Vorhaut geht im schlaffen Zustand fast Zurück?

2 Antworten

Das erklärt dir dann der Arzt, der muss sie ja auch verschreiben.

Bitte nicht dehnen, sonst gibt es Mikrorisse und die Vorhaut wird dauerhaft noch enger.

Als erstes steht der Gang zum Urologen an. Der verschreibt Dir Betagalen (Betamethason), ein Kortisonpräparat. Hydrocortison ist weniger geeignet. Die erforderliche Stärke bekommst nur über den Arzt. Die Salbe macht die Vorhaut weich und dünn. Man cremt sie möglichst in die innere Vorhaut, an die Engstelle, im Notfall mit kleiner Spritze ohne Nadel oder mit Q-Tip (Ohrenputzer) unter die verengte Haut, morgens und Abends. In der Badewanne kann man zusätzlich die Haut ohne Druck nach hinten ziehen, ebenso beim Pieseln (sollte man eh).

Die Cortison Therapie sollte 6 bis 8 Wochen laufen. Wenn das nichts bringt bzw. es nicht nachhaltig war (die Haut wieder eng wird), dann kann man nach 4 Wochen bis 12 Wochen nochmal eine zweite Runde versuchen.

Misslingt das, wird man in der Regel eine vollständige Beschneidung durchführen (die Eichel liegt danach auch im schlaffen Zustand immer frei). Warum vollständig? Wenn die Vorhaut nicht auf die Salbe anspricht, liegt immer eine sekundäre Phimose vor, eine sogenannte Narbenphimose, die eine vernarbte innere Vorhaut erzeugt. Da sich dort häufig Entzündungen abgespielt haben (mangels Reinigung und begünstigt durch Mikorisse), die man selbst gar nicht so merkt, reduziert man diese Haut aus Gründen der Krebsvermeidung lieber weitgehend und legt den Bereich trocken.

Die Beschneidung ist im Vergleich zu Zahn- / Kiefer-OPs harmlos und heilt in 14 Tagen ab.

Das Ganze hängt davon ab, wie alt Du bist. Je älter, desto weniger macht Cremen Sinn. In der Pubertät hilft Cremen eher als mit 25+. War die Vorhaut so lange eng, sollte sie lieber direkt beschnitten werden. Dies gilt umso mehr, wenn die Vorhaut einen langen Überhang bildet und/oder ein zu kurzes Frenulum vorliegt. Letzteres muss immer operiert werden, was aber auch ohne Beschneiden als eigener Eingriff erfolgen kann.

Vgl. AWMF Leitlinie „Peniskrebs“.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung