Kann ich mit einem Platten am Fahrrad noch weiterfahren?
Wie fahre ich auf der schlaffen Gummipelle möglichst schonend nach Haus? Wird das platt gedrückte Gummi von der Felge zerschnitten und flattert loose herum? Geht überhaupt soviel kaputt?
16 Antworten
Kommt darauf an. In der Stadt würde ich es nicht machen. Beim Mountainbike fahren gibt es ein paar Tricks um die Tour trotz Platten noch zu Ende zu fahren (und die Felge dabei nicht zu schrotten). Bei dieser Anleitung sind ein paar der hilfreichen Tricks mit Bildern erklärt: http://www.expli.de/anleitung/tricks-gegen-platten-fahrrad-reifen-19/
Ein paar habe ich schon ausprobiert und sie funktionieren :-)
Die Felge wird in jedem Fall leiden. Wenn du nicht besonders schwer bist und der Platten hinten ist, kannst du versuchen im Stehen zu fahren. Wenn du öfter mit dem Rad unterwegs bist, dann würde ich aber in Zukunft immer Flickzeug mitnehmen. Das gibt es mittlerweile auch flüssig, so dass du es einfach über das Ventil einspritzen kannst.
Habe mir in den letzten 4 Monaten, 3 mal einen Plattfuss hinten gefahren (habe da irgendwie Talent zu). Da ich auch wie, User Wieselchen schrieb, fast immer meinen kleinen hinten im Kindersitz dabei habe und es dann immer passierte wenn man einige Kilometer von zu Haus entfernt und es nicht brauchen konnte, bin ich trotzdem mit dem platten Reifen weitergeradelt. Reifen und Felge haben es jedesmal überlebt.Bin halt dann auch entsprechend vorsichtiger gefahren. Zwar hat mein Freund dann auch jedesmal mit mir geschimpft, weil er den Schlauch erneuern musste, aber besser als schieben und laufen allemal :-)
LG Jessica
Gemacht habe ich es schon ein paar Mal (die Faulheit siegte halt). Wichtig: Die Belastung des platten Rades senken - hinten schwierig; bei einem Platten vorne kann man sich auf den Gepäckträger setzen und von da treten. Bei meinem Liegerad vorne wars gar kein Thema - man sitzt sowieso hinten. Die Seitenführung des betreffenen Rades läuft jedoch gegen Null und man sollte sehr langsam fahren, damit die Felge keine großen Schläge abbekommt. Bisher hat es die Felge dadurch immer gut überstanden. (Die Dämpfung des Reifens bei 5 Bar ist auch nicht soooo groß). Der Reifen leidet gigantisch; gut, wenn er sowieso bald runter sollte; der Schlauch ist nach ein paar Kilometern meistens hin. Bei schmalen Laufrädern mit hohem Luftdruck flicke ich sowieso nicht - die Flickstelle rumpelt ganz schön.
Fazit: Mehr als ein paar Kilometer auf geradem Untergrund gehen gar nicht; und viel schneller als Schritttempo ist man auch nicht. Flickzeug & Pumpe sind auf jeden Fall besser.
Das kann jeder selber testen: Man nehme einen üblichen gepflasterten Radweg und fahre ihn einmal mit so wenig Luftdruck, daß der Reifen gerade nicht durchschlägt und dann mit 5 Bar Luftdruck (Höchstdruck des Reifens beachten, steht auf der Seite). Mit wenig Luftdruck federt der Reifen die Pflasterfugen weg (ist aber sehr schädlich für den Reifen) - bei 5 bar merkt man jede einzelnen Übergang (Reifen ist halt härter...).
Ja sicher, Dein Hintern ist bei 5 Bären nicht so gut gedämpft wie bei einem, die Felge kriegt aber so überhaupt nix ab, ist also optimal geschont.
Dasselbe gilt übrigens auch für Autofelgen. Hier sind´s meist 3 bar, die man - recht schwer - an der Reifenschulter erkennen kann (300 kPa steht dann da). Manchmal (Niederquerschnitt) auch 3,5 oder beim Bulli 4,5.
Spart Dir nen guten Liter auf 100 km und jede Menge Durchschläge, wenn Du oft gehsteigparken musst.
Bei Unebenheiten in der Straße am besten absteigen, damit die Felge nicht kaputt geht. Wenn die Luft ganz raus ist, fährt es sich auf dem weichen Gummi sogar schön leicht. Nur nicht zu schnell fahren, sonst zerreißen die dünnen Seitenwände und beim nächsten aufpumpen drückt sich der Schlauch als große Gummiblase heraus die dann zerplatzt.
Das Argument mit dem schlecht daempfenden Reifen bei hohem Druck ist falsch. Bei Belastung steigt der Druck im Reifen an. Der hoehere Gasdruck wirkt dann aber auf alle Aussenwaende des Reifens gleichmaessig, insbesondere also auf alle Punkte der Felge zugleich. Das ist bei einem leeren Schlauch offensichtlich anders.