jeder ist ein bisschen gay/bi...?
Ich höre dass manschmal von anderen und frage mich ob es offensive ist.
,,Jeder ist ein bisschen gay/bi."
Bin zwar lesbisch, aber irgendwie fühle ich mich nicht wohl, wenn es niemand sagt.(Mit gay ist halt lesbisch und schwul gemeint.)
Die Frage ist also:
Ist es offensive zu sagen, jeder ist ein bisschen gay/bi.
7 Antworten
Die Grenzen zwischen den sexuellen Orientierungen verlaufen bekanntlich fließend. Es mögen 100% schwule und 100% Hetenmänner da sein, der größte Teil ist ambivalent mehr oder weniger. Schlimmste Homophobe sind jene, die ihre eigene Homosexualität entdeckt haben und zu unterdrücken versuchen. Der Mechanismus ist lange bekannt.
Meiner Meinung nach ist es mindestens ignorant (wenn man es nicht besser weiß, z.B. weil man das mal gehört hat und sich nicht genauer informiert / auskennt). Respektlos ist es dann, wenn jemand weiter darauf beharrt, auch wenn Leute von Erfahrungen berichten, die zeigen, dass tatsächlich nicht "jeder ein bisschen bi" ist.
Lies dazu z.B. hier:
Saying that everyone is a little bit bisexual throws the people who exist at one end of the spectrum under the bus.
It claims that their experiences don’t really matter, that they should keep their options open in case someone of the gender they’re not attracted to comes along and changes their viewpoint.
Falls dich interessiert, was vielleicht der Ursprung dieser Behauptung war und wieso sie Müll ist: Ich habe dazu hier eine recht ausführliche Antwort verfasst. TLDR draus:
Artikel, die ich zu dieser Behauptung gefunden habe, verweisen auf eine Studie, die scheinbar von körperlicher sexueller Erregung auf sexuelle Attraktion und damit auf sexuelle Orientierung schließt. Sexuelle Erregung ist aber kein sicherer Nachweis für sexuelle Attraktion, die Behauptung ist also nicht belegt. Davon abgesehen ist es respektlos Leuten nicht zu glauben, wenn sie von ihren persönlichen Erfahrungen sprechen.
humh
Ich glaube, da ist etwas, in der Formulierung, durcheinander gekommen.
Bei "bi" wird wissenschaftlich gemeint, daß der- oder diejenige nicht nur auf das anderre Geschlecht, nein auch auf das eingene Geschlecht ausgerichtet ist. Unabhägig, ob man das in der Wirklichkeit praktiziert oder praktiziert hat.
Nicht wissenschaftlich im Alltag, wird es für die Praxis verwendet. Unabhängig ob der- oder diejenige auf beide Geschlechter ausgerichtet ist. Es wird verwendet, wenn Mann oder Frau überwiegend mit beiden Geschlechtern Sex praktiziert.
Bei vielen Dummen und nekrophilen Charakteren wird es, wie vieles Andere auch, zum Prowozieren verwendet. "Du bist ja . . . !"
"Gay" steht nur für das homosexuelle "schwul". Nicht für "lespisch".
Wenn es, unabhängig von der sexuellen Ausrichtung, um Erfahrungslernen geht? Erfahrungslernen, auf sexuellem Gebiet, dann kann es vorkommen, daß gleichgeschlechtliche Personen sich unterhalten über ihr Wissen und das Hörensagen. Und es kann auch vorkommen, daß sie beieinander körperliche Selbsterfahrungen üben. Jedoch wird das nicht automatisch zur Homosexualität. Es ist lediglich Erfahrungslernen, bei so einer Situation oder diesen Bedingungen.
Würde ich so nicht bestätigen. Ich selbst bin 100% schwul, hatte noch nie etwas mit einer Frau, und es reizt mich auch in keiner Weise es einmal zu probieren, weil ich Frauen eben so absolut nicht erotisch finde. Dementsprechend wird es bei Heteros auch nicht anders sein.
Die Aussage, jeder sei zumindest ein klein bisschen schwul oder bi, ist falsch.
Ich bin 100% heterosexuell, nur so als Beispiel.
Als „offensive“ nehme ich die Aussage aber dennoch nicht wahr. Es macht mich nicht sauer, wenn jemand so etwas von sich gibt, es ist halt nur falsch.