Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn du dich mit trans Menschen in deiner Umgebung austauschen könntest. Höre dir wenn möglich verschiedene Erfahrungen zu den gleichen Endokrinologen an, da Meinungen auch auseinander gehen können, wenn auf Unterschiedliches Wert gelegt wird.

Falls dir dies nicht möglich ist, musst du wohl einfach ausprobieren. Ich würde dir dann empfehlen, dich zunächst selbst so weit wie möglich zu informieren, damit du weißt, was du von deinem Endokrinologen möchtest.

Sei vielleicht auch darauf gefasst, dass Wartezeiten lang sein können.

Viel Glück bei der Suche :)

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Ergänzend zu den anderen Antworten (Link zu den Zitaten):

Pubertäts-Blocker wurden schon lange auch bei cis Kindern eingesetzt, bei welchen die Pubertät zu früh begann. Dass nun bei trans Kindern dagegen vorgegangen wird, zeigt recht deutlich, dass hier Transphobie und Missinformation (Fearmongering) eine große Rolle spielen.

Pubertäts-Blocker sind Medikamente, die bei cis und trans* Jugendlichen eingesetzt werden, um den Beginn der Pubertät zu verzögern. Die Behandlung ist umkehrbar.

Eine falsche Pubertät durchzumachen kann absolut traumatisierend sein. Einem trans Kind wird dies erspart, wenn es rechtzeitig Pubertäts-Blocker erhalten kann.

Wie Studien zeigen, leiden trans* Jugendliche oft stark, wenn sie in der Pubertät keinen Zugang zu trans*spezifischer Gesundheitsversorgung haben. Das Risiko eine Depression, Angststörung oder Suizidgedanken zu entwickeln ist erhöht (11).
(...) Wenn trans* Jugendlichen Pubertäts-Blocker verweigert werden, hat das starke negative Effekte, die nicht rückgängig gemacht werden können. Denn im Gegensatz zur Einnahme von Pubertäts-Blockern ist die Pubertät nicht umkehrbar (...).
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Welchen Sinn hat das Label "asexuell" eigentlich noch?

Momentan struggle ich sehr mit meiner Selbstidentifikation als asexuell. Der Grund dafür ist die zwischenzeitlich sehr aufgeweichte und unklare Auslegung davon.

Selbst nehme ich keinerlei sexuelle Anziehung wahr. Ich fühle mich sexuell zu gar keinem der Geschlechter, zu nichts und niemandem hingezogen. Sexualität generell, auch Solo-Sex, lässt mich völlig kalt. Sex mit einer anderen Person kann ich mir überhaupt nicht vorstellen bzw. stößt mich gar ab.

Eigentlich sollte man meinen, dass ich damit ein ultimatives Paradebeispiel für Asexualität wäre. So aufgeweicht und schwammig "asexuell" heuer aber definiert wird, scheint mein Empfinden auf dieses Label überhaupt nicht mehr zu passen. Denn mittlerweile habe ich wirklich den Eindruck, dass man sogar sexuelle Anziehung empfinden und/oder Bock auf Sex haben muss, um als asexuell zu gelten. Wer beides nicht tut oder generell kein Bedürfnis nach Sexualität empfindet, ist nicht mehr asexuell, weil scheinbar nicht mehr der aktuellen Definition von Asexualität entsprochen wird, welche lautet, dass Asexualität ja "ein Spektrum" ist. Oder anders ausgedrückt ist Asexualität bzw. 'asexuell' ein völlig bedeutungsloser Begriff. Denn wer bitte legt fest, wo dieses "Spektrum" endet? Wie viel sexuelle Anziehung darf/muss man empfinden, um sich asexuell nennen zu dürfen? Im Grunde kann jeder sich als "asexuell" betiteln, der nicht nonstop rattig ist und an Sex denkt, was die meisten Menschen sein dürften. Mit meinen oben beschriebenen Empfindungen bin ich jedenfalls offenbar nicht mehr für das Label "asexuell" qualifiziert. Grundsätzlich kein Bedürfnis nach Sexualität zu haben wäre nämlich keine Asexualität, da diese gelebte Sexualität nicht ausschließt. Neulich musste ich mir das tatsächlich von anderen Leuten, die sich asexuell schimpfen, vorhalten lassen.

Auch wird man heutzutage massiv beschimpft, wenn man sexualitätbeeinträchtigende Krankheiten und Störungen nicht Asexualität, sondern bei ihrem wahren Namen nennt. An Ostern 2021 vertrat ich in der Facebook-Gruppe "Asexuell und auf Partnersuche in Deutschland" nämlich lediglich meine Ansicht, dass Symptome von Krankheiten, Traumata oder Störungen - insbesondere beeinträchtigte Libido, sexuelle Unlust, Potenzstörungen und Sozialphobien - keine Asexualität sind. Daraufhin wurde ich aus der Gruppe geschmissen - mit der Unterstellung, anderen Menschen ihre "sexuelle Orientierung" abzusprechen.

Vor knapp zehn Jahren dachte ich, Asexualität bedeute ihrer Vorsilbe a- entsprechend einfach nur, keine sexuelle Anziehung wahrzunehmen und dementsprechend kein Verlangen nach Sex zu haben. So wurde es mir zumindest damals noch in mehreren Artikeln im Internet erklärt. Heute schwirrt sie aber einfach nur noch als inhaltsloser Begriff umher, mit dem sich wirklich jeder zieren kann.

Ich will wirklich niemanden angreifen. Trotzdem finde ich die mehr als schwammige Definition der Asexualität sehr problematisch. Vor allem für explizit Asexuelle, weil Vorurteile befeuert werden.

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Grundsätzlich kein Bedürfnis nach Sexualität zu haben wäre nämlich keine Asexualität, da diese gelebte Sexualität nicht ausschließt. Neulich musste ich mir das tatsächlich von anderen Leuten, die sich asexuell schimpfen, vorhalten lassen.

Asexualität, wie andere sexuelle Orientierungen, wird über Erfahrungen mit sexueller Attraktion definiert. Wie eine Person ihre Sexualität auslebt, ist hier nicht entscheidend. Eine Person, die nur Leute desselben Geschlechts sexuell Attraktiv findet, aber auch mal mit einer anderen Person Sex hat(te), ist deswegen nicht bi. Eine asexuelle Person, die gerne Sex hat, ist nicht allosexuell. Eine Person, die zölibatär lebt, ist deswegen nicht asexuell. Attraktion =/= Aktion.

Wenn du die Position vertrittst, dass Aktion sexuelle Orientierung definiert, stößt du manchen asexuellen Personen vor den Kopf (und auch anderen).

Wer beides nicht tut oder generell kein Bedürfnis nach Sexualität empfindet, ist nicht mehr asexuell, weil scheinbar nicht mehr der aktuellen Definition von Asexualität entsprochen wird, welche lautet, dass Asexualität ja "ein Spektrum" ist.

Asexualität wird wie z.B. non-binär als spezifisches Label und auch als Überbegriff verwendet. Mit Asexualität als Überbegriff ist das asexuelle Spektrum gemeint, darunter fallen dann auch grau-asexuelle Labels. Asexualität als spezifisches Label bedeutet aber (meines Wissens) immer noch, dass man keine sexuelle Attraktion empfindet.

Aber auch wenn sich z.B. eine (genaugenommen) grau-asexuelle Person lieber als asexuell identifiziert (oder outet), statt genaueren Labels zu verwenden, hat das Gründe. Und ich sehe dabei kein Problem.

 Auch wird man heutzutage massiv beschimpft, wenn man sexualitätbeeinträchtigende Krankheiten und Störungen nicht Asexualität, sondern bei ihrem wahren Namen nennt.

Eine Person, die sich mit Asexualität identifizieren kann, kann dieses Label verwenden (es ist keine Mangelware). Es geht hier um geteilte Erfahrungen bezüglich sexueller Attraktion, diese können sich im Laufe eines Lebens auch ändern.

Eine Person, die z.B. aufgrund eines Traumas sexuelle Attraktion nicht mehr wie eine allosexuelle Person erfährt, kann sich als asexuell identifizieren, wenn das für sie passt. (Es kann auch nur der Kommunikation dienen.)

Welchen Sinn hat das Label "asexuell" eigentlich noch?

Ich könnte hier nun zig Situationen auflisten, in welcher diese umfassendere Definition von Asexualität eine Hilfe für grau-asexuelle aber auch “ganz” asexuelle Leute war. Oder umgekehrt: Situationen in welcher die sehr begrenzte Definition negative Folgen hatte. Ich denke mir aber, solche Beispiele findest auch selbst, wenn es dich interessiert.

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Meiner Meinung nach ist es mindestens ignorant (wenn man es nicht besser weiß, z.B. weil man das mal gehört hat und sich nicht genauer informiert / auskennt). Respektlos ist es dann, wenn jemand weiter darauf beharrt, auch wenn Leute von Erfahrungen berichten, die zeigen, dass tatsächlich nicht "jeder ein bisschen bi" ist.

