Mein Lebensgefährte hat seit über einem Jahr eine Freundin, was soll ich tun?

3 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Zu solchen Gefügen gehören immer zwei: Einer, der die Bedürfnisse nicht erfüllt bekommt und einer, der die Bedürfnisse nicht erfüllen kann - das ist schmerzhaft, aber es gibt die Realität wieder. Wenn der Partner schwer krank ist, ist so was vielleicht auch die Flucht aus dem eigenen Leid und der eigenen Qual zuhause, die man mit ansieht. Oft geht es auch um Bedürfnisse menschlicher Art - mit jemandem reden können, etwas gemeinsam machen, unbeschwert leben können ... mit einem chronisch kranken bzw. schwer kranken Partner geht das in der Regel nciht mehr, weil sich alles nur um die Krankheit dreht, Rücksicht genommen werden muss, nicht mehr alles "geht" vom Ding her (etwa in ein Museum gehen oder so) und man nichts dagegen tun kann. Mit einem Partner, der schwerst krank ist, kann man meist noch nicht mal über ganz normale Themen reden & es wird oft eine genervte Antwort kommen nach dem Motto "lass mich in Ruhe, mir geht's nicht gut" - das muss man als Partner erstmal verdauen können, man selber als Betroffener nimmt es anders wahr.

Zu verzeihen ist das damit nicht, man kann es aber mit etwas Menschenkenntnis und Lebenserfahrung nachvollziehen. Ich kenne selbst Fälle, wo es so gekommen ist und es in erster Linie an Krankheiten lag. Mitunter ist ein kranker Partner auch menschlich schwer bis kaum noch zu ertragen; unfreundlich, reizbar, von Medikamenten charakterlich verändert, ständig müde, selbstmitleidig und larmoyant, unzufrieden und immer mürrisch, einfach nicht mehr die Person, in die man sich verliebt hat. Nicht jeder ist so stark und so ergeben, um das auszuhalten, mancher geht selbst dran zugrunde.

Man sollte die Sache zunächst so offen wie möglich thematisieren, mehr kann man leider nicht tun - und wenn es ganz schlimm wird die Trennung ansetzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Elfie671 
Fragesteller
 13.02.2024, 19:38

Gott sei Dank reden wir nicht nur über meine Krankheit, aber es ist schon richtig, Wandern geht z.B. nicht mehr. Und wenn ich keine Schübe habe (momentan 1-3 im Monat) fühle ich mich gut. Ich muss die andere Frau wohl akzeptieren oder auf ihn verzichten.

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rotesand  13.02.2024, 19:52
@Elfie671
auf ihn verzichten.

Das ist mit Sicherheit die bessere Option - man sollte aber trotzdem nochmal miteinander reden.

Mein Verdacht ist, dass es nicht nur um sexuelle Dienste gehen dürfte, sondern um ein Stück Normalität und einen Ausweg aus der Situation - aber dann sollte man als Mann auch den Mumm haben zu sagen, man trennt sich, wobei das gar nicht so einfach ist ... wer sich von einem kranken Partner trennt, wird meist kein Verständnis haben & gerade von denen, in deren Leben alles perfekt ist und die mit Krankheiten nie Berührungspunkte hatten, diffamiert, beschimpft und gedemütigt werden.

Es ist wichtig, dass man so was sauber bespricht und miteinander redet. Wenn man das nicht kann und merkt, dass es nicht mehr zu retten ist, kann man sich immer noch trennen.

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Also ganz klar, ich bin chronische Schmerzpatientin und sicher nicht immer gut drauf.

Wenn mein Mann sich eine Freundin zulegen würde, wäre es für mich sofort das Ende der Ehe.

Wir haben uns mal gesagt, in guten und in schlechten Tagen, danach leben wir auch.

Wenn Du seine Eskapaden tolerierst, ohne den richtigen Grund zu wissen, dann musst Du es aushalten, andernfalls kannst Du die Beziehung beenden.

Auch wenn das weh täte, aber möchtest Du so erniedrigt werden?

Alles Gute für Dich.

Reden und klarstellen. Dennoch kann man fremd gehen nicht verzeihen.