Gesunkener Standard - Journalistisches Niveau?

2 Antworten

Von Experte Kristall08 bestätigt

Das ist tatsächlich so; ich arbeite in dem Bereich (Zeitungsredaktion) und muss sogar sagen, dass Leitmedien wie der Spiegel auch immer schlechter wurden. Den Spiegel habe ich ca. 2015 abbestellt, weil mir die Artikel zu oberflächlich geworden sind und sprachlich so schwach gewesen sind, dass es teils an Schulaufsätze erinnerte.

Junge Redakteure und Volontäre haben oft eine sehr schlaffe Wortsprache und einen kleinen Wortschatz. Niemand muss Germanistik studiert haben oder Publizistik, um in dem Bereich tätig zu sein und solide zu arbeiten, aber es gibt hier schon einige sehr negative Beispiele.

Wie kann man selbstbewusst einen solchen Unsinn von sich geben? Wie stark muss den eigenen Körpergasen anheimgefallen sein, um unironisch einen solchen Vergleich zu ziehen?

Mancher "Weißkittel" ist sehr überheblich und meint, dann auch noch einigermaßen witzig zu sein, wenn er solch bornierten und abstrusen Nonsens publiziert und das in einer Printausgabe eines Mediums oder online wieder findet.

Gehts eigentlich nur mir so, oder verdummt die Welt mit jedem Tag stärker?

Das ist ja insofern nichts Neues; ich erinnere nur an den Ausspruch "sic transit gloria mundi" (so vergeht der Ruhm der Welt) und lasse das jetzt einfach so im Raume stehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Von Experte rotesand bestätigt

Leute, die für GMX/Web.de schreiben, sind für mich keine Journalisten. Eher Content creator - und Content kann anscheinend auch manchmal komplett sinnfrei sein.

Zeitung lese ich seit März 2020 nicht mehr, zumindest nicht die, die wir hier zur Verfügung haben. Ich weiche aus auf ausländische Medien, die noch halbwegs erträglich sind: NZZ, Times, New York Times usw.