Lies dazu z.B. hier:

Saying that everyone is a little bit bisexual throws the people who exist at one end of the spectrum under the bus.
It claims that their experiences don’t really matter, that they should keep their options open in case someone of the gender they’re not attracted to comes along and changes their viewpoint.

Falls dich interessiert, was vielleicht der Ursprung dieser Behauptung war und wieso sie Müll ist: Ich habe dazu hier eine recht ausführliche Antwort verfasst. TLDR draus:

Artikel, die ich zu dieser Behauptung gefunden habe, verweisen auf eine Studie, die scheinbar von körperlicher sexueller Erregung auf sexuelle Attraktion und damit auf sexuelle Orientierung schließt. Sexuelle Erregung ist aber kein sicherer Nachweis für sexuelle Attraktion, die Behauptung ist also nicht belegt. Davon abgesehen ist es respektlos Leuten nicht zu glauben, wenn sie von ihren persönlichen Erfahrungen sprechen.
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Ich finde es halt sehr schade das man mittlerweile seine Meinung in dem Bereich nicht mehr sagen darf

Ich copy-paste aus einer meiner anderen Antworten:

Würdest du Rassismus als eine Meinung bezeichnen? Ist Misogynie weniger verwerflich, wenn diese durch eine Religion unterstützt wird?

Homophobe Leute tragen zu einem Menschenhass bei, der zu Mobbing, Diskriminierung und gar Morden führt. Es ist nicht nur eine Meinung.

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Gibt es auch Heterophobe menschen?

Nicht im gleichen Sinne, wie es queerfeindliche Leute gibt. Aber ich denke mir, dir ist das schon klar, die Frage ist nur etwas ungeschickt gestellt.

Bezüglich der geschilderten Situation:

Diese Art von Humor ist, meiner Erfahrung nach, nicht unüblich unter queeren Leuten. Es ist eine Form von Satire: Indem Situationen, die queere Leute erfahren, auf cis oder hetero Leute übertagen werden, wird aufgezeigt, wie dämlich/absurd diese Situationen wirklich sind.

Ich kann nun nicht einschätzen, ob sie dich einfach in diesen Humor miteinbeziehen wollten, oder ob es ihnen bewusst war, dass es dir unangenehm war.

,,Sag mal, warum bist du eigentlich Straight?“ ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. (Vielleicht weiß ja jemand von euch was ich hätte sagen sollen<3)

Du wirst hier in die Position der queeren Person gestellt, die gefragt wird, weshalb sie queer ist. Es zeigt, wie dämlich diese Frage ist. Du könntest also in der Rolle der queeren Person "mitspielen" und eine doofe/scherzhafte Antwort geben. (Vielleicht lese ich die Situation aber auch falsch.)

Wenn du aber nicht auf diese Art und Weise miteinbezogen werden willst, würde ich das mal kurz in dieser Freundesgruppe ansprechen.

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ansonsten würde man ja wohl nicht Transgender Frau sagen sondern einfach Frau

Sind cisgender Frauen keine Frauen mehr, wenn darauf aufmerksam gemacht wird, dass sie cis sind? Logischerweise nicht. Verwende nun dieselbe Logik für trans Personen. Die Terminologie ist hier nicht das Problem.

Ein Verhalten ab zu lehnen heiß nicht den Menschen abzulehnen.

Transgender zu sein ist kein Verhalten, es geht um den Menschen, seine Identität. Deine Aussagen verachten den Menschen.

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Hey, ich habe dazu schon mal Fragen beantwortet: Hier spezifisch zum Binden mit Verband und hier zum Binden mit zu kleinem Sport BH. Hier im Allgemeinen zum Binden ohne einem Binder (etwas ausführlicher). Im Folgenden ein paar Dinge daraus, aber lies dir am besten meine vollständige Antwort zum Binden im Allgemeinen, falls du so etwas erwägst.

Mit einem Verband schnürst du dir ja regelrecht den Brustkorb ein, du kannst wahrscheinlich nicht mehr gut Atmen und es drückt dir stetig auf die Rippen. Das ist wirklich ungesund und kann zu Verletzungen führen. Ein Binder (in der korrekten Größe) tut das nicht.

Binder sind extra dafür gemacht die Brust abzuflachen und dabei möglichst wenig auf die Rippen zu drücken. Wenn du mit anderen Methoden versuchen willst einen ähnlichen Effekt zu erzielen, kann das gefährlich werden. Zu kleine Sport BHs zu tragen (oder mehrere übereinander) kann auch zu Verletzungen führen.

