Findet ihr es gut wenn ich dem Bewerber sage der als vollzeit bei mir als Kellner arbeiten will dass es anstrengend wird und er es nicht entspannt sehen soll?


23.12.2024, 18:44

Habe ich den Bewerber nun verschreckt?

Du hast recht 60%
Unrecht 40%

10 Stimmen

4 Antworten

Du hast recht

Es ist nötig, die Realität darzustellen, denn Du willst keine Weichlinge, die nach zwei Stunden schon schlappmachen und Worklifebalance stöhnen. Viel Personalwechsel ist in keinem Gewerbe gut und schon gar nicht, wenn die Geldquelle - nämlich Deine Kunden - das ausbaden müssen.

Vielleicht hast Du Glück und es ist sein Traumjob.

Es gibt ja Leute, die sind Kellner mit Leib und Seele. Und die versuchen, entspannt zu bleiben, auch wenn es anstrengend wird. Und wenn er so einer ist, wäre es doch das beste, was dir passieren könnte.

Dass meine Arbeit teilweise sehr anstrengend ist, bedeutet doch nicht, dass ich sie nicht mag, im Gegenteil.

Stress auf Arbeit entsteht nicht, weil die Arbeit anstrengend ist (gut, vielleicht dann, wenn sie so anstrengend ist, dass es nicht mehr zu ertragen ist). Stress auf Arbeit entsteht, wenn die Stimmung und Kommunikation nicht gut ist, wenn keine Wertschätzung da ist, wenn der Chef nicht hinter einem steht, wenn die Bezahlung teamintern nicht gerecht ist, wenn das Geld einfach zu wenig ist.

Und mal Hand aufs Herz: Die Vorstellung, einen Kellner anzustellen, der sich über Trinkgeld NICHT freut und den das NICHT motiviert, ist schon a bissl weltfremd, oder?

Ihr solltet als allererstes mal Eure Arbeitsbedingungen ändern. Scheinbar habt ihr aus Corona nichts gelernt, als Euch alle "Fachkräfte" in die Industie davongelaufen sind.

Zahlt Euren Kellnern 5.000 Euro pro Monat und gebt 30 Tage Urlaub und einen 7 Stunden-Tag. Dann werdet ihr genügend Fachkräfte finden.

Mit so mittelalterlichen Arbeitsmethoden geht die Gastronomie doch kaputt, habt ihr das noch nicht gemerkt?

Unrecht

Gastronomie ist meistens stressig, aber wenn man den Beruf liebt und das Team stimmt, kann es auch entspannend und spaßig sein.

Ich finde, man bekommt den Kopf immer gut frei.

Die Frage ist halt, wie er entspannend definiert.

Klar kannst du ihm das sagen, aber es klingt wie ne Unterstellung.