Wie bringt man ein Buch raus?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bitte beachte mal den kleinen Unterschied:

"Wie kann ich mein Buch veröffentlichen? Ich habe ein Buch mit einem Volumen von 550 Seiten verfasst. Wie finde ich jetzt einen Verleger, (Komma) mit dessen Hilfe ich das Werk veröffentlichen kann? Dass (zwei "s") ich erst 16 Jahre alt bin, macht die Sache nicht leichter. Wer kann mir bitte weiterhelfen?"

Ich gehe deswegen jetzt einfach davon aus, dass dein Buch selbst eleganter geschrieben ist als deine obige Frage, denn ansonsten sorgt dein Manuskript eventuell für den einen oder anderen Heiterkeitsausbruch im Verlagshaus, aber nicht für einen Autorenvertrag.

Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen allerdings grundsätzlich für einen neuen Autor höchstens rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein reiner Hobby-Autor ist, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung. Und solange du eben noch minderjährig bist, sind alle geschäftlichen Aspekte über deine Eltern zu regeln.

Es gibt nun drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:

Möglichkeit eins: Die allerschwierigste: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema in ihrem Sortiment bedienen. Das ist jetzt deine Aufgabe. Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks zu. Diese muss komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in den "Rundordner" .

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterher telefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten - und gehen daher eher etwas "genervt" an neue Projekte). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich entweder bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du direkt gewarnt bist:

Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernst genommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese "Verlagshäuser" erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier.

Good Luck!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor
Marie4456 
Fragesteller
 14.02.2023, 13:23

Das Buch wurde dreimal überlesen und auf Rechtschreibung korrigiert

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Petekramer  15.02.2023, 12:25
@Marie4456

Das ist auf jeden Fall eine Menge wert. Wer hat korrigiert? Ein Deutschpauker oder Germanist? Dann dürfte die Sache weitestgehend safe für Dich sein. Den Rest bitte einfach so beherzigen, wie oben in der Antwort beschrieben. Ich wünsche "good luck" und viel Ausdauer! Vielleicht klappt' s ja!

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Marie4456 
Fragesteller
 15.02.2023, 12:35
@Petekramer

Es wurde einmal von meiner Schwester korrigiert die selbst Autor ist, einmal von meinen Deutschlehrer und von den Deutsch Professor von meiner Schwester

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ItzzMicha  15.02.2023, 04:06

Junge was für eine arrogante antwort

Die ist 16 nimm maln stock ausm ar5ch xD

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Petekramer  15.02.2023, 09:43
@ItzzMicha

Deine oberflächliche Auffassung tut mir leid, doch hier geht es um eine beabsichtigte Buchveröffentlichung, nicht um einen Schulaufsatz mit dem Titel "Mein schönstes Ferienerlebnis". Bedeutet: Das Alter der Autorin ist dabei "grad egal" - entweder ist sie eine Art literarisches Wunderkind und damit eben fit in Wort und Schrift. Oder sie ist es eben nicht. Kein Verlagshaus ist allerdings bereits, aus reiner Nettigkeit eine holperig geschriebene Fleißarbeit zu veröffentlichen, nur weil die Autorin erst 16 ist. So funktioniert das halt nicht. Du kannst das gut mit dem Musikbusiness vergleichen: Ein minderjähriger Anfänger auf der Gitarre, der mit Müh und Not drei Akkorde sauber greifen kann, sollte sich zunächst ebenfalls vom Traum verabschieden, in einem ausverkauften Stadion aufzutreten. Aber was nicht ist, kann ja durchaus noch werden! Übung, Training und Ausdauer sind der Schlüssel.

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Petekramer  15.02.2023, 12:24
@ItzzMicha

Das ist auf jeden Fall eine Menge wert. Wer hat korrigiert? Ein Deutschpauker oder Germanist? Dann dürfte die Sache weitestgehend safe für Dich sein. Den Rest bitte einfach so beherzigen, wie oben in der Antwort beschrieben. Ich wünsche "good luck" und viel Ausdauer! Vielleicht klappt' s ja!

