Kann man sich eigentlich nur von Blättern und Obst und Gemüse ernähren?

4 Antworten

Nein, eine ausgewogene pflanzliche Ernährung sollte immer vor allem aus den fünf pflanzlichen Grundnahrungsmittel bestehen: Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse und Samen. Klar kann man auch noch andere Sachen essen, aber das sollte der Hauptbestandteil der Ernährung sein. So hat man schon fast den gesamten Bedarf an Proteinen mit allen essentiellen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sichergestellt. Teure Fleischersatzprodukte sind nicht notwendig.

Tatsächlich ist Vitamin B12 der einzige Nährstoff den man in Bezug auf eine vegane Ernährung supplementieren sollte. Das geht aber ganz leicht und hat keinerlei Nachteile. Vegane B12 Präparate findet man heutzutage in großer Auswahl. Algen sind jedoch keine verlässliche B12 Quelle. Sie enthalten oft nur B12 Analoga, die für den Menschen keine Bioaktivität besitzen.

Je nach persönlicher Situation können noch andere Nährstoffe sinnvoll sein wie Vitamin D im Winter, oder auch im Sommer, wenn man nicht genug in die Sonne kommt. Auch Jod kann Sinn machen, wenn man kein Jodsalz verwendet, keine mit Jod angereicherten Nahrungsmittel verzehrt und auch nichts isst was aus dem Meer kommt.

Bei der biologischen Wertigkeit von Proteinen kommt es auf das Aminosäureprofil an. Wenn man Getreide und Hülsenfrüchte kombiniert, ergibt sich ein Aminosäureprofil das hochwertiger ist als das vieler Fleischarten. Man muss dabei nicht die Hülsenfrüchte und das Getreide gleichzeitig essen. Es reicht auch ein Abstand bis zu einem Tag. Einige pflanzliche Lebensmittel wie Soja, Quinoa und Buchweizen haben bereits von sich aus eine entsprechend hochwertige Aminosäurenzusammensetzung.

Ab und zu hört man Eisen könne bei einer veganen Ernährung ein Problem sein. Man kann eine vegane Ernährung so gestalten, dass man sogar eine überdurchschnittlich gute Eisenversorgung hat. Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Nüsse und Samen sowie grünes Blattgemüse, aber auch Brokkoli, Fenchel, Mangold oder Rosenkohl sind hervorragende pflanzliche Eisenquellen. Dazu sehr Vitamin C haltige Nahrungsmittel zu essen hilft die Eisenaufnahme weiter zu verbessern.

Gute Quellen für kurzkettige Omega-3-Fettsäuren sind zum Beispiel Walnüsse, Leinsamen und Hanfsamen. Langkettige Omega-3-Fettsäuren kann der Körper selbst aus den Kurzkettigen herstellen. Allerdings nicht in der Menge, die allgemein empfohlen wird. Ob die allgemeinen Zufuhrempfehlungen für langkettige Omega-3-Fettsäuren tatsächlich nötig sind ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Man kann sie aber sehr leicht mit Algenöl oder Algenölkapseln erreichen wenn man möchte. Da reichen schon weniger als ein Teelöffel bzw. eine Kapsel am Tag.

Zink, Calcium und Selen sollte man mit im Blick haben. Das kann man aber mit der normalen Ernährung gut abdecken. Die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, E, D und K kann man verbessern, wenn dazu etwas Fett verzehrt. Das muss nicht viel sein. Zum Beispiel kann man, wenn man Obst und Gemüse isst, eine kleine handvoll Nüsse dazu nehmen.

Manche machen am Anfang der Umstellung den Fehler zu wenig Kalorien zu sich zu nehmen. Das liegt daran, dass sie oft einfach nur die tierischen Produkte weglassen, ohne diese mit entsprechenden pflanzlichen Kalorien zu ersetzen. Das kann zu Gewichtsverlust und einem Gefühl von zu wenig Energie fühlen. Man muss bedenken, dass was man bisher nur als Beilage kannte ist jetzt das Hauptgericht. Entsprechend größer dürfen die Portionen sein.

chatley  24.09.2020, 18:54

Danke für die Info :)

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Das wird ziemlich kompliziert, wenn du keine Mangelerscheinungen bekommen willst. Solche Leute, die das tun, gibt es ja - nennen sich Veganer...

nonamd 
Fragesteller
 24.09.2020, 14:46

Naja die essen aber auch noch vieles verarbeitetes.

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Urlewas  24.09.2020, 21:33
@nonamd

Davon, dass die Sachen nicht verarbeitet werden sollen, war keine Rede in der Frage.

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Vielleich, wenn man viele verschiedene und vor allem die richtigen Pflanzen und Früchte isst. Es gibt doch einige Pflanzen, die Stoffe enthalten, bei denen man gar nicht denkt, dass sie auch in Pflanzen vorkommen. Vielleicht sind ja dann auch die ganzen Stoffe dabei, die man zum überleben braucht.

Ja, würde funktionieren. Veganer ernähren sich auch nur von Obst und Gemüse, und haben sogar eine höhere Lebenserwartung.

Woher ich das weiß:Recherche
nonamd 
Fragesteller
 24.09.2020, 14:47

Und wie kommt man da auf seine Kalorien ?

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DasLagerfeuer  24.09.2020, 14:50
@nonamd

Es ist ja nicht so, dass Obst und Gemüse keine Kalorien besitzen.

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WOAHHHjosiii  24.09.2020, 14:51

Nee. https://www.hna.de/gesundheit/weltvegantag-2018-veganer-leben-nicht-gesuender-seo-9505906.html

"In einer Analyse aus England aus dem Jahr 2016 wurden Personen, die sich vegetarisch ernähren, mit Personen, die eine pflanzenbetonte Mischkost mit geringen Fleischmengen bevorzugen, verglichen. Beide Gruppen unterschieden sich hinsichtlich der Sterblichkeit nicht."
"Man sollte dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, weil die Zufuhr mit herkömmlichen Lebensmitteln nicht sichergestellt werden kann. [...] Gegebenenfalls die Versorgung vom Arzt überprüfen lassen und generell bei Nährstoffmangel die Ernährung umstellen, Zusatzpräparate oder über angereicherte Lebensmittel die kritischen Nährstoffe zu sich nehmen, solange bis der Mangel behoben ist."
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