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Es ist ein Unterschied, ob sich ein Kind homophob ausdrückt, weil es ihm seine Eltern so eingetrichtert haben, oder ob eine erwachsene Person homophob ist. Bei einem Kind wäre ich verständnisvoll, bei erwachsenen Leuten erwarte ich mehr. Diese hatten genügend Zeit um zu erkennen, dass Homophobie nicht begründet werden kann, und was Homophobie anrichtet. (Jugendliche sitzen da noch dazwischen...)

Würdest du Rassismus als eine Meinung bezeichnen? Ist Misogynie weniger verwerflich, wenn diese durch eine Religion unterstützt wird?

Homophobe Leute tragen zu einem Menschenhass bei, der zu Mobbing, Diskriminierung und gar Morden führt. Es ist nicht nur eine Meinung.

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Ja weil man nicht mehr weiß wer wer ist

Mit der Thematisierung wird mehr Leuten bewusst, dass die Gender-Identität einer Person (und damit, wie man jemanden anspricht etc.) nicht immer den Erwartungen/Normen entspricht. Das ist an sich kein Problem, sondern nur ein Anlass dazu den Umgang mit Leuten etwas zu ändern: Eine neue Bekanntschaft kann man kurz nach ihren Pronomen fragen und für Leute, die man nicht kennt, kann genderneutrale Sprache verwendet werden.

Im Moment ist das natürlich noch ungewohnt und insofern ein Problem, dass man nicht immer die Reaktion von anderen abschätzen / eine negative Reaktion riskieren kann. Aber wenn sich das in Zukunft mal normalisiert, ist auch das kein Problem mehr.

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Hallo :)

Für Familie/Bekannte kann es so wirken, als ob eine Person plötzlich trans wurde oder es nicht immer war. Das ist aber ein falsches Bild, das wohl davon kommt, dass sie sich nur auf ihre eigenen Beobachtungen stützen. Dabei ist es sehr wichtig trans Personen persönlich nach ihren Erfahrungen zu fragen, um zu verstehen was wirklich vor sich geht / ging. Manche Kinder äußern schon sehr früh, dass sie nicht die Gender-Identität haben, die ihnen "zugewiesen" wurde (in einer einfacheren Sprache logischerweise). Aber bei anderen gibt es in der Kindheit (oder auch später) keine Anzeichen dafür, die man von außen erkennen könnte. Dafür gibt es viele Gründe.

Bezüglich dem Auslöser: Nein, es gibt keine Auslöser oder ähnliches, die eine Person trans machen. Es gibt aber wohl "Auslöser", die eine Person erkennen lässt, dass sie trans ist. Wichtig hier: Das bedeutet nicht, dass die Person erst ab diesem Zeitpunkt trans ist, sie erkennt es nur. Aber mit dieser Erkenntnis ändert die Person dann möglicherweise sehr abrupt ihr Verhalten etc. ihrem tatsächlichen Gender entsprechend. Von außen gesehen kann das dann so wirken, als ob die Person plötzlich trans ist (es davor nicht war). Das stimmt aber eben nicht.

Vertraue hier also deinem Geschwister. Vielleicht kannst du etwas helfen, indem ihr gemeinsam im Internet recherchiert und ein paar gute Texte für euer Mutter/Eltern raussucht. Die Auffassung, dass so etwas "nur eine Phase ist", ist leider nicht unüblich bei Leuten, die sich nur mal am Rande mit dem Thema beschäftigt haben. Aber wenn das der Fall ist, reicht es häufig auch schon, wenn diese Leute besser informiert werden.

Falls Englisch kein Problem ist, schon mal ein paar informative/hilfreiche Seiten:

  • Info über trans-sein im Allgemeinen, aber spezifisch an Eltern gerichtet: hier
  • Info zum Thema "plötzlich trans" (gut zu wissen, falls man auf andere Artikel stößt / gestoßen ist, die dieses falsche Bild verbreiten): hier
  • Erfahrungen von der Mutter einer trans Tochter. Sie erzählt von Dingen, die sie gelernt hat, nachdem sie von der trans-Identität ihrer Tochter erfuhr: hier
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Wie sollte man bei Transpersonen über die Vergangenheit berichten - mit welchem Namen und Geschlecht?

Also, um die Frage zu erklären - ich schaue gerade eine Doku über Mordfälle, und da ist einer bei gewesen, den ich bereits schon länger kannte.

