Ich bin verzweifelt und unglücklich. Was kann ich nur tun?
Mein Mann will und wollte erst nach der Hochzeit plötzlich Sex in Frauenkleidung, Perücke und Dessous. Auch soll ich ihn mit einem Analdildo befriedigen. Ich bin schockiert. Ich möchte das nicht. Aber er drängt mich extrem dazu. Ansonsten führen wir ein völlig normales Eheleben. Ich bin verzweifelt. Was soll ich nur tun?
4 Antworten
Finde einen Kompromiss oder ihr kantet euch echt noch nicht gut genug. Vielleicht kannst du dich ja mit analer Stimulation (später Sex mit Strapon) anfreunden. Dieses Crossdressing ist da schon schwieriger. Er sollte erstmal wieder auf ein klassisches Hetero-Level runter fahren. Rede mit ihm was geht und was nicht. Das ist auch deine Entscheidung. Auch das er anscheinend ein Geheimnis hatte, solltet ihr diskutieren.
Wenn er mit klassischem Hetero-Sex nicht zufrieden ist, habt ihr ein grundlegendes Problem, das er seinen Fetisch ausleben will (vgl. Fetisch und Kink). Da wird es dann auf Trennung hinaus laufen, wenn du dich damit nicht anfreunden kannst. Wenn es nur ein Kink ist kommt er auch so zurecht.
Man kann viel Lernen in einer Beziehung. Akzeptanz, Toleranz und Rücksicht ist aber immer wichtig. Und wenn dir das zu Wider ist, dann müsst ihr euch halt trennen, wenn ihr keinen Kompromiss findet. Ich kann deinen Schock verstehen. Da vergeht einem der Spaß an der Hochzeit. Sex vor der Ehe macht plötzlich Sinn ;D
Danke für Deine tollen Worte. Ich verstehe es ja auch nicht. Wie konnte er die 2 Jahre bis zur Hochzeit so verbergen und darauf verzichten? Ich fühle mich hintergangen und vera..... 😔
In erster Linie musst du dir treu sein und auch auf dich und deine Bedürfnisse hören. Generell ist eine Beziehung natürlich immer ein Kompromiss und erfordert „Arbeit“. Dieses Thema ist jedoch recht schwer zu lösen. Es ist absolut verständlich, dass es sich wie ein Vertrauensbruch anfühlt und es dir weh tut. Ob wirklich eine böse Absicht dahinter war, möchte ich jedoch nicht unterstellen (kann ich auch gar nicht). So ein besonderer Fetisch ist natürlich auch nichts, über das man mit seinem Partner gerne spricht und vielleicht hatte er die Hoffnung, du würdest diesen teilen. Es ist absolut legitim, dass er diesen Wunsch oder diese Vorliebe hat, jedoch heißt das nicht, dass du dies auch für dich als gut empfinden musst.
Möglicherweise kann er gar nichts dafür, du aber selbstverständlich auch nicht.
auf kurze Sicht ist das mit den Kids sicher schwierig aber auf lange Sicht kann es besser sein getrennte Wege zu gehen.
und eines darf nie in den Hintergrund rücken:
DEINE Bedürfnisse!
logischerweise muss man die Kinder schützen und Ihnen das ideale Umfeld bereiten, ich glaube aber dieses kann schwer geboten werden, wenn du unglücklich bist.
Vielleicht hilft es dir die Situation als Veränderungsprozess zu sehen und als Offenbarung, dass ihr vielleicht doch nicht kompatibel seid.
Und ganz ehrlich, es ist doch auch statistisch durch Scheidungsraten belegt, dass es kein Einzelfall ist, sich wieder zu trennen. Es gibt wohl öfter diese Erkenntnis.
Liebe dich selbst und tue das was für dich gut ist und wenn du die Sache fair und anständig beenden solltest, ist es auch fair deinen Kids gegenüber.
Liebe Grüße und viel Kraft
Ich bin selbst nicht-binär und trage gerne feminine Dessous, auch in der Partnerschaft. Ich habe das meinen Partnerinnen immer bald gesagt, ausser beim ersten Mal (1980-er Jahre), da war ich noch zu unsicher ... Ich kenne auch andere, die das wie dein Mann lange verheimlicht haben und dann irgendwann doch nicht mehr anders konnten. Bis heute werden ja viele Witze auf Kosten von queeren Manschen gemacht, auch wenn z.B. Schwule heute einigermaßen akzeptiert sind, bei Trans-Personen oder eben Nicht-binären Personen ist das in großen Teilen der Bevölkerung noch immer noch "pfui" oder "pervers" ... Sich zu outen ist da viel schwieriger (und teils außer Haus auch gefährlich)
Vielleicht könnt ihr euch langsam ran tasten: er trägt erstmal nur ein Teil, ein feminines Höschen oder halterlose Strümpfe beispielsweise und nicht gleich das volle Outfit. Dann kannst du dich vielleicht langsam darauf einlassen, und er muss Geduld haben (das denke ich kannst du verlangen).
Wünsche euch, dass ihr eine Lösung finden könnt !
Klar kommunizieren, dass du das nicht tun willst und sollte er dich weiter drängen, würde ich mich wieder scheiden lassen.
Hört sich nicht gut an. Akzeptanz kann man nur erhalten und nicht einfordern, wenn man vom Standard abweicht. Aber wieso würdest du ihnen ihren Papa nehmen, das nennt sich Wechselmodell und fertig. Wenn du deine Wünsche nach Normalität immer nachstellst, wirst du dich ggf. später trennen, weil seine Intoleranz dir irgendwann zuviel werden wird. Aber guck erstmal. Ist doof.
Wie recht Du hast! Ich kann das auch wirklich nicht mehr. Ich melde mich wieder. Danke! 🙏
"Akzeptanz kann man ... nicht einfordern, wenn man vom Standard abweicht" Und wenn man nicht vom Standard abweicht, dann schon ? Oder wie ?
Was ist denn bitteschön "normal" und der "Standard" - im Griechenland der Antike war es Standard, dass Bürger Sex mit Lustknaben hatten (wofür man heute ins Gefängnis geht !), bei vielen Natives in Nord-Amerika galten Menschen, die sich zugleich als männlich und weiblich fühlten, als mit zwei Seelen ausgestattet und dadurch prädestiniert Schamanen zu werden (also eine hohe Stellung im Volk zu erhalten - hierzulande müssen Trans- und nicht-binäre Personen schon froh sein in Ruhe leben zu dürfen).
Mein Vorschlag: bitte davon sprechen, dass der eine diese Vorstellung von Sexualität hat, und die andere jene Vorstellung davon. Und man muss sehen ob es zusammengeht, vielleicht auch nur teilweise, Kompromisse sind im Leben immer wieder notwendig und sinnvoll, sogar bei zwei Menschen, die sich beide als sogenannter "Standard" empfinden kommt das vor ;-)
Danke ! und: proud to be queer !
Das Leben ist nicht so einfach, dass es da entweder nur die eine oder nur die andere Lösung gibt. Es wäre vielleicht angenehm weil einfach, wenn nur A oder B und nichts dazwischen, aber das ist im realen Leben selten der Fall ...
Das tue ich. Aber er meint, er könne doch selbst nichts dafür und ich solle das doch akzeptieren. Ich kann es aber nicht. Wir haben inzwischen 2 kleine Kinder. Ich würde Ihnen Ihren Papa nehmen. Alles ist so schwer und ich weiß nicht weiter