Per Email gedroht das videos wo ich masturbiere weiter geschickt werden?

5 Antworten

Anzeigen wegen Erpressung.

Worte wie: "Es geht um Ihre Sicherheit" oder einfach nur "Konto" oder "Video" stehen im Betreff und sollen den Empfänger der E-Mail zum Öffnen verleiten. Im Text geht es dann um etwas anderes: Erpressung. Die unbekannten Absender schreiben an offenbar wahllos ausgewählte Empfänger, dass sie deren Webcam gehackt und sie beim Pornogucken und "sexuellen Handlungen an sich selbst" gefilmt hätten. Nur wenn die Empfänger einen gewissen Betrag in Bitcoins überweisen, könnten sie verhindern, dass die Filme an Familien und Freunde weitergegeben oder veröffentlicht würden.

Nach unserer Einschätzung sind diese E-Mails in der Regel nicht ernst zu nehmen. Das sieht in der Regel auch die Polizei so, wie zahlreiche Pressemitteilungen verschiedener Dienststellen zeigen. Trotzdem ist es wichtig, solche E-Mails anzuzeigen (s. unten, "So reagieren Sie richtig").

In einer anderen Version behaupten die Absender, sie hätten den Computer des Empfängers mit einer Software infiziert, die pornografische Dateien gefunden hätte und drohen damit, Freunde und Familienmitglieder darüber zu informieren. Manchmal hängen auch Dateien an diesen Erpressungsnachrichten, die keinesfalls geöffnet werden sollten! Denn sie beschädigen sehr wahrscheinlich das Gerät des E-Mail-Empfängers.

Persönliche Daten sollen Druck erhöhen

Das Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW erhält seit Monaten immer wieder zahlreiche solcher E-Mails. Anfang 2021 haben Kriminelle offensichtlich eine neue Welle gestartet. Neu hierbei: Einen Tag nach der ersten E-Mail kommt eine zweite als "freundliche Erinnerung" – in der Regel von einem anderen Absender. In einigen E-Mails wollen sie durch echte Passwörter oder Handynummern der Empfänger den Druck noch erhöhen. Auch Postanschriften ihrer Empfänger bauen die Absender in die E-Mails ein. Mitte November 2019 sind erstmals Varianten aufgetaucht, in denen der Name, die Adresse, das Geburtsdatum und sogar die Bankverbindung der Empfänger enthalten sind.

Solche Methoden sind schon länger von anderen Spam-Mails bekannt, stammen in der Regel aus geknackten Datenbanken oder den Käufen von Datensätzen und haben nichts mit den Behauptungen in den E-Mails zu tun. Sie sollten jedoch die Abbuchungen von Ihrem Bankkonto kontrollieren, falls Sie eine E-Mail erhalten, in der Ihre korrekte Kontonummer steht.

In einer anderen Version der Erpressung sind die Empfänger offenbar selbst die Absender der Nachrichten. Das erklären die Erpresser im Text damit, dass sie einen Virus installiert hätten, der den Zugriff aufs E-Mail-Konto ermögliche. Auch das ist in der Regel eine frei erfundene Behauptung. Denn was als Absender einer E-Mail angezeigt wird, lässt sich leicht manipulieren. Aufschluss über den wirklichen Absender (bzw. zumindest den Server, von dem die Nachricht abgeschickt wurde), liefert der E-Mail-Header.

Polizei spricht von "beliebig ausgewählten Adressaten"

Experten der Polizei ist bislang kein Fall bekannt, in dem die Behauptungen wahr wären. So teilte das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz schon im Mai 2018 mit: "Bei den Drohmails handelt es sich um einen Massenversand an beliebig ausgewählte Adressaten."

Beispiele

Beispiel einer Erpresser-Mail mit angeblich "erbeutetem" Passwort:

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Beispiel für eine Erpressernachricht in englischer Sprache:

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Beispiel einer Erpressernachricht mit persönlichen Daten des Empfängers:

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Wie groß ist die Gefahr eines Kamera-Hacks?