Der Täter wurde als "rosa Riese" bekannt - weil er (sie?) damals schon auffällig war, zum Beispiel hat er/sie Frauenunterwäsche geklaut, um sie selber zu tragen, hat oft Frauenklamotten angezogen und und und. Inzwischen (seit ein paar) ist da eine Hormontherapie schon lange genehmigt (und ich nehme an vollzogen), und der Name ist Beate und nicht mehr Wolfgang - das ganze ist also offiziell, was es, soweit ich weiß, vorher auch nicht hätte sein können (weil Transgesetze noch nicht so lange existieren).

Ihr seht vielleicht an dem kurzen Erklärungtext, dass ich da echt zu kämpfen habe. Ich würde die Person "sie" und "Mörderin" nennen. Aber in der damaligen Berichterstattung war es natürlich "er, Wolfgang S."

Wenn man jetzt eine Doku über diese Person machen würde - würde man da "sie" oder "er" benutzen sollen, was meint ihr, oder beides, je nach Zeit über die berichtet wird?

Aber auch in harmloseren Fällen, wie berichtet man über eine Transperson (und im Bericht steht die Geschlechtsangleichung nicht im Vordergrund, dann wäre das einfacher), die auch unter alten Namen und vermeintlichem Geschlecht bekannt war/ist?

_________

Die Frage richtet sich an Menschen, die Transthemen grundsätzlich akzeptieren. Alle anderen dürfen antworten, werden dann aber ignoriert.

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Man verwendet den aktuellen Namen und die korrekten Pronomen etc. Es ist irrelevant wann sich die Person geoutet hat, und ob sie den legalen Namens- und Geschlechtseintrag geändert hat oder nicht.

Gründe dazu, die mir gerade einfallen:

  1. Beispiel: Ein trans Mann war schon immer ein Mann, auch als er es selbst noch nicht wusste oder noch nicht geoutet war.
  2. Eine trans Person findet es meist nicht angenehm, wenn falsche Pronomen etc. für sie verwendet werden.
  3. Viele trans Personen sind stealth (in der Gesellschaft als cis unterwegs). Man will nicht versehentlich jemanden outen.

(Etwas komplizierter wäre es z.B. bei genderfluiden Personen, da würde ich nachfragen / mich informieren, was die Person möchte.)

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Hallo, dass so etwas Krebs verursachen kann, wäre mir neu, aber binden mit Verband kann gefährlich sein. Mit einem Verband schnürst du dir ja regelrecht den Brustkorb ein, du kannst wahrscheinlich nicht mehr gut Atmen und es drückt dir stetig auf die Rippen. Das ist wirklich ungesund und kann zu Verletzungen führen. Ein Binder (in der korrekten Größe) tut das nicht.

Wenn du weiterhin ohne Binder binden möchtest, lies vielleicht noch meinen Beitrag hier. Wäre aber super, wenn du z.B. über die Seite von CrazyBoy20051 einen Binder erhalten könntest. Viel Glück dabei! :)

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Eine Regenbogenfahne (diese als Kette) kannst du auch als Ally tragen. Vielleicht denken manche dann, dass du selbst queer bist, aber grundsätzlich ist es auch ein allgemeines Zeichen dafür, dass man LGBTQ+ unterstütz. Lies z.B. hier:

LGBT individuals and allies currently use rainbow flags and many rainbow-themed items and color schemes as an outward symbol of their identity or support.
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TLDR: Artikel, die ich zu dieser Behauptung gefunden habe, verweisen auf eine Studie, die scheinbar von körperlicher sexueller Erregung auf sexuelle Attraktion und damit auf sexuelle Orientierung schließt. Sexuelle Erregung ist aber kein sicherer Nachweis für sexuelle Attraktion, die Behauptung ist also nicht belegt. Davon abgesehen ist es respektlos Leuten nicht zu glauben, wenn sie von ihren persönlichen Erfahrungen sprechen. Du bist nicht homophob, dieser Freund scheint mir etwas ignorant.

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Ich gehe davon aus, dass es hier um die Behauptung geht, dass alle "ein bisschen bi" seien. Meine Meinung dazu: Blödsinn. Aber ich habe mal gegoogelt und bin auf zwei Artikel dazu gestoßen, die auch auf dieselbe Studie verweisen. Link zu Artikel (1) und (2). Die Studie selbst (ein Paper dazu) konnte ich jedoch nicht finden.

