Kennt ihr das, daß ein öffentliches Ereignis, eine Katastrophe, nix in euch auslöst?

Wenn etwa ist, will ich helfen. Sich aufregen lähmt nur. Beim Hochwasser an der Ahr, da muss man kalt bleiben, oder du wirst nicht mehr helfen können. Was mich aber aufregt, dass man trotz Fernsehauftritt nicht ernst bleiben kann und sich als Lachsack aufspielt. Solche Leute müssen lernen, besonders wenn man Kanzler werden will, mal 20-30 Minuten ernst zu bleiben. Ich habe Leuten auch die Hand gehalten und Trost gespendet. Aber es muss mich kalt lassen, dass ich helfen kann.

Mal so, mal so.

Heute Abend auf der Betriebsweihnachtsfeier. Beste Laune, vollgefressen, schöner geschmeidiger Abend.

Dann sitzt man im Auto und hört die Nachrichten aus Magdeburg. Wochenende, Weihnachtsmarkt, die Menschen sicherlich freudig, gut gelaunt mit der Familie beim Glühwein den Abend ausklingen lassen. Dann kommt da so ein Monster im Auto und rast mit Karacho da rein.

Dann Fernseher an und man sieht die Bilder dazu.

Grausame Welt

Ja, erst gestern passiert. Aber nur, weil ich beschäftigt war. Heute hab ich nochmal drüber nachgedacht und fast geheult.

Der Grund dafür ist, dass sich das Ereignis nicht in deiner "Monkey Sphere" befindet.

Von Primaten abgleitet, sollen Menschen eine Blase von ca. 150 Mitmenschen haben die er persönlich kennt und eine nähere Bindung zu hat. Wenn einer dieser Personen etwas passiert, empfindet er das als viel eher schlimm. Und umso näher die Person steht, desto heftiger.

Bei einem Flugzeugabsturz der irgendwo fernab passiert ist und man niemanden an Bord persönlich kannte, weiß man zwar moralisch, dass das ein schlimmes Ereignis ist, aber es berührt einen nicht in gleichem Maße als wenn da jemand drin gesessen hätte den man kannte.

Und das ist scheinbar absolut normal.

Oder um mit einem Zitat abzuschließen: "Der Tod eines einzelnen ist eine Tagödie, der Tod von Millionen nur Statistik."

Wenn ich davon etwas mitkriege, lässt es mich nicht unberührt. Je nachdem, was passiert ist.