Ganz unwahrscheinlich ist es aber tatsächlich nicht, dass eine Kamera unbemerkt Aufnahmen macht. Die Software-Sicherheitsfirma Checkmarx hat eine Sicherheitslücke bei Android entdeckt, mit der Apps unbemerkt auf die Kamera zugreifen konnten – sogar, wenn Nutzer ihnen gar nicht die Berechtigung für den Kamerazugriff erteilt hatten. Betroffen waren laut Checkmarx Smartphones von Google und Samsung. Über weitere Hersteller gibt es keine Angaben. Die Gefahr sei aber mit einem Update der Kamera-App im Juli 2019 ausgeräumt worden, heißt es. Details können Sie auf der Checkmarx-Seite lesen (auf englisch).

Eine weitere ernste Bedrohung meldet das Sicherheitsunternehmen Proofpoint: Der Trojaner "PsiXBot" soll seit September 2019 in der Lage sein, unbemerkt Audio- und Videoaufnahmen zu starten, sobald eine Pornoseite aufgerufen wird. Das Video werde als AVI-Datei gespeichert und anschließend an einen Server geschickt.

Wie kann man sich schützen?

Auch wenn es nicht gut aussehen mag: Am besten kleben Sie Ihre Webcam ab, wenn Sie sie nicht nutzen. Das gilt auch für Smartphone-Kameras.

Nutzen Sie unbedingt ein aktuelles Virenschutzprogramm und lassen Sie es Ihren Computer von Zeit zu Zeit komplett nach Viren abscannen.

Installieren Sie Updates für Ihr Betriebssystem. Vertrauen Sie nur Updates, die vom Betriebssystem selbst angeboten werden. Angebote per E-Mail oder auf fremden Internetseiten können schädliche Programme sein!

Installieren Sie nur Apps aus vertrauenswürdigen Quellen. Prüfen Sie vor der Installation die Beschreibungen der Hersteller, Nutzerbewertungen und hinterfragen Sie kritisch, wofür Sie die App nutzen wollen und ob dafür eventuell geforderte Berechtigungen wirklich nötig sind.

So reagieren Sie richtig

Wenn Sie eine derartige E-Mail erhalten, gehen Sie keinesfalls auf die Forderungen ein! Öffnen Sie keine Anhänge und antworten Sie dem Absender nicht. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, denn Erpressung ist eine Straftat. Die meisten Bundesländer haben eine Internet-Wache, bei der Sie Ihre Anzeige online erstatten können. Zwar ist die Chance gering, die tatsächlichen Absender dingfest zu machen. Doch nur mit Anzeigen erscheint dieses Problem in der Kriminalstatistik und kann von den Ermittlungsbehörden ernsthaft verfolgt werden.

Leiten Sie verdächtige E-Mails weiter an phishing@verbraucherzentrale.nrw. Dadurch können wir aktuelle Betrugsmaschen erkennen und im Phishing-Radar davor warnen. Nach dem Weiterleiten verschieben Sie die E-Mail in den Spam-Ordner oder Papierkorb Ihres E-Mail-Programms.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Woher ich das weiß:Recherche
 - (E-Mail, gehackt)  - (E-Mail, gehackt)  - (E-Mail, gehackt)

goldherzchen01  02.01.2022, 12:05

"Anfang 2021 haben Kriminelle offensichtlich eine neue Welle gestartet"

Gab es nicht kurz vorher den Skandal, das sämliche Kontaktdaten und Mailadressen von Restaurant- und Kneipengästen wegen Corona eingefordert, "digital" gespeichert und promt gehackt wurden?

Einfachste Datensicherheit scheint für deutsche Behörden ja eine totale Überforderung zu sein 🙈

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Das ist Scam, einfach ignorieren. Da passiert gar nichts

Ist fake,nicht draufreinfallen.

Fake, lösche und gut ist... Die versuchen nur Dumme zu finden, die per Bitcoins zahlen. Bekomme immer wieder solche Mails, sogar an meine Job E-Mail...

Ändere ggf. noch dein Passwort und gut is .