Es geht nicht um mein Kind, sondern um meinen Neffen. Ich versuche meine Sorgen kurz zu fassen. Die Eltern haben schon ein schwerst geistig behindertes Kind (offizielle Diagnose laut Eltern Autismus) im Alter von fast 12 Jahren. Der kleine ist aktuell 3 J 4m und ich habe ihn das letzte Mal gesehen noch im Sommer. Mein Mann an seinem 3. Geburtstag.
Bereits da hatte mein Mann mich darauf angesprochen, dass der kleine wohl regressiert, da sich zur fehlenden Sprachentwicklung leider noch Symptome entwickelt haben, die auf eine schwerwiegende Behinderung hindeuten.
Letztens habe ich den Kleinen wieder gesehen und natürlich bewusst auf sein Verhalten geachtet. Ich habe mich lange damit beruhigt, dass der kleine eventuell eine verbale Dyspraxie hat oder ähnliches hat und könnte natürlich damit leben, wenn er einfach nie das Sprechen lernen würde, aber normal intelligent wäre.
Aber seit unserem letzten Treffen habe ich gemerkt, man muss der Wahrheit in die Augen schauen und es einfach akzeptieren. Ich zähle später auf, was mir alles aufgefallen ist, möchte aber vorher sagen, dass es mir wahrscheinlich einfach schwer ist seine Behinderung zu akzeptieren.
Den Älteren habe ich schon behindert kennengelernt, ich musste also nichts akzeptieren. Als mein Mann und ich uns kennenlernten, war er fast 2 und so schwer beeinträchtigt, dass man eigentlich recht bald wusste, wohin die Reise geht.
Beim Kleinen bin ich lange davon ausgegangen, dass er gesund ist, Interesse gezeigt, auch meinen Kindern beigebracht dass es ihr Cousin ist und sie mögen ihn auch. So richtig klar wurde es aber bei ihm wie gesagt um den dritten Geburtstag, dass er nicht nur eine Sprachstörung hat sondern mehr.
Es ist so schade, denn das würde bedeuten, die Eltern haben kein gesundes Kind, und werden nie eins haben. Mein Mann hat nur einen Bruder, mein Bruder plant keine Kinder hat andere Prioritäten im Leben, somit wäre er mein einziger Neffe und Cousin meiner Kinder. Aber es ist so schrecklich das mitzuerleben. Ich könnte heulen.
Das erste habe ich ja schon genannt. Der Kleine kann bis heute nicht sprechen (Mama habe ich von ihm gehört), auf vorsichtige Nachfrage von meinem Mann sagte sie auch dass er Zitat "auch nicht spricht", er läuft manchmal auf Zehenspitzen, laut meiner Kinder wedelt er mit den Händen (habe es selbst nicht gesehen), reagiert auf seinen Namen, aber würde sagen so 50/50, oft ignoriert er Menschen einfach, viele Aufforderungen ignoriert er ebenfalls oder nur leichte nach mehrmaligem wiederholen (laut Eltern versteht er). Er kann nichts Normales spielen: Kein Puzzle, Lego, malen oder andere Sachen, die Kinder in dem Alter gerne machen.
Er war die ganze Zeit dabei irgendwelche Schränke ausgeräumt und mit einem langen Gegenstand auf alle möglichen Gegenstände geschlagen. Wurde von seiner Mutter mehrmals aufgefordert nicht zu schlagen, als er in der Nähe meiner Tochter war, also ist sowas wohl in Gegenwart anderer Kinder passiert. Ist bis heute nicht trocken, braucht 24/7 eine Windel und kann auch nicht irgendwie nonverbal mitteilen dass er die Windel voll hat. Kann keinen Stift halten und malen, sondern hält den mit der Faust und kritzelt wie man es von Babys oder unter 2 jährigen kennt.
Was mich am meinem erschrocken hat seit dem Regress zwischen letztem Sommer und jetzt sind Stimming (Zehenspitzengang und Hände wedeln) und lautieren gekommen. Er "sagt" immer die selben Silben, in gleicher Reihenfolge, gleicher Intonation, einfach vor sich hin, immer wieder hunderte Male.
Auf Nachfrage was nachsprechen, auch sehr leichte Wörter die sogar 1 jährige können kann er leider nicht. Wenn er von seinen Eltern was gefragt wird reagiert er oft nicht, auch nicht auf fragen die ein nonverbales Kind theoretisch mit Kopfschütteln oder nicken beantworten könnte. Generell wirkt er niemals wie ein 3 jähriger, sondern wie frisch 1 geworden.
Unten weiter passt leider nicht rein!