Wenn du das Leiden in der Welt beenden könntest, würdest du dafür deine Freiheit aufgeben?
9 Stimmen
9 Antworten
Würde ich niemals
Bei dieser Frage erinnere ich mich an ein Konzept aus den Film „ungly- verliere nie dein Gesicht“ (an der Stelle eine absolute Empfehlung)
In dem Film geht der Staat davon aus, dass der Mensch gefährlich ist, wenn er frei entscheiden kann und schafft deswegen eine Stadt, die hoch entwickelt ist und alle Bewohner durchgehend glücklich sind, aber dafür ihre Fähigkeit, eigenständig zu denken abgeben. Nach diesem Konzept würde es kein Leid mehr geben und alle wären glücklich, aber eben nicht mehr frei. Da soll jeder mal selber drüber nachdenken, der das hier liest: Würdet ihr in einer Lüge leben wollen, wenn es heißen würde, ihr wärt immer glücklich oder würdet ihr die bittere Realität bevorzugen?
Für beide Seiten gäbe es gute Argumente und ich kann es absolut verstehen, würde man die Lüge bevorzugen.
Ich sag's mal so wenn man eine „freie" Gesselschaft hätte würden sich die meisten Probleme in luft auflösen.
Nein.
Ich würde meine Freiheit nicht für den Rest der Welt opfern
Wer sich mit den Prinzipien des Lebens auseinandergesetzt hat, weiß, dass in einem auf evolutionsbiologischen Prinzipien aufgebauten Leben keine Leidensfreiheit erreichen läßt. Bedenke doch, dass der Wettbewerb um Nahrung, um Partner, um guten Wohnraum, um Anerkennung, Liebe, Entfaltungsmöglichkeit, um Weisungsbefugnis, um Besitz, Sicherheit, um Gestaltungsmöglichkeit für die Zukunft und noch vieles mehr grundsätzlich zu Gewinnern und Verlierern führen wird. Und für den Verlierer bedeutet dies praktisch immer auch ein Leidensmoment.
Folglich ist - noch nicht einmal hypothetisch - das Leiden in dieser Welt nicht auszuschalten.
Wenn in deiner Frage nun nach der Opferbereitschaft eines einzelnen gefragt ist, dann kann man ganz klar sagen, dass die Aufgabe der Freiheit eines Einzelnen das Wohl der vielen immer rechtfertigen würde. So zeigt ja auch die Geschichte, dass es immer Menschen gegeben hat, die unsterblichen Ruhm durch ihren Opfertod gewonnen haben. Und da du nicht einmal diese komplette Selbstaufgabe (Opfertod) forderst, sondern nur die Aufgabe der Freiheit, die ohnehin die meisten Menschen auf dieser Erde nicht haben, wäre sogar der von dir benannte Einsatz relativ überschaubar. Deine Frage wäre also immer mit ja zu beantworten - obwohl sie aus den erklärten Gründen unrealistisch bezüglich der Ausführung ist.