Vielleicht reicht es, wenn du den Freund über diese Studie informierst / erklärst, weshalb nicht nachgewiesen ist, dass "alle ein bisschen bi" sind (Erklärungen folgen). Aber grundsätzlich ist es auch einfach respektlos, dass er dir nicht glauben möchte. Möglicherweise hilft auch ein Blickwinkel wie hier, um etwas mehr Verständnis einzuholen. Meiner Meinung nach sollte so etwas schon reichen, die Artikel diskutiere ich hauptsächlich um zu zeigen, dass es auch nicht belegt ist.

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Grundsätzlich bezüglich Studien: Nicht alle Studien sind gute Studien. Manche erfassen zwar zuverlässige Resultate, aber ziehen dann falsche/extreme Schlüsse daraus. Gerne nehmen aber auch Medien die Resultate einer Studie und ziehen daraus ihre eigenen Schlüsse, um eine gute Schlagzeile zu machen. Du siehst schon im Vergleich der zwei Artikel, dass sie die Studie sehr unterschiedlich präsentieren.

Artikel 1: Sexuality Study Says No One Is 100 Percent Straight or Gay

Der Artikel macht dem Anschein nach ein relativ ehrliches Bild der Studie (zumindest im Vergleich zu Artikel 2). Neben einer kurzen Beschreibung der Methode, Resultate und Interpretation wird ein Interview mit dem Haupt-Author der Studie zitiert. Die Schlagzeile des Artikels (und der erste Satz), geben Resultat/Interpretation der Studie jedoch nicht ganz korrekt wieder. Das Interview mit dem Author zeigt zudem, dass er eigentlich Licht auf etwas ganz anders werfen möchte, als die Schlagzeile vermuten lässt. Ein Ausschnitt daraus:

"There are aspects [of male sexuality] along a continuum, just as we have always recognized with women. Men have gotten so much cultural crap put on them that even if a man does have some sexual attraction to guys, they would never say it."

Artikel 2: New research finds we're all bisexual

Dieser Artikel scheint die Studie eher schlecht wiederzugeben (Fokus weniger auf der Studie, mehr darauf, Schlagzeile zu machen), enthält aber doch auch einen Ausschnitt von diesem Interview. Der Artikel spricht dann noch übere andere Studien, die wenig mit der Schlagzeile zu tun haben.

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Wir konnten also schon feststellen, dass die Artikel den Fokus auf etwas ganz anderes werfen, als es die eigentliche Studie wohl tat (dem Interview nach), und dass die Resultate/Interpretation extrapoliert wurden (von "die meisten sind nicht 100% ..." zu "alle").

Zudem habe ich jedoch Einwände bezüglich der Studie selbst (vielleicht wurde das aber auch durch die Artikel etwas verzerrt wiedergegeben):

Der Author scheint zu meinen, dass physisch nachweisbare sexuelle Erregung ein direkter Nachweis dafür ist, dass die Person, die das sexuelle Filmmaterial konsumiert, die Person im Film sexuell attraktiv findet. (Kontext, falls nicht gelesen: In der Studie wurde den Testpersonen Porno gezeigt und dabei ihre Pupillen-Dilatation gemessen.) Wenn die Testperson aber sagt, dass sie die Person im Film nicht sexuell attraktiv findet, wäre es dann nicht viel naheliegender, dass die sexuelle Aktivität an sich sexuell erregend ist (oder zumindest diesen Effekt auf den Körper hat), und nicht die Person im Film?

Dem Anschein nach vernachlässigt die Studie bei der Interpretation ihrer Resultate zwei Dinge:

  1. Arousal Non-Concordance (Info z.B. hier): Der Köper kann sexuelle Erregung zeigen, ohne dass sich die Person erregt fühlt. Allenfalls waren Testpersonen also völlig desinteressiert am Film, aber der Körper zeigte eine Erregung (als natürliche Reaktion auf diesen Stimulus).
  2. Die persönlichen Erfahrungen der Testpersonen mit sexueller Attraktion. Allenfalls waren die Testpersonen auch gefühlt/emotional erregt, aber das bedeutet nicht, dass sie die Person(en) im Film sexuell attraktiv finden. (Es ignoriert im Allgemeinen die Erfahrungen von Personen, die bestimmt von sich sagen können, dass sie hetero-/homo oder asexuell sind.)

Sexuelle Attraktion konnte meiner Auffassung nach also nicht nachgewiesen werden, und damit auch nicht sexuelle Orientierung.

