Die NZZ schrieb u.a. da:
Die Moderne hat Gott für tot erklärt und sich damit ihres transzendentalen Obdachs beraubt. In den modernen westlichen Gesellschaften bekennen sich jedoch nur wenige Menschen zum Atheismus. Die Krise der Kirchen besagt nichts über das Bedürfnis nach Religiosität. Die moderne Esoterik bewirtschaftet die brachliegende Religiosität. Doch anders als in den traditionellen Kirchen gibt es weder Beitritt noch Ausgrenzung, und statt des Mitmenschen steht das eigene Ich im Zentrum.
Arbeitslosigkeit, Rechtsradikalismus und Aberglaube - das waren aus der Sicht der DDR die Grundübel des Westens. Karl Marx hatte die Religion bekanntlich als «Opium für das Volk» gedeutet, ein Betäubungsmittel, mit dem die ausgebeuteten Massen sich das Dasein erträglich machten. In dieser Optik präsentieren sich auch die wechselnden Trends der Esoterik als Zerfallserscheinung:
Wer die Versklavung und die Habgier des Kapitalismus nicht mehr aushielt, flüchtete sich ins Kartenlegen oder suchte Trost in fernöstlichen Weisheiten.
Wie sieht EURE transzendneztale "Behausung" aus ?