Soziale Berufe oft schlecht bezahlt und gleichzeitig sehr anspruchsvoll?

Definitiv. Vorallem Erzieher und Menschen in der Pflege bekommen viel zu wenig Gehalt für die Arbeit, die sie täglich tun.

Ich kann nicht beurteilen wie anspruchsvoll sie sind, aber sie sind viel zu schlecht bezahlt, dafür daß sie zu den wichtigsten Berufen zählen die wir haben.

Ja, leider auf der Fall.

Ich finde mittlerweile den Verdienst gar nicht mehr so schlecht.

Als ich 2014 z.B. als Physio angefangen habe, habe ich 10,5 Brutto als Stundenlohn gehabt. Das war unverschämt wenig. In einigen Praxen der Region kam man auf 12, aber mehr war kaum möglich. Mittlerweile kommt man in der gleichen Region sehr gut auf um die 20 Euro Brutto. Das ist jetzt nicht so schlecht. (Beides ohne Fortbildung, ohne Berufserfahrung). Ich selbst bin in der selben Entgeltklasse wie Pflegefachkräfte. Also ich bin mit meinem Lohn zufrieden, die meisten der pflegerischen Kollegen bei uns sind ebenfalls zufrieden. Dort kommen zudem noch Zuschläge in top. Wenn man das mit anderen dreijährigen Ausbildungen vergleicht, dann ist der Verdienst mittlerweile echt ok. Neulich eine Stellenanzeige an einer Bäckerei gesehen. "Wir suchen Angestellte (Bäcker, Verkäufer etc)". Verdienst BIS 16,5 Brutto. Und was "bis" heißt was man ja. Da liegt eine Pflegehilfskraft mit einjähriger Qualifizierung drüber und selbst eine ungelernte Hilfskraft liegt kratzt da dran bzw. liegt je nach Unternehmen eben auch drüber. Und das war dort eben das Maximum.

Wenn ich mir meinen AG anschaue, dann ist man mit einer dreijährigen Ausbildung im pflegerischen oder therapeutischen Bereich mindestens in der E7. Handwerk, klassische Verwaltung sind alle darunter. Obwohl die Ausbildungen ebenfalls dreijährig sind.