Fragen zur transmännern?

1 Antwort

Fangen wir mal von hinten an: Die Periode hört generell schon dann auf, wenn er mit den Hormonen anfängt. Weil die Monatsblutung verursacht wird durch die weiblichen Hormone, und die bildet der Körper dann nicht mehr, wenn er Testosteron in ausreichenden Mengen hat.
Spätestens bei Entfernung der Gebärmutter fällt die Periode komplett weg. Das kann man zusammen mit den OPs für die GaOP machen, oder unabhängig davon.

Für den Penis gibt es zwei Möglichkeiten.

Das eine wäre ein Verfahren, das bezeichnet man als 'kleiner Aufbau', 'Klitpen' oder Metodioplastie, kurz auch Meta.
Dabei werden nur die vorhandenen Organe 'zwischen den Beinen' benutzt. Durchs Testosteron wächst die Klitoris eines Transmannes bereits, kann durchaus 5 cm lang werden. Bei diesem Verfahren wird die Klitoris weiter freigelegt, indem das Bindegewebe drum herum vom Schwellkörper gelöst wird. Aus den Schamlippen werden die Hodensäcke, in die Silikonimplantate eingesetzt werden als Hoden. Man kann den Vaginalkanal behalten oder auch diesen verschließen lassen, und auch die Harnröhre kann man entweder verlängern lassen, sodass man aus der Spitze des 'Penoid' pinkelt - oder man kann sie lassen, wie sie ist.
Das Ergebnis sieht sehr realistisch aus und kann auch bei Erregung steif werden- nur ist es ein Mikropenis. Einen Orgasmus kann man ebenfalls erleben, aber Ejakulat gibt es keins (Außer vielleicht Squirt, aber ohne Samenzellen natürlich).

Das andere Verfahren läuft unter Bezeichnungen wie 'großer Aufbau' und Phalloplastie.
Dabei verwendet man, neben den vorhandenen Genitalien noch ein bisschen Gewebe einer anderen Körperstelle, zb vom Unterarm, Oberschenkel oder Bauch. Benötigt wird Haut, ein Nerv und ein Blutgefäß.
Daraus wird dann der Schaft des Penoid geformt, und der wird um die Klitoris herum angebracht. Auch hier werden die Hodensäcke aus den Schamlippen geformt und mit Implantaten für die Hoden versehen, und auch hier ist der Verschluss der Scheide und die Verlängerung der Harnröhre optional.
Außerdem optional: Der Einbau einer Möglichkeit, Steif zu werden. Ein solcher Penoid wird nicht von alleine steif, aber man kann entweder einen Beutel und eine Pumpe einbauen, die den Penoid auf Knopfdruck (Der Knopf versteckt sich in einem der Hoden) mit Kochsalzlösung füllt - oder es gibt die Möglichkeit, biegsame 'Drähte' im Penoid zu verbauen, wodurch man diesen in die steife Position biegen kann.
Erregung und Orgasmus sind auch hier noch möglich, aber auch hier gibt es kein samenhaltiges Ejakulat.

Übrigens: Beide Optionen sind keine Sache von 'Zwei Stunden unterm Messer und das wars'.
Meistens braucht man drei einzelne OPs, mit jeweils einem halben Jahr Wartezeit dazwischen zur Heilung. Und die einzelnen OPs können gerne den ganzen Tag dauern.
Deshalb, und weil man die Wahl hat zwischen 'Nicht von allein steif werden' und 'Nicht penetrieren können', entscheiden sich viele Transmänner auch gegen diese OPs. Man MUSS nicht 'überall' angeglichen sein, um ein 'richtiger' Transmann zu sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.