Ist es wirklich so schlimm, wenn man sich am Anfang einer Beziehung praktisch täglich sieht / im selben Bett schläft?

Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben in einer gesunden Beziehung. Meine Freundin und ich wollen uns eigentlich praktisch jeden Tag sehen. Bisher wurde es keinem von uns langweilig. Streit? Hatten wir nicht einmal ansatzweise.

Das geht jetzt seit circa 3 Monaten so. Allerdings habe ich etwas Angst, denn rational ziehe ich in Erwägung, dass die Lust aufeinander vergehen kann, wenn man sich so oft sieht. Ich weiss: Sieht man sich mal ein paar Tage nicht, ist die Freude umso grösser, wenn man sich dann wieder sieht.

--> Wäre es sinnvoll, zu schauen, dass es gar nicht erst so weit kommt, dass wir uns langweilig werden, indem wir unsere gemeinsame Zeit schon jetzt begrenzen? Oder können wir es auch geniessen, so lange es schön ist und erst dann, wenn wir merken, es flacht ab, handeln?

Was wir bereits jetzt unternehmen, damit es nicht abflacht

To be honest: Ich merke schon jetzt, dass es nicht mehr GANZ dasselbe ist wie am Anfang. Es ist aber immer noch schön. Ausserdem habe ich realisiert, dass ich mein restliches Umfeld begonnen habe zu vernachlässigen. Dem halte ich jetzt entgegen, indem ich mehrere Tage die Woche mit Freunden etwas mache. Im Anschluss schlafen meine Freundin und ich aber dann doch zusammen.

Auch ist uns aufgefallen, dass zusammen kochen und Serien Binge watchen zwar gemütlich ist, aber über längere Zeit auch langweilig werden kann. Darum haben wir eine Aktivitäten-Liste erarbeitet, die wir ganz bewusst in unseren Alltag einfliessen lassen wollen. (Rad-Fahren, Museen-Besuchen, Kino, Wandern, Seilpark und so weiter.)

Was denkt ihr?

Liebe, Beziehung, Alltag, Psychologie
Mir wird sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz vorgeworfen. Auf eine Weise, die ich nicht nachvollziehen kann. Was tun?

Ich bin absolut für die MeToo-Bewegung und finde im Netz nur Ratgeber, welche den Mann immer als Opfer sehen. Ich suche Ratgeber, die die Situation differenziert ansehen und nicht schwarz oder weiss.

Ich erhielt heute eine schriftliche Verwarnung, weil sich vier Frauen über belästigendes Verhalten beschwert haben. Das innerhalb der letzten Wochen. Mir wurde gesagt, das HR habe mit den Frauen gesprochen, Textnachrichten angesehen und so seine Rückschlüsse gezogen. Mir wurde nicht gesagt, um welche Situationen es geht, wann diese stattgefunden haben, was ich falsch gemacht hätte oder wer sich beschwert hat. Mir wurde lediglich gesagt, ich würde Freundlichkeit mit Flirten verwechseln und dass sich die Frauen unwohl fühten, mit mir zu arbeiten. Ich täte zudem private von Annäherungsversuchen zeugende Textnachrichten an Mitarbeiterinnen senden. Ich habe nun meinen Whatsappverlauf ca. 20 mal durchgescannt und finde nichts entsprechendes.

Es gibt einen Fall, den ich nachvollziehen kann:

Eine Frau habe ich einmal im Rahmen eines Fests gefragt, ob ich sie küssen dürfe. Sie lehnte ab, ich entschuldigte mich und alles war wieder easy peasy. Wir pflegten danach ein kollegiales Verhältnis. Monate später postete sie in einem Chat ein Foto, wie sie eine Frau küsst. Monate darauf überschritt ich nach einem Firmenfest im Ausgang eine Grenze: Völlig betrunken fragte ich sie, ob sie homosexuell sei. Aus Neugier, aber total daneben. Ich entschuldigte mich, sie nahm es zur Kenntnis aber war angepisst. Zu Recht.

Eine andere Mitarbeiterin und ich bekundeten einmal gegenseitiges Interesse, gingen auf ein Date, woraufhin sie fand, dass sie lieber einfach befreundet bleiben will. Seither pflegen wir ein kollegiales Verhältnis, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie zum HR gegangen ist.

Warum sich 3 andere Frauen über mich beschwert haben, erschliesst sich mir nicht. Es beschäftigt und belastet mich imens. Ich möchte nachvollziehen können, warum sich diese Personen unwohl fühten, damit ich etwas ändern kann. Kann ich so aber nicht, weil mir niemand sagen will, was genau vorgefallen ist. Jetzt habe ich Angst, auch schon nur eine Frau anzulächeln oder gemeinsam am Mittagstisch zu sitzen. Edit: Damit möchte ich mich nicht einfach in eine Opferrolle setzen. Ich reagiere nur sehr sensibel aber weiss, dass hallo sagen etc. kein Problem darstellen würde. Fühlt sich nur gerade sehr schlimm an, wird bestimmt wieder besser.)

Was soll ich tun ?

Warum sich diese Beschwerden innerhalb der letzten Wochen sammelten, verstehe ich auch nicht. Ich habe absolut keinen Annäherungsversuch gemacht, war kaum im Büro geschweige denn an einem Firmenfest. Mir wurde gesagt, dass die Vorfälle auch schon länger zurückliegen könnten.

Arbeit, Sexismus, Sexuelle Belästigung, Metoo