Warum sind manche sexuell aktiven Leute überzeugt davon, "asexuell" zu sein?
Meiner Meinung nach schließt sich das gegenseitig aus, denn asexuell bedeutet eigentlich so viel wie nichtsexuell oder unsexuell.
nur weil man nicht mit anderen Leuten rummacht, ist man nicht gleich asexuell. sexuell aktiv bin ich auch, wenn ich mir willentlich selber einen runterhole. das hat mE nichts mit Asexualität zu tun. Die wirken einfach nur wie special little Snowflakes, die irgendwie besonders sein wollen.
Wie denkt ihr über solche Leute?
3 Antworten
Asexualität bezeichnet eigentlich die Abwesenheit von sexueller Anziehung gegenüber anderen und steht nicht für "generell unsexuell".
Falsch! Eigentlich bzw. genau genommen ist es exakt umgekehrt! (Vorsilbe a- aus dem Griechischen; deutsch: nicht-, un-)
Darum verstehe ich auch, was der FS meint. Seit uns Asexualität als "Spektrum" verkauft wird, meinen immer mehr Leute, direkt schon "asexuell" zu sein, nur weil sie nicht jede Woche und nicht mit jedem in die Kiste hüpfen. Wenn auch bereits Nachfolgendes nicht hundertprozentig zutreffend ist, kann ich es ja noch halbwegs nachvollziehen, wenn sich jemand mangels eines sinngemäßeren Begriffes als asexuell bezeichnet, obwohl dieser Mensch zwar ebenso sexuelle Anziehung gegenüber nichts und niemandem empfindet, allerdings lediglich kein Verlangen nach sexuellen Interaktionen verspürt, grundsätzliches sexuelles Verlangen aber eben doch. Was darüber hinausgeht, hat mit Asexualität meines Erachtens aber definitiv nichts mehr zu tun. Demisexuelle, Lithosexuelle und andere Grausexuelle sehe ich daher als genauso allosexuell an wie es etwa gewöhnliche Heterosexuelle sind. Denn vorhandene sexuelle Anziehung ist immer noch sexuelle Anziehung und vorhandenes sexuelles Verlangen immer noch sexuelles Verlangen; egal wie stark ausgeprägt.
"Asexualität ist ein Spektrum." bzw. "asexuelles Spektrum" ist für mich einfach ein Widerspruch in sich. So, als würde ich sagen...
- "Ich bin zwar göttergläubig, praktiziere meinen Glauben aber nur alleine in meinen vier Wänden. Darum bin ich jetzt Atheist, denn Atheismus ist ja schließlich ein Spektrum."
...oder (so klingt im Übrigen auch die Antwort von RoterKiwi)...
- "Ich bin Veganer. Wirklich ohne tierische Erzeugnisse ernähre ich mich zwar nicht und meinem Lieblingsmenschen zuliebe kann auch schon mal Fleisch dabei sein, wenn er gekocht hat. Zudem habe ich manchmal auch einfach Lust auf Fleisch, wenn ich alleine bin. Aber, hey, Veganismus ist ja schließlich ein Spektrum."
Bestes Beispiel?
Vielleicht isst du trotzdem, auch wenn du keinen Hunger hast. Warum nicht, schmeckt ja auch lecker.
Ja, warum wohl nicht? Vielleicht gerade weil ich keinen Hunger habe? Entschuldigung, aber wer findet, dass Sex "lecker schmeckt", den kann ich beim besten Willen nicht für asexuell befinden.
Das ist Asexualität. Es gibt überall leckeres Essen, aber ich habe einfach keinen Hunger.
Wer Lust auf Sex hat, hat allerdings eben doch Hunger und ist demzufolge nicht asexuell. Hunger ist zudem auch Hunger - egal ob man alleine oder mit jemand anderem zusammen isst.
Liebe Grüße.
Danke! wenigstens einer, der den Sinn eines wortes nicht in das genaue Gegenteil verdreht.
Asexualiät steht auf drei verschiedenen Beinen:
Abwesenheit fehlender Anziehung gegenüber anderen,
fehlendes Interesse am Sex oder
Fehlendes Verlangen danach.
Es müssen aber nicht alle Faktoren nebeneinander und gemeinsam vorhanden sein.
Ich sehe keine zwingende Unvereinbarkeit von "ich befriedige mich selbst" und "ich will keinen Sex mit anderen haben".
Asexualität bezeichnet eigentlich die Abwesenheit von sexueller Anziehung gegenüber anderen und steht nicht für "generell unsexuell".
Es gibt sogar Asexuelle, die relativ oft Sex haben, wenn sie wissen, dass das ihren Partner glücklich macht. Die haben kein Verlangen nach Sex, aber das Verlangen ihren Partner glücklich zu machen. Der Sex ist ihnen im Grunde egal.