Enola Gay und Little Boy. Hättest du den Auslöser gedrückt oder den Befehl verweigert?
13 Stimmen
4 Antworten
Unter den damaligen Umständen hätte ich den Befehl wahrscheinlich befolgt.
Hätte ich gewusst, dass ich das größte Kriegsverbrechen und den größten Massenmord aller Zeiten mit dem Knopfdruck begehe, hätte ich es nicht gemacht.
Das ist alles die reine Wahrheit. Informier Dich halt mal selber wie es im japanischen Militärregime zuging, die werden nicht umsonst als die Nazis des Fernen Ostens bezeichnet. "Barfuß durch Hiroshima" ist ein guter Einstieg - aber nicht die verharmloste deutsche einbändige Ausgabe die in Schulen verwendet wird und gleich nach dem Atombombenabwurf endet, sondern die 10bändige Originalausgabe, die auch die Vorgeschichte und was später passierte schildert (Vorsicht brutal!). Der Autor hat das selber erlebt und ist an den Spätfolgen der Bombe gestorben. Barfuß durch Hiroshima – Wikipedia
Anders hat man zur damaligen Zeit Terrorregimes nicht kleingekriegt. Eine hirngewaschene und gleichgeschaltete Bevölkerung, in Deutschland und Japan gleichermaßen, läßt sich nicht einfach gegen die eigene Regierung aufwiegeln, dafür sind Kontrolle und Zwang viel zu intensiv und gibt es zu viele "wahre Gläubige" und willenlose Anhänger des Regimes.
Das einzig wahre Mittel in einem Krieg besteht immer darin, der Schlange den Kopf abzuschlagen - also die verantwortliche Regierung unmittelbar wegzubomben - aber dazu war man damals nicht willens, "Tyrannenmord" galt damals immer noch als eine Art Gotteslästerung (weil Herrscher im Mittelalter egal wie schlecht und brutal, grundsätzlich als von Gott eingesetzt galten, sie wegzuputzen war daher Gotteslästerung) und gilt es ja sogar bis heute, denk an die Kriege der jüngsten Vergangenheit. Man hat im Irak lieber Krieg Armee gegen Armee geführt, statt Saddam Hussein unmittelbar samt seinem Riesenpalast wegzubomben, Libyen/Gaddafi das gleiche, Syrien/Assad das gleiche, man führt immer nur gegen Handlanger Krieg, aber die verantwortlichen Anführer läßt man in Ruhe - wieso? Die sollten doch die allerersten Ziele sein die man wegputzt, dann muß man sich mit allem anderen gar nicht mehr abgeben!
Und wenn es gegen den Iran geht, wird das gleiche wieder passieren, Krieg gegen Soldaten mit jeder Menge Belästigung für das Volk, aber die Mullahs in der Regierung wird man vermutlich ebenso verschonen, denn Tyrannenmord geht halt nicht. Immunität für Staatsführer und so. Putin verläßt sich ja auch darauf, daß es ihn persönlich nie treffen wird, egal wie viele Soldaten und Zivilisten in seinem Krieg verbluten. Und deswegen gibt es auch immer wieder Kriegstreiber, weil die fest damit rechnen daß sie selber niemals dafür sterben werden. Diesen Zahn sollte man ihnen ab sofort gründlich ziehen.
Die einzige Möglichkeit damals, den Krieg mit möglichst wenigen weiteren Opfern abzuwürgen. Die Alternative dazu war nämlich die Invasion der amerikanischen Truppen auf den japanischen Hauptinseln, gegen eine fantatisierte Bevölkerung wo jede alte Frau und jedes Kind versucht hätte, den GIs ein Messer oder einen angespitzten Bambusstock reinzustechen, man hat das durchgerechnet daß das wahrscheinlich über eine Million an Opfern auf beiden Seiten gekostet hätte. Also ein Vielfaches dessen was die Atombomben an Opfern forderten. Operation Downfall – Wikipedia
Ohne die Atombomben wären diese zwei Städte und 8 weitere, die man als Ausweichziele für die Bombenangriffe vorgesehen hatte (für den Fall daß die Wolken zu dicht hängen und man daher die Folgen nicht gut beobachten kann) trotzdem bombardiert worden, nämlich konventionell mit Brand- und Sprengbomben wie bei den Angriffen auf Tokio. Luftangriffe auf Tokio – Wikipedia weil die nämlich als Hafenstädte mit militärisch genutzten Industrieanlagen auf der Liste der Kriegsziele standen. Ohne Opfer wäre das auch nicht abgegangen, diese Idee kann man knicken.
Die Soldaten haben nach Befehl gehandelt. Und wussten im wesentlichen nicht was sie da auslösen.
Sie wußten, das ist eine besonders große und fette Bombe. Streng geheim obendrein also was nagelneues, was bis dahin noch nicht zum Einsatz kam. Der Krieg ist der Vater aller Dinge und ganz besonders der Waffentechnologie. Allerdings waren bis dahin schon viele japanische Stützpunkte und Städte bombardiert worden, also war es auch nur eine Bombe mehr unter vielen. Nichts worüber man sich besondere Gedanken machte.
Japan hat einen Genozid mit 25 Millionen Toten in den besetzten Gebieten verübt.
Außerdem hat man ihnen mehrmals die Kapitulation angeboten.
Auch nochmals zwischen den Bomben.
Damals war es kein Kriegsverbrechen. Es war Krieg und die Bombe war auf die Hafen- und Industrieanlagen gezielt, die Zivilisten waren nur zufällige Kollateralschäden weil sich die japanische Militärregierung nämlich generell weigerte, die Städte evakuieren zu lassen, und auch unter den Zivilisten selber galt es als Feigheit und Schande (zu bestrafen per Seppuku - Selbstmord! - oder sofortiger Hinrichtung!), seine Pflicht (Arbeitsplatz, Wohnung, Schule etc.) zu vernachlässigen indem man sich schon lange vor einem Angriff vorbeugend in Sicherheit brachte.