Was meinst Du, wie oft es vorkommt, dass Arbeitgeber die Lohnsteuer grob falsch zu niedrig berechnen? Vernachlässigbar selten kommt das vor.
Der Fall, dass ich nicht abgabepflichtig bin, die Lohnsteuer aber zu niedrig berechnet wurde, tritt faktisch kaum ein. Sehr viel eher ist es aber aus systematischen Gründen umgekehrt der Fall, es wurde zu viel Lohnsteuer einbehalten (nicht 12 Monate gearbeitet, Einmalzahlungen erhalten u.a.). Für diese Fälle ist es sogar noch viel mehr Service, wenn die Erstattung automatisch kommt.
Bei der Rente wird die Steuer nicht einbehalten, recht viele Rentner müssten daher eigentlich eine Steuererklärung machen. Diese aus Bequemlichkeit, Unkenntnis oder Angst vor Nachzahlung nicht zu machen führt nur dazu, dass Jahre später gesammelte Nachzahlungen fällig werden inkl. Zinsen und schlimmerem, wie man in diversen Beiträgen hier periodisch nachlesen kann. Ergo auch für Nur-Rentenbezieher eine echte Erleichterung. Es müssen in Summe nicht mehr Leute nachzahlen, sondern die, die nachzahlen müssen, müssen am Ende weniger zahlen, nämlich weniger Nebenleistungen wie Zinsen und Verspätungszuschläge.
Alles schimpft ständig über die überbordende Bürokratie. Dann gibt es eine m. E. wirklich tragfähige Idee, diese zu reduzieren und dann ist es auch wieder nicht recht.
Ich weiß auch nicht, wo die Vorstellung herkommt, das Finanzamt interpretiere Daten nach Gutdünken. "wie es ihn passt" Die Steuergesetze haben nur sehr wenige Ermessensspielräume. Im Grunde könnte sich jeder das Gesetz hernehmen und seine Steuer danach selbst berechnen, denn es ist alles festgelegt.
Und ja, lesen und verstehen ...