Woher der Hype?
Ich muss zugeben, dass ich den ganzen Trubel um den Film "Poor Things" nicht ganz nachvollziehen kann. Sicher, die Prämisse einer Frau, die mit dem Gehirn ihres ungeborenen Kindes wiederbelebt wird, ist ungewöhnlich und Emma Stone ist zweifellos eine talentierte Schauspielerin. Aber ist das genug, um einen Film zu einem Phänomen zu machen?
Die Kritiker loben die innovative Erzählweise und die visuelle Umsetzung, doch ich frage mich, ob der Film über seine künstlerische Darstellung hinaus auch eine tiefere Botschaft vermittelt. Es ist übermäßig lang und hat absolut keine Handlung. Es sind einfach eine Szene nach der anderen voller grundloser Kindesvergewaltigung. Wunderschön gefilmt, das muss man zugeben, aber nur Stil und keine Substanz.
Die Hauptfigur ist ein Baby, dessen Gehirn in den Körper einer erwachsenen Frau implantiert wird, und nachdem sie entdeckt, dass es ihr Freude bereitet, ihre Vagina zu berühren, verbringt sie die nächsten zwei Stunden damit, herumzureisen und Männer zu treffen, die das Kind unwissentlich vergewaltigen. Ich glaube nicht, dass man jemals mehr als fünf Minuten am Stück bekommt, ohne dass entweder eine explizite Sexszene, irgendeine Art von Nacktheit oder zumindest ein expliziter Dialog über Sex in einer peinlichen, kindlichen Stimme vorgetragen wird. Denken Sie daran, Bella Baxter, die Hauptfigur ist ein Baby. Ein Film für pseudo-intellektuelle Perverse!
Das Drehbuch ist so prätentiös, dass es wehtut. Der Autor „versucht“, lustig zu sein, scheitert aber kläglich. Man kann jemanden nur eine begrenzte Anzahl von Malen mit einer vornehmen englischen Babystimme über Sex reden hören, bevor der Witz langweilig wird, und das wird sehr schnell langweilig. Dann ist das alles noch von Disney. Naja wenigstens originell für die.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen: Ist "Poor Things" ein filmisches Meisterwerk, das die Aufmerksamkeit verdient, oder nur ein weiterer überbewerteter Film, der mehr Schein als Sein ist?
1 Antwort
Ich habe den Film nicht gesehen, aber so wie du ihn beschreibst, verspüre ich jetzt auch keinerlei Bedürfnis, ihn mir anzusehen.
Heutzutage werden viele Filme von Zuschauern und Kritikern gefeiert, wo ich es nicht nachvollziehen kann, teilweise auch bei der Oscarverleihung.
Bei dem Film "Roma" (2018) verstand ich die 10 Oscar-Nominierungen, das war ein ergreifender, technisch exzellent gemachter und von der schauspielerischen Leistung herausragender Film.
Als Gegenbeispiel, "Everything Everywhere All at Once" (2022) gewann 7 Oscars, darunter "Bester Film", und hat mich nur genervt von der ersten bis zur letzten Minute, bis auf ganz wenige Szenen die ich gelungen fand.
Die professionellen Filmkritiker und die Vertreter der Filmindustrie in den USA sind halt teilweise auch ziemlich "abgehoben", um nicht zu sagen "degeneriert". Man hat bisweilen den Eindruck, sie feiern automatisch alles, was provoziert, was Tabus bricht und tief unter die Gürtellinie geht, egal wie es um die restlichen Qualitäten des Films bestellt ist.
In dem von dir beschriebenen Film wird man diese Storyline wahrscheinlich wieder als feministische Botschaft oder Gesellschaftskritik verkaufen und hat damit die ideologisch einseitig gefärbten Kritiker schon wieder auf seiner Seite.