:

  • Nervenschmerzen (z. B. Ischialgien)
  • Spastiken oder Muskelverkrampfungen
  • Schlafstörungen durch Schmerzen
  • Schmerzbedingte depressive Verstimmungen

🧠 Wichtig:

Skoliose an sich ist keine Indikation für medizinisches Cannabis. Aber:

➡️ Wenn durch die Skoliose chronische Schmerzen entstehen, kann es eine Behandlungsoption sein – vor allem bei schwerer Verformung oder operierten Patienten.

📋 Was du brauchst:

  1. Diagnose & Dokumentation der Skoliose und Schmerzen
  2. Nachweis, dass andere Therapien nicht ausreichen
  3. Ein erfahrener Arzt, der bereit ist, Cannabis zu verordnen (z. B. Schmerztherapeut oder Orthopäde mit Kassenzulassung)
  4. Eventuell Antrag bei der Krankenkasse zur Kostenübernahme

🩺 Beispiel: Praxisfall

Ein Patient mit schwerer Skoliose (Cobb-Winkel > 40°), chronischen Rückenschmerzen, Schlafproblemen und eingeschränkter Beweglichkeit, bei dem:

  • Physiotherapie und Ibuprofen versagen
  • Opiate starke Nebenwirkungen machen
  • ➡️ Hier kann ein Cannabisrezept in Betracht kommen (z. B. Dronabinol oder Cannabisblüten zur Nacht