Pretérito Perfeto und 2. Person Plural finden in Lateinamerika keine Anwendung. Ansonsten kann man sagen, dass Madrilenen in etwa doppelt so schnell wie Mexikaner reden und es eben auf beiden Seiten vereinzelt Begriffe gibt, die man nicht so kennt.
Mexikanisches Spanisch holt sich zudem viele neure Wörter aus dem Englischen (Spanglish), wobei in Spanien Spanglish allenfalls im Homosexuellen-Millieu hipp wäre.
Was sich am meisten unterscheidet ist die Umgangssprache. Ein alltäglicher Satz unter Freunden ist in Mexiko völlig anders als in Spanien und auf Kuba und Argentinien ebenso verschieden, dass fast kein Wort übereinstimmt.
Aber: trotz allem können alle Spanischsprecher sich hervorragend miteinander unterhalten. Man verzichtet einfach auf Umgangssprache, spricht (relatives) Hochspanisch und kennt sowieso die typischsten Begriffe aus den jeweiligen Ländern. Man darf nicht vergessen, dass zwischen allen spanischsprachigenen Ländern ein reger Kulturaustausch besteht. Sei es musikalisch (Sommerhits, Salsa, Rumba in Spanien und der Karibik, Ibiza, Enrique Iglesias...), künstlerisch (Kino: spanische, mexikanische, kolumbianische und argentinische Filme werden international gezeigt; ohne "Übersetzung") ja auch auf ökonomischer Ebene (die meisten spanischen Konzerne sind auch in Lateinamerika vertreten, Spanien ist nach den USA Topinversor in Lateinamerika) und Sport (z.B. Fußballspieler, aber selbst Stierkämpfer, die im Winter in Mexiko auftreten, im Sommer in Spanien).
Zudem sind Spanischsprecher meist sehr kommunikativ. D.h. es kommt keinem auf die Form an, man hat die gleiche Kultur, versteht sich schon so und teilt auch viele Themen. Den Rest kann man sich zusammenreimen oder man fragt eben nach.
Übrigens weiß ein Bayer auch nicht, was ein Alsterwasser ist. Dort heißt es Radler, man sagt Grüß Gott und nicht "Tag" oder "Moin". Das würde trotzdem jeder verstehen. Ebenso wenn Spanier etwas guay finden, Mexikaner padre, Argentinier divino, Kolumbianer chevere usw. usf.