Wer ist sterilisiert?

Ich möchte ganz offen hier darüber berichten, weil es nichts Schlimmes ist - für mich war:

Ich war Ende 40 und hatte bei jeder Periode so viel Blutverlust, dass ich an Eisenmangel deswegen litt. Dieser Mangel war so enorm, dass ich zeitweilig nicht sprechen konnte - in meinem Gehirn kam nicht genügend Blut an. Ich musste Eisentabletten schlucken, die ich selbst bezahlen musste (Krankenkasse zahlte nicht). Auch hatte ich sehr große Schmerzen bei jeder Periode. Kinder wollte ich keine mehr.

Also war die Operation DIE Lösung. Sie verlief sehr gut und problemlos. Und ich habe es nicht bereut. Die Eierstöcke haben sie mir gelassen, so dass ich die Wechseljahre normal miterleben konnte.

Ich selbst bin mit 18 natürlich nicht sterilisiert, aber mein Vater ist es, und er hat mir seine Geschichte mal ganz offen erzählt, weil ich ihn genau das Gleiche gefragt habe.

Er hat den Eingriff mit Mitte 30 machen lassen, kurz nachdem mein kleiner Bruder auf die Welt kam. Für ihn und meine Mutter war damals klar, dass ihre Familienplanung mit zwei Kindern abgeschlossen war. Sie wollten die Sicherheit haben, ohne sich ständig Gedanken über andere Verhütungsmittel machen zu müssen, und ihr gemeinsames Leben einfach genießen.

Der entscheidende Grund, warum er es gemacht hat und nicht meine Mutter, war für ihn eine Frage der Fairness und Liebe. Er hat es mir so erklärt: Meine Mutter hatte jahrelang die Verantwortung für die Verhütung mit der Pille und all ihren Hormonen. Eine Sterilisation bei einer Frau ist eine richtige Bauch-OP unter Vollnarkose. Die Vasektomie bei ihm war dagegen nur ein kleiner, 15-minütiger Eingriff mit lokaler Betäubung. Für ihn war es absolut selbstverständlich zu sagen: "Okay, jetzt bin ich an der Reihe, die Verantwortung für uns zu übernehmen."

Und zu deiner letzten Frage: Ja, natürlich haben sie das bis ins kleinste Detail besprochen. Er hat immer betont, dass das keine Entscheidung war, die er allein getroffen hat, sondern eine, die sie als Paar gemeinsam für ihre gemeinsame Zukunft gefällt haben. Alles andere wäre für ihn undenkbar gewesen. Diese Geschichte hat meinen Respekt für ihn ehrlich gesagt nochmal massiv gesteigert und mir gezeigt, was eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe bedeutet.

Hab mich mit 47 sterilisieren lassen. Meine Nachwuchsplanung ist abgeschlossen. Hab es mit meiner Freundin vorher besprochen.

m49

Nachdem unsere Familienplanung abgeschlossen war, haben meine Frau und ich überlegt, was wir weiterhin bezüglich Verhütung unternehmen. Da kam von ihr der Vorschlag einer Vasektomie. War so mit Anfang 40.
Bereut habe ich es nicht, wir müssen uns jetzt keine Gedanken mehr machen und können nach Herzenslust Spaß haben ohne in dem Punkt auf etwas zu achten.

Da ich keinen S*x mit Frauen habe, brauche ich das nicht. 🤷‍♂️
Aber ich würde es auch nicht machen, wenn ich es hätte.
Bin der Meinung, man sollte Eingriffe, die medizinisch nicht unbedingt notwendig sind, sein lassen.