Weil es die Deutschen nicht gestört hat. Sie fühlten sich grundsätzlich in ihrer überwiegenden Mehrheit, mit den Nazis solidarisch, da sie selbst ja in ihrer überwiegenden Mehrheit vor 1945 auch Nazis waren und da sich ja die Diskriminierung und Verfolgung und die Morde nicht gegen sie gerichtet hatten, daher war es ihnen egal...
Mich wundert es ehrlich gesagt auch, wie man mit so vielen frei herum rennenden Massenmördern (es gab mind. 100'000 Massenmörder, und nur sehr wenige wurden verurteilt) in der Nacht gut schlafen kann...
Aber die Deutschen schienen damit kein Problem zu haben.
Adenauer hat praktisch als ersten Verwaltungsakt die "Entnazifizierung" abgebrochen, und er hat die Verfolgung von den eigentlichen Verbrechern ziemlich aktiv behindert und blockiert. Er wollte das nicht.
Uebrigens war auch der viel gelobte Richard von Weizsäcker nicht unbedingt für die Strafverfolgung von Nazi-Verbrechern: sein eigener Vater hatte ja Deportationsbefehle für Tausende von Juden aus Frankreich und Holland unterzeichnet. Er war dafür in Nürnberg verurteilt worden, und Richard fand das sehr, sehr "ungerecht"... Also bis weit in 80er Jahre waren in Deutschland Leute an den Schalthebeln, denen jegliches Unrechtsbewusstsein fehlte...