Aber um der Studie gerecht zu sein: Dem zitierten Interview zufolge, denk ich nicht, dass das der Fokus der Studie war. Es ging wohl eher darum eine neue Methode zu entwickeln, um sexuelle Erregung am Körper zu messen (über Pupillen-Dilatation). Zudem ist die Folgerung bezüglich sexueller Attraktion/Orientierung meiner Auffassung nach zwar inkorrekt, aber der Author stellte sie in einen positiven Kontext. Die Schlagzeilen geben hier ein falsches Bild.

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Langer Text, aber hat mich auch selbst interessiert, da ich auch schon auf diese Behauptung gestoßen bin, aber nicht wusste, was dahinter steckt. Ich hoffe, meine Erklärungen waren verständlich :)

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Wenn nur von Äußerlichem die Rede ist, denke ich in erster Linie an Gender-Präsentation. Gender-Präsentation und Gender-Identität sind zwei unterschiedliche Dinge. Du kannst dich maskulin, feminin oder androgyn präsentieren, egal was deine Gender-Identität ist.

Da du jedoch von fühlen sprichst ("fühle mich vom Aussehen non binary"), bin ich mir nicht sicher, ob du das dabei meinst. Falls dir die Konzepte noch nicht so bekannt sind, würde es vielleicht helfen dich etwas dazu einzulesen (habe die Wiki-Seiten dazu oben verlinkt, kannst dich natürlich auch anderswo informieren).

Falls du von Gender-Präsentation sprichst, dann wärst du eine Frau, die sich gender non-conforming präsentiert (mit non-binär meinst du dann wahrscheinlich eher androgyn).

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Genderfluide Personen können auch Gender-Dysphorie und Gender-Euphorie erfahren. Gender-Dysphorie, z.B. bezüglich Körpermerkmalen oder der Sprache, die für sie verwendet wird, können dann Hinweise dafür sein, welches Gender die Person momentan hat. Ähnlich mit Gender-Euphorie.

Es spielen sicherlich noch weitere Dinge mit rein, aber hiervon habe ich schon gehört und es leuchtet mir (als nicht genderfluide Person) auch ein, daher das Beispiel.

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Wieso geht es beim Thema Transphobie häufig um Heterosexuelle Frauen..?

Hier ein Bsp eines Transmannes der innerhalb der queeren Szene auf sehr viel Ablehnung gestoßen ist:

Trans Männer sind oft noch mit Ablehnung und Ausgrenzung konfrontiert – auch innerhalb schwuler Räume. Trans Aktivist und Wissenschaftler Max Appenroth erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen.

„Als trans Person bin ich nicht überall in schwulen Orten willkommen.“

8 Jahre und viele Dates später, blicke ich eher mit gemischten Gefühlen auf das zurück, was ich mit diversen Apps oder in schwulen Bars, Clubs und Saunen erlebt habe. Es war alles dabei – von netten Begegnungen, wie mit Alex, bis hin zu Gewaltandrohungen, weil ich „abnormal“ sei. Ich traf auf Personen, die mir z. B. aufgrund ihrer Unwissenheit sagten, es gebe nur trans Frauen und das so ‚etwas‘ wie ich gar nicht existieren würde

Wir, trans männliche Personen, waren und sind Teil der schwulen Community. Dass nicht jeder auf mich steht, ist mir egal. Wenn mir aber (meist) wildfremde Leute sagen, dass ich in dieser Community nichts zu suchen hätte, ist mir das nicht egal

https://www.siegessaeule.de/magazin/4541-transfeindlichkeit-in-der-schwulen-szene/

Ich finde es erstaunlich wie sich medial immer an uns Heterofrauen abgearbeitet wird, wenn eine JK Rowling sagt das Frauen menstruieren, wie man Begriffe wie TERF erfindet, wie sich auch hier auf Gutefrage immer an Frauen abgearbeitet wird, sobald Heterosexuelle Frauen, Transfrauen nicht als Biologische Frauen sehen. Meine Vermutung ist, das es sich hier um verinnnerlichten Sexismus handelt.

Transfrauen werden von Männern ermordet. Ich lese hierzu auf dieser Seite selten was. Ich lese wie man sich empört über eine Autorin wie JK Rowling, oder über Feminstinnen die Transfrauen ausschließen.

Männer töten Transfrauen. Schwule Männer diskriminieren Transmänner.

Aber im guten alten Partriarchat arbeitet man sich an Frauen ab und bei den Typen die diese Gewalt, ob körperlich oder verbal, ausüben? Kein Wort.

