Schamgefühle normal?

5 Antworten

Wenn Du meine Partnerin wärest würde ich Dich mal fest in den Arm nehmen. Ich kann mir nur vorstellen wie so etwas selbst aus ferner Vergangenheit in der Seele schmerzen und arbeiten kann. Dabei sollte man nicht vergessen,daß wohl jeder Mensch in seinem Leben schonmal Dinge getan und erlebt hat, die er nicht nachvollziehen kann wie es dazu kommen konnte oder was ihn bewegt hat sowas zu machen (gilt auch für mich selbst) - das "Risiko der Jugend" würd ich es mal nennen. Zumal wenn man Probleme im Hintergrund hat wie schnell ist man dann unter Druck und bereit für "kreative Lösungen" ?

Vielleicht kannst Du es aber auch so sehen , aus allem was wir je getan und erlebt haben lernen wir etwas dazu, formen unseren Charakter ,unsere Erfahrungswerte. Und ja selbst ein Fehler kann dadurch auch eines Tages wertvoll als so eine Erfahrung sein. Du hast niemandem geschadet , hast aber Dein Gewissen belastet - das zeigt , daß Du ein Gewissen hast und das hat leider nicht jeder. Da tun andere Menschen wirklich ganz andere Dinge, die man nur verurteilen kann, die aber oftmals viel zu selten überhaupt ans Tageslicht kommen.

Blicke nach vorne und nicht so sehr zurück. Ich sehe jedenfalls nicht,daß Du Dich deswegen jetzt selbst so stark unter Kritik nehmen musst. Bin allerdings nur ein völlig Fremder im Internet - ich wünschte Dir ,die Leute die Dir nahe sind geben Dir ebenso dieses Gefühl, das ich hier vermitteln möchte.

Wünsche Dir alle Gute

Hallo du :)

Du brauchst dich keineswegs dafür schämen. Deine Situation vor 11 Jahren war eine andere als heute. Damals hast du diesen Weg als notwendigen gesehen, um deine Probleme zu lösen. Daran ist doch nichts verwerflich! Heute würdest du es vielleicht anders lösen, mittlerweile bist du ja auch reifer geworden. Du hast niemandem damit geschadet. Jetzt gilt es, dir selbst zu verzeihen. Es war eine einmalige Sache und gehört der Vergangenheit an.

Zuallererst kannst du versuchen, deine neue Sicht des Ereignisses so ernst zu nehmen, dass du selber dir zunehmend "vergeben" kannst. Dafür könntest du alles Pro und Kontra (für dich allein) aufschreiben- Der Vorzug dieser Arbeit: Du wärest grundehrlich dir selber gegenüber geblieben und könntest die Pro-Argumente bewusst positiv auf dich einwirken lassen und die Contra-Argumente ablegen, ohne sie verdrängt zu haben.

Wie dudann damit "öffentlich" umgehst, hängt stark von den Rahmenbedingungen ab.

Grundsätzlich aber bist du mit dieser Vergangenheit nur dir verantwortlich und nicht unbedingt dem Partner/ der Partnerin. Ob du jemandem davon erzählen wirst, kannst du bleiben lassen oder tun. Vorsicht aber ist geboten, wenn du dir z.B. "Erleichterung" durch eine "Beichte" schaffen möchtest: Das ist nicht notwendig !

Du solltest versuchen, mit dir ins Reinen zu kommen, deine heutige "Reife" ist eine andere als vor 17 Jahren: Du darfst dir vergeben.

Schatten sollte man integrieren, draus gelernt, sich verzeihen, es hinter sich werfen, loslassen und im Jetzt, im Hier und Heute leben.

Sei nicht so streng mit dir! Nimm dein damaliges „Ich“ mal liebevoll in den Arm und sag ihm, dass du es heute besser weißt und du glücklich bist:)