Früher hat sich das Gerücht ja hartnäckig gehalten, dass Hunde sich nicht mehr an den alten Besitzer erinnern, weil sie eben ein Kurzzeitgedächtnis haben, sagte man so.
Ich fand das schon immer Humbug.
Zwei Beispiele:
Unsere Hündin Shila kam mit 1,5 Jáhren zu meinem Freund. Er fand sie bei seiner Arbeit, er ist Heizungsmonteur. Sie war in einem Kellerraum eingesperrt, dort auch noch an der Kette angebunden. Total abgemagert, hat Schrauben und Nägel gefressen.
Er legte der Frau 200 Euro auf den Tisch. Die Frau weinte und wußte genau was los ist. Sie erzählte das ihr mann Alkoholiker sei und im Moment in U-Haft. Sie wäre total überfordert mit allem.
Mein Freund nahm Shila ohne weitere Worte mit. Man sollte meinen, dass dieser Hund einen völligen Knacks hat. Aber sie ist der liebste und bravste Hund, den man sich vorstellen kann.
Dann, vor ein paar Monaten, ich war mit den Hunden im Garten, fingen alle an zu bellen und liefen ans Tor, sogar Shila. Die eigentlich gar nicht bellt. Da wunderte mich da aber noch nicht. Aber plötzlich fing Shila an zu fiepen und kam zu mir und setzte sich hinter mich, voller Angst irgendwie. da wiurde ich hellhörig und schaute durch den Schlitz im Tor. Und wer stand da?? Das ehemalige Frauchen. Sie wolle mal nach Shila schauen, wie es ihr geht. Ich sagte, dass es ihr gut geht, sie aber gerade voll Angst hat und ich es nicht gut finde, sie rein zu lassen. Die Frau schaute auch durch en Schlitz und sah Shila. Sie fing an zu weinen und sagte, dass es ihr so leid tut. Aber sie verschwan dann.
Das zweite Beispiel ist der Hund meines Vaters. Früher war der kleine Racker fast jedes Wochenende bei mir zur Pflege. Dann ist mein vater etwas weiter weg gezogen und wir haben uns seltener gesehen, machmal sogar nur alle halbe Jahre mal. Aber wenn der Hund mich dann sieht, ist Ramba Zamba angesagt. Er flippt regelrecht aus und bleibt den ganzen Besuch lang bei mir. Trotzdem geht er freiwillig mit meinem vater mit, wenn es nach Hause geht.