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Herzlichen Glückwunsch zu deinem großen Erfolg, ein Buch mit 550 Seiten zu schreiben, besonders in deinem jungen Alter!

Wenn du dein Buch veröffentlichen möchtest, kannst du es selbst machen oder einen Verlag suchen. Bei Selbstverlag (Self-Publishing), Amazon KDP oder Books on Demand ist eine gute Option. Du kannst dein Buch als E-Book oder Taschenbuch dort hochladen und weltweit verkaufen. Du lädst dein Buch hoch und es wird gedruckt, sobald jemand es kauft. Du behältst die Kontrolle und verdienst mehr pro verkauftem Buch.

Wenn du einen traditionellen Verlagsweg bevorzugst, kannst du dein Manuskript an verschiedene Verlage schicken. Achte darauf, ihre Anforderungen und Richtlinien zu lesen und zu befolgen. Das Erreichen eines traditionellen Verlags ist jedoch in der Regel schwieriger und zeitaufwändiger, da sie viele Manuskripte erhalten und nur eine begrenzte Anzahl davon veröffentlichen.

Egal welchen Weg du wählst, das Buchcover ist super wichtig. Es ist das Erste, was die Leute sehen und es kann den Unterschied ausmachen, ob jemand dein Buch kauft oder nicht. Als professionelle Buchcover-Designerin kann ich dir dabei helfen, ein tolles Cover zu gestalten, das die Aufmerksamkeit der Leser auf sich zieht. Schau mal auf meiner Webseite vorbei: https://www.dianas-designstudio.com/. Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

1.) Du kannst dein Buch zur Veröffentlichung bei verschiedenen Seiten im Internet hochladen, z.B. bei...

  • Wattpad
  • Fanfiction
  • Belletristica

Das sind Seiten, wo Tausende (junge) Autoren ihre Bücher und Geschichten veröffentlichen, sich austauschen und erste Erfahrungen als Autor sammeln.

2.) Du kannst du dein Buch selbst veröffentlichen als Selfpublishing Buch / eBook, z.B. über Portale wie:

  • Book on Demand
  • epubli
  • Neobooks
  • Bookrix
  • Amazon Kindle KDP

3.) Wenn du irgendwann...

  • mehr Bücher geschrieben hast,
  • Erfahrungen gesammelt hast,
  • Erfolge hast bei Wattpad &Co
  • vielleicht sogar Erfolge hast mit Selfpublishing eBooks
  • erfolgreich bei Nachwuchs-Autoren-Wettbewerben teilgenommen hast
  • ...

...dann kann es vielleicht sein, dass irgendwann einmal ein seriöser Verlag Interesse haben könnte an dir und deinen Werken. Aber bis dahin ist ein weiter Weg, den nur wenige schaffen.
Sogar solche Genies wie Astrid Lindgren und J.K.Rowling haben es in ihren ersten Jahren als Autorinnen nicht geschafft, dass ein Verlag ihre Werke akzeptiert hat und ihre Bücher in die Buchhandlungen gekommen sind.

4.) Zum Schluss noch eine wichtige Warnung:
Pass auf, dass du nicht an einen der betrügerischen Pseudo-Verlage gerätst!
Die nutzen die Situation, dass so viele Autoren verzweifelt einen Verlag suchen, rücksichtslos aus und zocken unerfahrene Autoren ab.
Die geben sich aus als seriöser Verlag und machen den Autoren große (falsche) Versprechungen über den (angeblich) erwarteten Erfolg des (angeblich) supertollen Buchs.
Letztendlich wird der Autor abgezockt durch versteckte Kostenfallen im Kleingedruckten des Vertrags und am Ende bleibt er sitzen auf hohen Kosten (im 5-stelligen Bereich) und Kisten voller Bücher, die niemand haben will.