Warum wurde Raymond Franz, ein Mitglied der „Leitenden Körperschaft“ der Zeugen Jehovas ausgeschlossen? Raymond Franz, ein ehemaliges Mitglied der Leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas, wurde 1981 ausgeschlossen, weil er sich kritisch mit der Organisation auseinandersetzte und Fragen zu ihrer Lehre und Praxis stellte.
Hintergrund seines Ausschlusses
1. Zweifel an zentralen Lehren
• Franz stellte fest, dass viele Lehren der Wachtturm-Gesellschaft nicht auf einer klaren biblischen Grundlage beruhten, insbesondere das Konzept der „Generationenlehre“ (die besagte, dass Menschen, die 1914 lebten, noch das Ende erleben würden).
• Er hinterfragte auch die Autorität der Leitenden Körperschaft und ob sie tatsächlich Gottes „Kanal“ auf Erden sei.
2. Kritik an der Organisation
• Während seiner Zeit in der Leitenden Körperschaft stellte er fest, dass viele Entscheidungen auf Organisationsinteressen statt auf biblischen Grundsätzen basierten.
• Er war besorgt über den dogmatischen und autoritären Stil der Führung.
3. Kontakt mit „Abtrünnigen“
• Nach seinem Rücktritt aus der Leitenden Körperschaft (1980) zog er nach Alabama, um sich um seinen kranken Vater zu kümmern.
• Dort hatte er Kontakt mit einem ehemaligen Zeugen Jehovas, der als „Abtrünniger“ galt.
4. Ausschluss unter fadenscheinigen Gründen
• Offiziell wurde er wegen „Abtrünnigkeit“ ausgeschlossen, doch der formale Grund war, dass er mit einem ausgeschlossenen Ex-Zeugen zusammen eine Mahlzeit eingenommen hatte – ein Regelverstoß in den Augen der Organisation.
Folgen und Bedeutung
• Nach seinem Ausschluss schrieb Franz das Buch „Der Gewissenskonflikt“, in dem er seine Erfahrungen schilderte und die Lehren der Zeugen Jehovas kritisch hinterfragte.
• Sein Fall zeigte, dass selbst hochrangige Mitglieder der Organisation keine abweichenden Meinungen äußern durften, ohne ausgeschlossen zu werden.
Sein Ausschluss machte deutlich, wie rigide und intolerant die Wachtturm-Gesellschaft gegenüber interner Kritik ist. Was hältst du von seiner Geschichte?