Bin ich die Einzige, die Sextoys abturnend findet?
Hi zusammen,
ich bin w, 34 und finde Sextoys total abstoßend bzw. sogar teilweise zum Lachen. Ich stehe total auf leidenschaftlichen Sex und auch schöne Wäsche finde ich toll. Aber irgendwelche Silikonringe, Penisprothesen, Nippelklemmen, Halsbänder etc. finde ich einfach total abstoßend. Vielleicht kann hier jemand mal beschreiben, was die Nutzung innerlich auslöst, was so schön für diese (zugegebenermaßen sehr große laut Statista) Gruppe von Menschen ist? Ich stehe auf Berührungen von Haut auf Haut, auf Flüstern, Atmung, die Hitze des Anderen zu spüren, Küsse, tiefe Blicke usw. Mir würde irgendein „Ding“ dazwischen total den Zauber rauben….kann mich da jemand verstehen?
Liebe Grüße
8 Antworten
Ich bin noch relativ jung und vielleicht liegt es daran und meine Meinung diesbezüglich ändert sich die nächsten Jahre noch, keine Ahnung.
Ich finde es hat einfach einen gewissen Reiz. Ich finde es gut immer wieder neue Dinge auszuprobieren und so kommt man auch mal zu solchen Dingen. Es bringt einfach Abwechslung rein und das gefällt mir.
Danke für Deine Einschätzung. Das mit der Abwechslung scheint einen großen Teil des Reizes auszumachen :)
Also wenn du Toys nicht gut findest, zwingt dich ja niemand sie zu benutzen.
Ich stehe auf Berührungen von Haut auf Haut, auf Flüstern, Atmung, die Hitze des Anderen zu spüren, Küsse, tiefe Blicke usw.
Aber das alles ist mit Toys genau so gut möglich.
Ich erkläre dir einfach mal wofür ich Toys gerne benutze:
- Vibratoren: nutze ich meistens alleine bei der Selbstbefriedigung. Manchmal stößt dabei auch mein Partner dazu und verwöhnt mich zusätzlich durch Streicheln, Küssen,… genau das was du oben beschrieben hast. Und manchmal nutzen wir diese auch beim Sex. So hat man eine zusätzliche Stimulation an der Klitoris und kann leichter kommen
- Dildos: nutze ich auch meisten alleine. Nutzen wir aber auch manchmal beim Vorspiel. Gerade sehr praktisch, wenn man einen gut bestückten Partner hat und kleinere Dildos. Dann kann man diese zur Gewöhnung an die Größe nutzen. Und Analdildos natürlich um als Frau auch beim Mann eindringen zu können
- Penisringe haben teilweise einfach einen praktischen Nutzen. Dadurch hat der Mann eine stärkere und längere Erektion und man kann nach seinem Orgasmus immer noch weiter machen
- Nippelklemmen, Halsbänder, Peitschen, Handschellen, Knebel und all sowas „braucht“ man eben, wenn man sich im Bereich BDSM richtig ausleben will. Wer da sowieso nicht drauf steht, wird auch nichts mit den ganzen Toys anfangen
Oftmals haben Sextoys auch einfach etwas „verruchtes“ und verbotenes, was das ganze auch etwas sexier macht.
Das alles ist natürlich auch ohne Toys möglich. Aber es macht die Sache teilweise einfacher, entspannter und eben auch sexier. Muss aber eben jeder selbst für sich wissen
Genau, gottseidank gibt es dazu kein „Muss“. Nichtsdestotrotz gehöre ich laut Statistischem Bundesamt zu den Exotinnen, da 67% der Frauen Sextoys nutzen. Kann mir vorstellen, dass es auch viele gibt, die sich nicht trauen, weil es sich wie ein Tabu anfühlt, aber zu dieser Gruppe gehöre ich definitiv nicht. Ich bin sehr aufgeschlossen.
ich (M) sehe das ganz genau so wie du.
Ich kann deine Gedanken zwar nachvollziehen, frage mich allerdings, inwiefern du deswegen Toys ablehnst. Außer im Falle von Prothesen vielleicht. Denn bei allem was du beschreibst, worauf du stehst, sind Sextoys ja kein "dagegen", können aber bereichernd sein. Geflüsterte Worte können intensiver wirken, wenn man z.B. an einem Halsband heran gezogen wird, bevor sie ins Ohr gelangen. Atmung, tiefe Blicke, Haut auf Haut... wie soll ein Toy irgend etwas davon verhindern? Im Gegenteil, das Erlebnis eines innigen Kusses wird doch eher noch intensiver, wenn dabei dezent an einer Nippelklemme gezogen wird oder alles noch fester beim streicheln steht, weil ein Penisring angelegt wurde.
Also was stört dich wirklich daran? Liegt es wirklich an den Toys, oder verbirgt sich etwas anderes dahinter? Da du so viel Wert auf das direkte, unmittelbare und den "Zauber" legst... Da würde ich natürlich zunächst die Sorge dahinter vermuten, es könne dann womöglich "nicht mehr um dich als Person" dabei gehen, wenn andere Dinge zum Einsatz kommen? Oder vielleicht etwas anderes... oder noch mehr?
Ganz genau. Und nun wäre es natürlich schön zu wissen, warum all das eine Abneigung in dir auslöst und was in dir diese Einstellung erzeugt hat. Was ist verantwortlich für "den Puristen" in dir, dem Dinge schnell zu viel werden, der anscheinend auch Veränderungen nur bedingt zulassen möchte und der eine Ordnung in sich und seinem Umfeld so sehr vorzieht?
Nein!
Das ist in der Tat eine interessante Fragestellung und ja, ich denke auch, dass irgendetwas Tieferes dahintersteckt. Mir sind Dinge schnell „zu viel“, auch abseits der Sexualität. Wenn in meinem Wohnzimmer zu viel herumsteht, überfordert es mich. „Natürlich vorkommende“ Dinge zum Daran ziehen, wie eine Krawatte, oder wenn er mich langsam entkleidet, finde ich total heiß, aber eben nichts, was dem GV absichtlich „hinzugefügt“ wurde.