Sind Blumen einfach mutierte Blätter?
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Blumen sind erst entstanden als es fliegende Insekten gab, die als Werkzeug zur Befruchtung dienten, denn vorher gab es auch schon Landpflanzen, aber die brauchten keine Blüten weil sie sich durch den Wind mit herumfliegenden Pollen befruchten ließen. Solche gibt es heute auch noch, nämlich alle Grasarten einschließlich Getreide.
Der Unterschied zwischen einem Blatt (grün) und einer Blüte (alle möglichen Farben und Muster dazu) besteht aus mikrometergroßen Oberflächenstrukturen, die das Licht unterschiedlich brechen, das ist keine Farbe die eine Blüte bunt macht, sondern einfach nur eine geringe Veränderung auf der Oberfläche.
Auch der Nektar den viele Blüten produzieren um sich für bestäubende Tiere besonders interessant zu machen ist nur eine evolutionäre Weiterentwicklung, nämlich mit Zucker eingedickter Pflanzensaft, der durch Drüsen ausgestoßen wird.
Und der Duft ist in Wahrheit der Eigengeruch der Pflanze, auch hier durch Zucker künstlich verstärkt, obwohl Insekten meistens einen fabelhaften Geruchssinn haben und diesen Zusatz gar nicht bräuchten um die Blüte zu finden. Das merkt man an frostfreien Tagen im Winter in Wäldern oder Parks wenn es plötzlich nach Blüten duftet obwohl in dieser Jahreszeit weit und breit nichts mehr blüht - es ist das verrottende Laub der Pflanzen, das die Eigengerüche der Pflanzen freigibt.
Tatsächlich sind oftmals in den Blütenblättern andere Pigmente als Chlorophyll. Bei blau und weiß kann es oft die Struktur sein. Jedoch ist Struktur jetzt generell nicht so farbgebend wie Anthocyane und co.
Farbstark und matt wie das Rosenblatt Da ist das Prinzip in Kurzform erklärt. Pigmente bleiben vorhanden auch wenn man den Träger zermatscht, aber wenn man eine Rosenblüte zermatscht hat man nur einen leicht bräunlich-wässrigen Saft, da ist nix mehr mit leuchtendem Rot oder Gelb oder anderen Farben. Chlorophyll macht sattes Grün, kennt man von jedem Smoothie mit Spinat drin, aber damit die Farben der Oberflächenstrukturen besser rausleuchten, haben die Pflanzen irgendwann auf das Chlorophyll speziell auf den Blütenblättern verzichtet, es hat sich an diesen Stellen zurückgebildet.
So sind sie wahrscheinlich entstanden. Da sie Überlebensvorteile bieten und am komplexen Pflanzen-Sex teilhaben und weil die Evolution faszinierend ist, würde ich das aber nicht unbedingt mit dem Wort "einfach" herabwürdigen.
Blüttenblätter können unglaublich schön sein.
In vielen Fällen lässt sich auch erkennen das (Blüten)Blätter unentschlossen sind bzw. Zwischen den zwei Zellarten schwanken usw. (Z.b bei Tulpen, Rosen, vielen Schnittblumenzüchtungen, oftmals grünblühende züchtungen usw...)
Fun Fact: Honigbienen gab es schon vor Entwicklung von Blütenpflanzen. Wovon die sich ohne Nektar ernährt haben? Von Honigtau, oder unfein ausgedrückt: süßer Blattlauskacke. Daraus entsteht bis heute der sogenannte Waldhonig, weil es in finsteren, dichten Wäldern die nicht viel Sonnenlicht bis auf den Boden lassen, auch kaum Blühpflanzen gibt, aber Blattläuse gibt es überall wo es süßen Pflanzensaft zu saugen gibt. Und die gibt es schon viel länger als Honigbienen.