Weitere (persönlich forderndere) Arbeitsstelle wählen oder kürzere (monotonere) Arbeitsstelle?
Hallo,
ich (25,f) stehe vor einem kleinen Job-Dilemma und weiß nicht weiter.
Es bietet sich mir die Möglichkeit, in meinem Nachbarort (ich wohne auf dem Dorf), quasi 5 Minuten mit dem Auto und auch gut mit dem Fahrrad erreichbar, eine Stelle anzunehmen. Hier müsste ich unter der Woche allerdings immer mal wieder Abendschichten bis 20 Uhr einlegen (dementsprechend startet der Arbeitstag aber auch später).
Eine andere potenziell interessante Stelle (gleiches Gehalt), bei der ich feste Feierabendzeiten habe und vor 16 Uhr gehen kann, befindet sich allerdings weiter weg. Ich würde pro Fahrtweg 1 Stunde auf mich nehmen, sprich: 2 Std. Pendeln am Tag (sowohl mit der Bahn und im Anschluss mit dem Bus). Diese Stelle würde sich auf dem Lebenslauf deutlich besser machen und mich eher fördern.
Ein Umzug kommt nicht infrage.
Da ich in einem kleinen Nischenberuf arbeite, sind andere Stellen im Grunde mit 2 Std. Pendeln am Tag verbunden, die Stelle im Nachbarort wäre also ein Jackpot. Im Hinblick auf eine zukünftige Familie wäre diese Stelle auch perfekt, wegen kurzen Fahrtwegen und da die Kinder hier auch in die Kita oder zur Schule gehen können. Allerdings sagt mir mein Gefühl auch, dass ich vielleicht doch die weiter entfernte Stelle wählen sollte, um mich beruflich fortbilden zu können?
Eine "nahe" Stelle wäre lediglich in dem besagten Nachbarort vorhanden und die Stellenausschreibungen sind dort eher mau. Ich könnte auch diese Stelle erstmal annehmen und mich wegbewerben, sollte ich doch mehr Herausforderung benötigen, oder?
Wie würdet ihr euch denn entscheiden?
Ich habe das Gefühl, mich bei der Nachbarorts-Stelle stark nach der zukünftigen Familienplanung auszurichten. Wer weiß, ob ich überhaupt je eine eigene Familie haben werde. Allerdings wäre die "Jackpot"-Stelle im Nachbarort dann weg, wenn ich mich dagegen entscheide.
4 Stimmen
3 Antworten
Du bist erst 25, also noch sehr jung. Und wie du selbst schon richtig festgestellt hast - die Familienplanung steht jetzt ja noch nicht akut an, sondern ist nur ein noch sehr vager Plan für die Zukunft. Somit ist JETZT die Zeit, wo du dich beruflich etablieren und gut aufstellen solltest!
Und ja, dafür solltest du auch definitiv den längeren Fahrtweg auf dich nehmen. Zumal du bei der ersten Stelle von einem Auto schreibst, bei der zweiten aber nur von ÖPNV. Bist du da nicht vielleicht mit dem Auto dann auch wieder deutlich schneller, allein schon, weil da die Reibungsverluste durch Wege zu Haltestellen und Umstiege entfallen?
Es geht nicht um Karriere, sondern um genau diese Jobzufriedenheit. Dass du die in deinem weiteren Berufsleben behältst, weil du auf Stellen kommst, die dir genau das geben.
Mit jedem Jahr, was du im Beruf bist, wird dein Abschluss unwichtiger. Stattdessen geht es dann immer mehr um deine konkreten Berufserfahrungen, wenn es darum geht, für eine Stelle in Betracht gezogen zu werden. Umso mehr, wenn du eventuell eines Tages dann doch mal raus aus dem öD willst.
Warum kommt denn ein Umzug nicht in Frage? Der könnte die weiter entfernte Stelle perfekt machen. Wäre für mich gar keine Frage.
Ein Umzug kommt nicht infrage, da ich in einer Eigentumswohnung lebe, die ich nicht aufgeben möchte. Außerdem ist hier mein Lebensmittelpunkt, da meine Familie und Freunde an diesem Ort leben.
Ich würde die Stelle nehmen, die am Besten zu Deinet jetztigen Situation am Besten passt . Mit dem Auto bist Du ja Gott sei Dank mobil und felxibel.
Da ich im öffentlichen Dienst arbeite, ist "Karriere machen" nicht wirklich drin. War auch nie mein Ziel. Die 2. Stelle würde mich zwar mehr herausfordern, aber eher im abwechslungsreicheren Sinne, als dass ich mir "Skills" aneigne. Und die 2. Stelle ist mit den Öffentlichen besser zu erreichen, als mit dem Auto.