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Adomox hat schon eine sehr gute Antwort verfasst, ich möchte nur noch etwas ergänzen:

Männer töten Transfrauen. Schwule Männer diskriminieren Transmänner.
Aber im guten alten Partriarchat arbeitet man sich an Frauen ab und bei den Typen die diese Gewalt, ob körperlich oder verbal, ausüben? Kein Wort.

Der öffentliche/politisierte Diskurs über trans Personen ist auf trans Frauen (und transfeminine Personen) fokussiert. Trans Männer (und transmaskuline Personen) gehen in solchen Diskussionen gerne unter, oder gar ganz vergessen. Das ist Fluch und Segen zugleich: Trans Männer sind sehr selten Zielscheibe dieser öffentlichen Transphobie (die sich spezifisch an trans Frauen richtet), dafür wird aber auch kaum auf Transphobie hingewiesen, die sich an trans Männer richtet, oder auf Hürden im Alltag, die trans Männer betrifft.

Und bezüglich "gutes altes Patriarchat": Ist dir bewusst, dass Misogynie trans Frauen sehr hart trifft (lies z.B. hier)? Im Angesicht dessen ist die Behauptung von FARTs (auch TERFs), dass sie Feminismus betreiben, wirklich lächerlich.

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Wie schon erwähnt, guck dir z.B. mal das Video hier an. Ich zitiere daraus:

Detransitioning is something that is widely avoided as a topic amongst the trans community. Not many people talk about it. I think it's starting to become more talked about now. But it's kind of historically always been avoided because of how much detransitioning and people who detransition are weaponized against the trans community and used as a way to invalidate trans people. It's rubbish. And sometimes it's even people who detransitioned themselves that are now advocating against trans people.

Damit ist deine Frage schon beantwortet. Aber mehr zum Thema und zum Fearmongering durch die Medien (was auch dein Artikel hier tut)...

Leute, die detransition, werden nicht einfach ignoriert (wovon du auszugehen scheinst): Es wird untersucht wie viele Leute detransition und weshalb sie detransition.

It's been found that the so-called "regret rate" may not actually be a regret rate at all. It's better to refer to it as a detransition rate, because most people who detransition have been found to do so because of a hostile environment towards them being trans. (...) Basically, if society wasn't so shitty towards trans people, we would see the detransition rate drop even lower.

Und bezüglich cis Personen, die detransition:

(...) there is a portion of people that detransition because they're not trans and transitioning was the wrong thing for them to do. (...) I think that they deserve support. It must be a very tough thing to go through and to experience. So, I definitely think it's something that should be talked about quite openly, but in the context of support (...). We should support detransitioners without using it to invalidate trans people.

Zur Rolle von Medien:

The media has a big part to play in this narrative over demonizing the trans community because of detransitioners. And it often comes out of using the voice of one person who has detransitioned and extrapolating it (e.g., "Hundreds of young people regret gender transition, seek reversal"). Using numbers that they've been given by an unreliable source or that they've plucked out to make it sound scary, but not actually stating any facts or any scientific findings. (...) Out of context (...) it sounds scary.

In den korrekten Kontext stellen:

If we stopped people from doing anything or having access to anything that had a 0.47% regret rate or chance of regret, nobody would ever do anything. (...)
Just because (...) a handful of people have a bad experience, did something that wasn't right for them and are now struggling with the consequences, it doesn't mean that an entire community is going to have that experience and it doesn't mean that an entire community has to pay the price for it. (...) It [treatment for trans people] is already difficult enough. (...)
Even tough headlines are saying "hundreds of people": Hundreds of people can be 0.47%, but then think about the many thousands of people for whom transitioning has worked, saved their lives, and made them significantly happier.

Abschließend:

People who detransition shouldn't be shamed, but trans people shouldn't be assumed to be future detransitioners.
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Biologisch zahlen für mich nur (...)

Biologisch gibt es männliche, weibliche und intersex Personen.

(...) nur wenn man zum Arzt geht oder so muss man halt sagen ich besitze diese Geschlecht.

Je nachdem weshalb du eine ärztliche Fachperson aufsuchst, ist das biologische Geschlecht völlig irrelevant. Ein trans Mann, der gewisse OPs hinter sich hat und/oder Testosteron nimmt, kann aber auch nicht einfach sagen, dass er biologisch weiblich ist (falls relevant), denn das stimmt dann nicht mehr (z.B. anderer Hormonhaushalt). Es ist nicht ganz so einfach, wie du dir das vielleicht vorstellst.

Der Rest deine Argumentation zeigt nur, wie wenig du dich mit dem Thema auskennst (siehe z.B. Antwort von marlynator).

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